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Volkswagen: Bund verweigert Garantien für China-Investitionen

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Von: Simon Mones

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Volkswagen will in China investieren, muss dabei jedoch auf Garantien vom Bund verzichten. Entsprechende Anträge wurden abgelehnt.

Wolfsburg – Der chinesische Markt ist für Volkswagen extrem wichtig, immerhin verkauft Europas größter Autobauer dort fast 40 Prozent seiner Fahrzeuge. Entsprechend investiert VW vor Ort auch viel Geld. Dabei konnten sich die Manager in der Wolfsburger-Konzernzentrale auch stets auf die Rückendeckung der Bundesregierung verlassen, die die Investitionen mit Garantien absicherte. Nun hat das Bundeswirtschaftsministerium diese jedoch erstmals nicht genehmigt.

Insgesamt wurde vier Anträge „eines Unternehmens auf Verlängerung von Investitionsgarantien“ nicht stattgegeben, wie eine Sprecherin dem Spiegel bestätigte. Das Ministerium begründete diese Entscheidung mit „menschenrechtlichen Gründen“. Nach Spiegel-Informationen handelt es sich bei diesem Unternehmen um den VW-Konzern.

Volkswagen will in China investieren, muss dabei jedoch auf Garantien vom Bund verzichten. Entsprechende Anträge wurden abgelehnt.
Das Wirtschaftsministerium hat VW-Anträge auf Garantien für Investitionen in China abgelehnt. (Symbolbild) © Zhang Nan/Imago

Volkswagen: Bund verweigert Garantien für China-Investitionen

Der VW-Konzern bestätigte entsprechende Anträge auf Investitionsgarantien, betonte jedoch, noch keine Antwort der Bundesregierung erhalten zu haben. „Wir erwarten eine Entscheidung«, sagte ein VW-Sprecher. »Selbstverständlich ist auch eine Ablehnung möglich.“

Die Ablehnung der Anträge steht dabei laut Spiegel im direkten Zusammenhang mit „den Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Bevölkerungsgruppe der Uiguren in der chinesischen Region Xinjiang“. Dort betreibt auch Volkswagen gemeinsam mit seinem Partner SAIC eine Fabrik.

Volkswagen: Pläne werden auch ohne Garantien vom Bund umgesetzt

Diese spielt bei den geplanten Investitionen von Volkswagen jedoch keine Rolle, stattdessen soll das Geld in andere Standorte in China fließen. Dennoch will das Wirtschaftsministerium nicht bürgen, da die Anträge einen Bezug zu dem Werk in der Region Xinjiang hätte beziehungsweise sich dieser nicht ausschließen lasse.

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Für Volkswagen heißt das, dass der Konzern die finanziellen Risiken selbst tragen muss. Allerdings hatte man das in Wolfsburg offensichtlich schon erwartet. So habe sich die Ablehnung der Anträge bereits nach der Bundestagswahl und der Regierungsbildung abgezeichnet. An den Investitionsplänen wolle VW dennoch festhalten, heißt es aus Unternehmenskreisen. Gleiches gilt auch für das Werk in der Provinz Xinjiang, wie VW-Boss Herbert Diess, der kürzlich Apple und Tesla als Hauptkonkurrenten nannte, dem Handelsblatt bestätigte.

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