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Teure Wildunfälle: Im Schnitt pro Fall mehrere tausend Euro Schaden

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Unfälle zwischen Wildtieren und Pkw gehen für die Tiere leider meistens nicht gut aus. Die Schäden an den Fahrzeugen haben es aber auch in sich.

Gerade in den Abend- oder frühen Morgenstunden ist es schnell passiert: Ein Reh oder Wildschwein schießt aus dem Gehölz – der Autofahrer kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und es kommt zum Zusammenstoß. Gerade im Herbst, wenn häufig Nebel aufzieht, passieren besonders viele Wildunfälle. Für die Tiere endet die Kollision oft tödlich. Wie der Versicherungs-Dachverband GDV nun bekannt gab, ist die Zahl der Wildunfälle im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen.

Teure Wildunfälle: Im Schnitt pro Fall mehrere tausend Euro Schaden

Im Jahr 2021 wurden rund 284.000 Wildunfälle gezählt – im Schnitt also knapp 800 Unfälle pro Tag, im Jahr zuvor waren es noch 272.000 gewesen. 940 Millionen Euro mussten die Versicherer für die Beseitigung der Schäden zahlen. Ein Wildunfall schlug also im Durchschnitt mit etwas mehr als 3.300 Euro (2021: 3.100 Euro) zu Buche. „Ein Grund für den Anstieg sind höhere Preise für Karosserieteile, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Laut GDV besteht die höchste Gefahr für Wildunfälle im Frühjahr und gegen Jahresende. Speziell in den Monaten April und Mai sowie von Oktober bis Dezember ist das Risiko hoch.

Ein totes Reh liegt am Strassenrand
Im Jahr 2021 ist laut dem Dachverband der Versicherer die Zahl der Wildunfälle wieder angestiegen. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

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Wildunfälle: Nach einem Zusammenstoß auf jeden Fall die Ruhe bewahren

Sollten Sie in einen Wildunfall verwickelt sein, rät der ADAC vor allem: Ruhe bewahren! Nach dem Crash auf jeden Fall den Warnblinker einschalten, die Warnweste anziehen und die Unfallstelle absichern. Priorität haben zunächst einmal verletzte Personen: Sollte das der Fall sein, per 112 die Rettung alarmieren und Erste Hilfe leisten. Auf jeden Fall muss nach einem Wildunfall aber unter 110 auch die Polizei verständigt werden – in einigen Bundesländern muss zusätzlich auch noch ein Jäger informiert werden.

Wildunfälle: Tote Tiere niemals mit bloßen Händen berühren

Je nach Möglichkeit sollte das tote Tier laut dem Automobilklub an den Randstreifen gezogen werden, um Folgeunfälle zu vermeiden. Niemals sollte man jedoch das Tier mit bloßen Händen anfassen: Handschuhe schützen vor eventuellen Parasiten oder Krankheiten. Gar nicht berühren sollte man verletzte Tiere, weil diese sich wehren könnten. Ganz wichtig: Das angefahrene Wild darf nicht vom Unfallort entfernt werden – sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei.

Der GDV rät zudem Fotos vom Unfallort zu machen, um eine schnelle Schadenbearbeitung zu garantieren. Außerdem sollte man den Schaden der Versicherung melden, bevor die Wildspuren beseitigt, das Fahrzeug verschrottet oder verkauft ist. Für die Schäden am eigenen Auto, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, kommt die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung auf. 

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