Volkswagen hält DFB die Treue – trotz Binden-Skandal bei WM
Volkswagen zieht keine Konsequenzen aus dem Skandal um die von der FIFA verbotene „One Love“-Binde. Auch andere Partner bleiben dem DFB treu.
Für Fußball-Fans ist eine Weltmeisterschaft normalerweise das Highlight des Jahres. Doch dieses Mal ist alles anders: Wintertraum statt Sommermärchen. Das Public Viewing findet mit Glühwein in der Hand statt, während der Adventskranz das anstehende Weihnachtsfest ankündigt. Doch WM-Stimmung will nicht wirklich aufkommen: So mancher boykottiert das Turnier wegen der Menschenrechtslage in Katar gänzlich. Und auch der Skandal um die „One Love“-Binde, die Manuel Neuer hätte tragen sollen, wirft kein gutes Bild auf die WM. Und das hat Folgen für den DFB.
Mit Rewe hat der erste Partner dieser Tage bereits erste Konsequenzen gezogen und lässt sein Sponsoring ruhen. Der Ende des Jahres auslaufende Vertrag mit dem DFB sollte ohne nicht mehr verlängert werden. Bei Volkswagen – seit 2019 Mobilitätspartner des Verbands – hat man ebenfalls eine klare Meinung zu den Ereignissen.

Volkswagen hält DFB die Treue – trotz Binden-Skandal bei WM
„Das Verhalten der FIFA ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel“, sagte Gerd Voss, Leiter des Volkswagen Fußball-Center News38. „Wir leben Vielfalt!‘ ist einer der sieben Konzerngrundsätze von Volkswagen. Gerade bei unseren Aktivitäten im Fußball bringen wir diese Haltung seit vielen Jahren zum Ausdruck, mit dem Ziel, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.“
So war etwa der ebenfalls von VW gesponserte VfL Wolfsburg 2017 der erste Profiverein in Deutschland, der mit einer Regenbogen-Binde auflief. „Wir hätten es begrüßt, wenn die europäischen Verbände ein solches sichtbares Zeichen für Vielfalt bei diesem Turnier gesetzt hätten. Die Diskussionen und Reaktionen zeigen, dass sich im Weltfußball dringend etwas Grundsätzliches ändern muss!“, betonte Voss.
Volkswagen hält DFB die Treue – nur Telekom kündigt Gespräche an
Anders als Rewe will Volkswagen das Sponsoring beim DFB aber nicht einstellen. „Für uns umfasst die Partnerschaft mit dem DFB nicht nur die Nationalmannschaft der Männer, sondern den gesamten deutschen Fußball wie z. B. die Nationalmannschaft der Frauen und besonders auch den Fußball der Jugend und Amateure“, teilte der Konzern auf Anfrage von BuzzFeed News mit. Zudem tritt VW auch nicht als Sponsor der WM oder der FIFA auf. Die Mannschaften werden bei dem Turnier in Katar in Bussen von Hyundai chauffiert. 1974 war Deutschland noch in einem Bus von Mercedes unterwegs.
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Volkswagen verweist zudem auf „viele gute Entwicklungen“ beim Verband. Darauf wolle man aufbauen und „auch zukünftig mit dem DFB gemeinsam an positiven Veränderungen im Fußball insgesamt arbeiten.“ Auch die anderen Partner des DFB haben sich klar zu ihrer Partnerschaft mit dem Verband bekannt, wie BuzzFeed News berichtet. Einzig die Telekom kündigte laut dem Spiegel an, das Gespräch zu suchen.