Explosionsgefahr bei Erdgas-Touran: VW behebt Problem in zwei Schritten
Weil der Gastank explodieren kann, ruft VW rund 21.000 Fahrzeuge vom Modell Touran zurück. Es bestehen laut Hersteller „Risiken für Leib und Leben“.
Wolfsburg – Eine Zeit lang sah es so aus, als könnte Erdgas eine ernstzunehmende Alternative zu Benzin und Diesel werden – doch seit die Elektromobilität Fahrt aufnimmt, ist es relativ still um dieses Thema geworden. Die meisten Deutschen favorisieren als Antrieb der Zukunft laut einer Umfrage Wasserstoff. Aber natürlich gibt es nach wie vor zahlreiche Fahrzeuge, die mit Erdgas-Technik (CNG) – nicht zu verwechseln mit Autogas (LPG) – unterwegs sind. Eines der Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern, die als Erdgas-Version erhältlich waren, ist der VW Touran. Nun hat VW eine große Rückrufaktion aufgrund von Explosionsgefahr gestartet – es bestünden „Risiken für Leib und Leben“.

Explosionsgefahr bei Erdgas-Touran: VW ruft 21.000 Fahrzeuge zurück
Das Problem: Wie Volkswagen berichtet, können die Gasflaschen des Touran (EcoFuel) korrodieren – und in der Folge explodieren. Laut der Rückrufdatenbank des Kraftfahrtbundesamts (KBA) sind weltweit 21.014 Fahrzeuge betroffen, 8.325 davon in Deutschland. Es handelt sich um Fahrzeuge, die zwischen 2005 und 2015 gebaut wurden. Die Zahl der zurückgerufenen Pkw ist laut KBA zuletzt stark gestiegen.
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Explosionsgefahr bei Erdgas-Touran: Rückrufaktion führt zu geringerer Reichweite
In der Werkstatt werden laut VW die hinteren beiden Gasflaschen deaktiviert, was zu einem Reichweitenverlust von etwa 20 Prozent führe. Die vorderen beiden Flaschen werden auf mögliche Korrosion untersucht. Getauscht werden die deaktivierten Gasflaschen dann in einer weiteren Rückrufaktion, die bereits in Planung sei.
Laut dpa hatte sich im April ein Touran-Fahrer im ostfriesischen Wittmund Verbrennungen an den Beinen zugezogen, als während des Tankens der gasförmige Treibstoff plötzlich aus einem Vorratsbehälter ausgetreten war. Auch der Münchner Autobauer BMW musste zuletzt eine große Rückrufaktion starten – wegen Feuergefahr.
Rückruf für Erdgas-Touran: Kein Anspruch auf Leihfahrzeug während Dauer der Reparatur
Es ist nicht der erste Rückruf für den Erdgas-Touran: Bereits 2016 hatte der Wolfsburger Autobauer weltweit rund 5.900 Fahrzeuge zurückgerufen – damals wurden die vorderen beiden Gasflaschen getauscht, weil möglicherweise kein ausreichender Korrosionsschutz bestand.
Für Betroffene gut zu wissen: Bei einer Rückruf-Aktion besteht laut ADAC weder eine rechtliche Verpflichtung auf eine Übernahme der Reparaturkosten durch den Hersteller, noch auf einen kostenlosen Leihwagen während der Dauer der Reparatur. Genauso wenig besteht ein Anspruch auf Kostenerstattung für die investierte Zeit. Allerdings übernehmen die Hersteller in der Regel die Reparaturkosten, um ihr Image nicht zu beschädigen. Einige Hersteller stellen auch ein kostenloses Ersatzauto zur Verfügung.