Volkswagen zieht Stecker: Dienstwagen nur noch als Verbrenner
Volkswagen hat seine Mitarbeiter informiert, dass diese vorerst keine Elektroautos mehr bestellen können. Dabei soll die Dienstwagenflotte mit gutem Beispiel vorangehen.
Wolfsburg – An der Elektromobilität führt kein Weg vorbei, das weiß auch Volkswagen. Entsprechend sollen nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter möglichst schnell mit Elektroautos unterwegs sein. Doch das gestaltet sich angesichts des weltweiten Chipmangels deutlich schwieriger als gedacht.
Denn der macht Volkswagen besonders zu schaffen und könnte dafür sorgen, dass im Wolfsburger Stammwerk so wenige Autos gebaut werden wie zuletzt 1958. Zeitgleich sorgt die extrem hohe Nachfrage nach Elektroautos dafür, dass auch diese Mangelware werden. Auf einen neuen ID.3 oder ID.4 müssen Kunden teilweise fast ein Jahr warten. Die Lage dürfte auch in den kommenden Monaten angespannt bleiben*, so Dirk Weddigen von Knapp, Präsident des Volkswagen und Audi Partnerverbandes e. V. (Wegen Chipmangel – Autoexperte Dudenhöffer gibt düstere Prognose ab)
Volkswagen zieht Stecker: Dienstwagen nur noch als Verbrenner
Wie die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ berichtet, hat das auch Folgen für die rund 18.000 VW-Mitarbeiter mit Dienstwagenberechtigung. Denn: Die Versorgung externer Kunden mit Elektroautos hat Vorrang, daher wurden die Dienstwagen erst mal auf Eis gelegt. (Lieferzeiten durch Chipmangel: Auf diese Autos warten Sie ewig)

Die Angestellten von Volkswagen müssen also wieder auf Verbrenner zurückgreifen. In einer E-Mail habe der Autobauer seinen Mitarbeitern mitgeteilt, dass das bis voraussichtlich Ende 2022 der Fall sein wird. Auch die Auslieferung bereits bestellter Fahrzeuge werde sich demnach deutlich verzögern. (Chipmangel: Jetzt hat auch Opel eine Hiobsbotschaft für viele Mitarbeiter)
Volkswagen zieht den Stecker: Mitarbeiter müssen Dienstwagen länger fahren
Auch an anderer Stelle versucht Volkswagen, für Entlastung zu sorgen. So ist es bislang üblich, dass die Mitarbeiter ihre Dienstwagen nur wenige Monate nutzen, ehe es ein neues Auto gibt. Seit Oktober müssen diese für mindestens zwölf Monate gefahren werden. Für die Elektrifizierung der Dienstwagenflotte wird das definitiv ein Rückschlag. (VW-Chef Herbert Diess: Ist er selbst der größte Fan von Elon Musk?)
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Dabei war Volkswagen bereits auf einem guten Weg. Auf Wunsch von VW-Chef Herbert Diess wurde im September 2020 eine Initiative zum Umstieg auf Elektroautos gestartet. Die Manager wurden aufgerufen, „mit gutem Beispiel voranzugehen“. Und das taten sie: Bereits im Februar lag der Anteil der Elektroautos bei rund einem Drittel. Dieser dürfte nun wieder sinken. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA