Ex-Volkswagen-Vorstände kassieren Millionen-Renten
Ehemalige Vorstände von Volkswagen dürfen sich über eine dicke Rente freuen. Die genauen Summen verrät der aktuelle Geschäftsbericht.
Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) warb 1986 mit einer Kampagne um Vertrauen für die Rentenversicherung. „Denn eins ist sicher: Die Rente“, war auf 15.000 Plakaten zu lesen. Auch anschließend betonte Blüm immer wieder: „Die Rente ist sicher.“ Inzwischen sind einige wohl eher von Altersarmut bedroht. Außer man hat zufällig als Manager bei Volkswagen gearbeitet, denn der Automobilkonzern zahlt nicht nur während des Arbeitslebens gut, sondern offenbar auch danach.
So bekommt beispielsweise der gescheiterte VW-Chef Herbert Diess (63) auch nach seinem Abschied im September noch dicke Schecks aus Wolfsburg. Bis 2025 könnte der Manager so bis zu weitere 30 Millionen verdienen, zuzüglich der Rentengelder, die Volkswagen zahlt, und die fallen üppig aus, wie Business Insider festgestellt hat.

VW: Ex-Vorstände kassieren Rente in Millionenhöhe
Das Überraschende daran: Volkswagen legt die Bezüge und Boni in seinem Geschäftsbericht des Jahres 2021 offen. Ab Seite 76 dreht es sich um die Gelder, die Ex-Manager wie Martin Winterkorn, Rupert Stadler oder Matthias Müller noch immer kassieren.
1,41 Millionen Euro überwies Volkswagen im vergangenen Jahr an Diess Amtsvorgänger Matthias Müller. Alleine die Pensionszahlungen beliefen sich auf 1,1 Millionen Euro. Hinzu kamen 277.297 Euro als mehrjährige variable Vergütung aus den Jahren 2018 bis 2020 und 25.873 Euro „Nebenleistungen“. Pro Tag bekommt der Ex-VW-Chef somit immer noch 3.800 Euro aus Wolfsburg. Eine Summe, die viele Arbeitnehmer nicht mal im Monat verdienen.
VW: Winterkorn verzichtet auf Sondervergütung
Auch Martin Winterkorn, der infolge des Dieselskandals seinen Hut nehmen musste, kann sich über eine Pensionszahlung in Höhe von 1,18 Millionen Euro freuen. Hinzu kommen 28.572 Euro an „Nebenleistungen“, der langjährige VW-Chef bekommt somit noch immer 1,21 Millionen. Diese Summe wäre sogar noch höher ausgefallen, allerdings verzichtete Winterkorn „im Rahmen des Haftungsvergleichs über die Dieselthematik [...] als Eigenbeitrag auf die Sondervergütung für das Geschäftsjahr in Höhe von 1,335 Millionen Euro brutto“. Deren Fälligkeit war wegen vertraglicher Vereinbarung auf den 30. Juni 2021 verschoben worden.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Ähnliche Summen bezogen auch andere Ex-Vorstände von Volkswagen. Der ehemalige Produktions-Vorstand Jochem Heizmann bekam laut dem Geschäftsbericht 2021 ansehnliche 1,25 Millionen von VW ausbezahlt. 739.200 Euro entfielen dabei auf die Pension, 18.489 auf die „Nebenleistungen“. Zudem bekam Heizmann 490.068 Euro als Langzeitbonus.