VW zeigt fliegendes Taxi: Wann kommt der billige Air Shuttle für alle?

Volkswagen möchte ein Flugtaxi bauen, Hyundai plant ähnliches. Können wir dem Stau bald zum Sparpreis durch die Luft entfliehen?
Es ist der alte Traum Stau-geplagter Autofahrer und Taxi-Passagiere: Einfach abheben und dem Verkehrschaos durch die Luft entfliehen. Sogenannte fliegende Autos wie dieser Prototyp (für die es in Manhattan sogar schon einen Shop gibt) sind aber auch künftig wohl nur Flugzeuge plus Straßenzulassung, die eine Pilotenlizenz erfordern und nur auf Flugplätzen starten und landen dürfen. Flugtaxis dagegen sollen bald problemlos Passagiere an Bord nehmen – und zu zentralen Punkten in und außerhalb der City transportieren.
VW zeigt fliegendes Taxi: Wann kommt der billige Air Shuttle für alle?
Nun hat Volkswagen China ein sogenanntes eVTOL vorgestellt. Das Kürzel steht für „Electric Vertical Take-Off and Landing aircraft“, also ein elektrisches Fluggerät, das senkrecht starten und landen kann. Das V.MO getaufte, 11,20 Meter lange VW-Vehikel mit zehn Rotoren soll vier Passagiere bis zu 200 Kilometer weit transportieren. „Ein erster Meilenstein auf unserem spannenden Weg zur Mobilität im urbanen Luftraum“, jubelt Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China.
VW ist freilich nicht der einzige Autohersteller, der abheben möchte. Kürzlich hatte Hyundais amerikanische Tochter Supernal ebenfalls den Prototypen eines elektrischen Flugtaxis gezeigt, das ab 2028 fünf Insassen beispielsweise in 14 Minuten vom Flughafen Heathrow in die Londoner City bringen könnte.

VW zeigt fliegendes Taxi: 300 Firmen wollen elektrische Senkrechtstarter bauen
Weltweit tüfteln derzeit etwa 300 Firmen, große Konzerne ebenso wie Start-ups, an den elektrischen Gleitern, tatsächlich zugelassen ist bislang allerdings noch kein einziges. Auch für den VW Passat der Lüfte dürfte der praktische Einsatz noch dauern: Ein „verbesserter Prototyp wird bis Spätsommer 2023 noch weitergehende Testflüge absolvieren“, heißt es bei Volkswagen China. Eine Zulassung ist dann zuerst für China geplant.
Da sind die deutschen Start-ups Lilium aus Wessling bei München und Volocopter aus Bruchsal schon weiter: Sie starten für ihre E-Flieger jetzt den aufwendigen Prozess der Zertifizierung bei der europäischen Luftfahrtbehörde EASA. Der kann sich allerdings hinziehen und noch viele Nachbesserungen erforderlich machen.
VW zeigt fliegendes Taxi: Drei Euro pro Kilometer
Eine weitere Hürde: Auch die fliegenden Taxis können künftig nicht, wie im Hollywood-Film „Das fünfte Element“, wild umherschwirren, sondern müssen sich an vorgegebene Routen halten – und an bestehende Flughäfen oder sogenannte Vertiports, also spezielle Start- und Landeplätze für die UAM (Urban Air Mobility). Diese Infrastruktur muss allerdings erst noch aufgebaut werden.
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Was die Reise die Passagiere dann kostet, hat Lilium-Mitgründer Patrick Nathen immerhin schon mal verraten: Ist sein Siebensitzer auf einer Strecke ausgebucht, hofft er auf einen fairen Preis von „etwa drei Euro pro Kilometer“. Mal sehen, ob VW und Hyundai da mithalten können.