E-Auto-Insel Astypalea von VW: Es gibt sogar ein vollelektrisches Polizeiauto

Der „Schmetterling der Ägäis“ wird elektrifiziert: VW-Chef Herbert Diess eröffnet das Modell-Projekt auf der E-Auto-Trauminsel Astypalea. Volkswagen liefert sogar ein vollelektrisches Polizeiauto.
Update vom 04.06.2021, 11:10 Uhr: VW-Vorstands-Boss Herbert Diess und die griechische Regierung haben den Startschuss für die vollständige Elektrifizierung der griechischen Insel Astypalea gegeben. Auf dem Eiland im Mittelmeer wurden gemeinsam die ersten E-Fahrzeuge in Betrieb genommen – darunter das erste vollelektrische Polizeiauto Griechenlands. Astypalea soll schrittweise ein völlig neues, ökologisch vorbildliches Verkehrssystem mit E-Autos, E-Bussen, E-Bikes und Car-Sharing erhalten und seine Energie komplett klimaneutral aus Ökostrom beziehen. In das prestigeträchtige Vorhaben investieren Athen und Volkswagen in den kommenden fünf Jahren rund 10 Millionen Euro. (Herbert Diess als Tesla-Boss: Wollte Elon Musk dem VW-Chef die komplette Leitung übergeben?)
Astypalea sei ein hervorragendes Zukunftslabor für die Dekarbonisierung in Europa, sagte VW-Chef Herbert Diess bei seinem Besuch anlässlich des Projektstarts: „Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt – und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht.“ Um gezielte Erkenntnisse aus der geplanten Transformation zu gewinnen, wird das Projekt von einer wissenschaftlichen Studie begleitet, bei der die Bewohner Astypaleas und ihre Einstellung zu diesem Wandel im Mittelpunkt stehen. (VW ID.X enthüllt: Wird dieses ID.3-Kraftpaket der elektrische Golf GTI oder Golf R?) (Mit Material der dpa)
VW-Elektroauto-Paradies auf griechischer Insel – warum nicht bei uns?
Erstmeldung vom 06.11.2020, 13:59 Uhr: Astypalea (Griechenland) – Der Skandal um die betrügerische Manipulation von Dieselabgaswerten hat den internationalen Ruf des Volkswagen-Konzerns schwer beschädigt. Mittlerweile versucht VW, mit zahlreichen Initiativen sein Image aufzupolieren und gleichzeitig die Transformation hin zu alternativen Antriebstechnologien zu bewältigen. Die Wolfsburger möchten mit ihrer „ID. Familie“ zu einem der führenden Elektroautohersteller weltweit werden. Der Weg dorthin führt sie auch auf eine griechische Insel. (VW-Boss Herbert Diess warnt nachdrücklich: Chipmangel „werden wir spüren“)
Der VW-Konzern steckt sich im Bereich E-Mobilität hohe Ziele: Allein innerhalb den nächsten fünf Jahren will der niedersächsische Autohersteller 33 Milliarden Euro in Elektrifizierungstechnologie investieren. Bis zum Jahr 2029 sollen insgesamt 75 neue Elektromodelle auf den Markt kommen. Doch damit nicht genug: Im Rahmen des Bestrebens, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden, haben sich die VW-Strategen nun einen besonderen Clou einfallen lassen: In Zusammenarbeit mit der griechischen Regierung verwandelt Volkswagen die Insel Astypalea in eine „Modellinsel für klimaneutrale Mobilität“. Willkommen im E-Auto-Paradies! (VW-Boss Herbert Diess im Golf 8 GTI – Kritik im Netz: „Aus der Zeit gefallen“)

Astypalea ist mit einer Fläche von ungefähr 100 Quadratkilometern vergleichbar mit der deutschen Insel Sylt. Das wirft die Frage auf: Warum realisiert VW das Projekt nicht in Deutschland? Auch hierzulande verträgt die Elektro-Infrastruktur bekanntlich noch reichlich Aufbauarbeit. Die malerische Ägäis-Insel hat rund 1.300 Einwohner und wird jährlich von etwa 72.000 Urlaubern besucht. Noch sind es vor allem Griechen, die auf der schmetterlingsförmigen Insel wohnen oder ihren Urlaub hier verbringen. Wer ein Stück ursprüngliches Griechenland erleben will, könnte sein Glück auf Astypalea versuchen – und genau das dachte sich wohl auch VW. (VW-Boss Herbert Diess ungewöhnlich selbstkritisch: „Da sind wir wirklich Anfänger“)
VW-Elektroauto-Paradies: Griechisches Vorzeigeprojekt – Astypalea wird E-Insel
Bei dem Modellversuch auf der zwischen dem Dodekanes und den Kykladen gelegenen Trauminsel handelt es sich um ein zunächst auf sechs Jahre angelegtes Kooperationsprojekt zwischen dem Volkswagen-Konzern und dem griechischen Staat. Im Rahmen des ambitionierten Vorhabens werden neue Fahrzeugtypen und Mitfahrmodelle eingeführt, um den Verkehr zu reduzieren und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Energie wird durch lokale Ökostromquellen wie Sonne und Wind erzeugt. (VW ID.3: Software total unausgereift – diese 22 Fehler nerven richtig)

Teil des neu konzipierten Verkehrssystems auf Astypalea werden digitale Mobilitätsdienste und ein vollelektrischer Mitfahrservice sein. Letzterer wird den lokalen Busdienst der Insel ersetzen. Volkswagen will auch mit bereits ansässigen lokalen Partnerbetrieben zusammenarbeiten, um beispielsweise einen Teil des traditionellen Autovermietungsgeschäfts zu einem Carsharing-Service weiterzuentwickeln. Dieser soll künftig neben E-Autos auch E-Scooter von Seat sowie E-Bikes anbieten. Der deutsche Autobauer verspricht, mit diesen Maßnahmen das Verkehrsaufkommen auf der Insel erheblich zu verringern. (Hier zerschellt ein VW ID.3: Ist der Volksstromer wirklich sicher genug?)
VW-Elektroauto-Paradies: 1.000 VW ID.3 und VW ID.4 ersetzen Verbrenner
In einem ersten Schritt werden rund 1.500 vorhandene Automobile mit Verbrennungsmotor durch 1.000 Elektrofahrzeuge aus Volkswagens „ID. Familie“ ersetzt. Dabei handelt es sich um neue Elektromodelle wie den Kompaktwagen VW ID.3 oder das Crossover-SUV VW ID.4. Der griechische Staat unterstützt die Inselbewohner mit bis zu 12.000 Euro beim Kauf eines E-Autos. VW verfolgt mit dem Modellprojekt keine direkten Gewinnabsichten und bietet die die Fahrzeuge daher erheblich günstiger als üblicherweise an. (Hier fahren Herbert Diess und Elon Musk den neuen VW ID.3: „Keine Renn-Maschine“)

Nach und nach elektrifiziert Volkswagen auch Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften sowie die Fahrzeugflotte des öffentlichen Sektors. Um der damit drastisch steigenden Anzahl von elektrisch angetriebenen Mobilen gerecht zu werden, muss VW auch für die notwendige Lade-Infrastruktur sorgen. Zu diesem Zweck installiert der Konzern auf Astypalea rund 230 private und mehrere öffentliche Ladestationen. (VW Golf R: So schnell rennt die Topversion mit Performance-Paket)
VW-Elektroauto-Paradies: Herbert Diess verspricht sich viel vom „Projekt Astypalea“
Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, zeigte sich bei der Vorstellung des E-Projekts auf der Griechen-Insel optimistisch: „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tragen gleichermaßen die Verantwortung, den Klimawandel zu begrenzen. Unser langfristiges Ziel ist klimaneutrale Mobilität für alle. Mit dem Astypalea-Projekt werden wir untersuchen, ob und wie diese Vision bereits heute verwirklicht werden kann.“ (VW-Chef Herbert Diess erteilt diesem alternativen Antrieb eine knallharte Absage)
Es bleibt die Frage, warum das Projekt in Griechenland und nicht auf einer deutschen Insel realisiert wird. Deutschland zählt immerhin 92 Inseln - davon sind 19 bewohnt. Die Sonne ist das Problem: Griechenland hat pro Tag durchschnittlich 7,4 Sonnenstunden, Deutschland nur 4,6. Und die Sonne soll dem Projekt ja auch als Energielieferant dienen.
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