1. 24auto
  2. News

Verkehrszeichenerkennung: Wie es um eine Nachrüstung steht und ob es auch mit einer App klappt

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sebastian Oppenheimer

Kommentare

Eine Verkehrszeichenerkennung kann dem Fahrer möglicherweise Bußgelder ersparen. Die Nachrüstung ist per Software, mittels App oder einer Dashcam möglich.

Nahezu alle neuwertigen Autos sind heute mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet. Diese dienen dazu, den Fahrer im immer unübersichtlicheren Verkehr zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise der Tempomat, die Einparkhilfe oder die Bremsautomatik, die vor Auffahrunfällen schützt. Die Kosten dieser Systeme oder einer Nachrüstung scheinen oft hoch, können aber vor einem hohen Bußgeld und Schäden am Auto schützen und im Zweifelsfall sogar Leben retten.

Die automatische Verkehrszeichenerkennung erkennt alle wichtigen Verkehrsschilder und fügt diese unmittelbar in die Anzeige des Navigationsdisplays, im Bereich des Tachos oder auf ein Head-up-Display ein. Die Überwachung der Verkehrslage geschieht zumeist mit einer Kamera, die üblicherweise am Rückspiegel angebracht ist und alle Schilder registriert. Zusätzlich werden die Daten mit anderen Systemen abgeglichen, um beispielsweise Tempolimits bei Regen oder zu bestimmten Uhrzeiten im Zweifelsfall nicht darzustellen.

Ein Auto fährt an einem Verkehrschild „Tempo 120“ vorbei.
Eine Verkehrszeichenerkennnung kann den Fahrer unter Umständen vor einem Bußgeld bewahren. © picture alliance/Patrick Pleul/zb/dpa

Falls das zulässige Tempolimit überschritten wird, warnt der Assistent oder die App je nach Einstellungen mit einem akustischen oder haptischen Signal. Es ist möglich, die Verkehrszeichenerkennung mit dem Tempomat zu verbinden und die Geschwindigkeit automatisch regeln zu lassen. Mit einem Kick-down kann dieses System außer Kraft gesetzt werden.

Verkehrszeichenerkennung: Nachrüstung per Software, Gerät oder App möglich

Die Nachrüstung einer automatischen Verkehrszeichenerkennung kann auf drei verschiedenen Wegen passieren:

Es ist möglich, dass das Fahrassistenzsystem bereits im Auto implementiert ist. Bei einigen Autoherstellern kann auch im Nachhinein eine Freischaltung der Verkehrszeichenerkennungs-Software gegen Gebühr beantragt werden. Das System muss dann lediglich in den Einstellungen des Autos aktiviert werden und steht unmittelbar zur Verfügung.

Eine weitere Möglichkeit ist die Nachrüstung einer Dashcam, die zum Teil auch über eine Verkehrszeichenerkennung verfügen. Einige Autofahrer nutzen diese Möglichkeit bereits, um im Fall eines Verkehrsunfalls die eigene Unschuld auch ohne Zeugen beweisen zu können. Die Rechtslage ist jedoch umstritten und muss unbedingt vor der Verwendung abgeklärt werden. Der ADAC hat zum Thema Dashcam einige Hinweise zusammengetragen, die man vor der Anschaffung berücksichtigen sollte.

Die dritte Möglichkeit, das System im Nachhinein zu implementieren, ist der Download einer entsprechenden App für das Smartphone. Der Vorteil: Es muss kein zusätzliches Gerät gekauft werden – so können Kosten gespart werden. Mit einer Handyhalterung kann das Telefon auf den Verkehr ausgerichtet werden. Ein kleiner Nachteil: Der Stromverbrauch des Smartphones steigt durch eine dauerhafte Nutzung dieses Systems deutlich an – möglicherweise verschleißt dadurch der Akku des Telefons schneller..

Geringe Kosten der Verkehrszeichenerkennung bei hoher Qualität

Die positiven Auswirkungen einer automatischen Verkehrszeichenerkennung übersteigen die Kosten einer Nachrüstung deutlich. Schon bei nur einer größeren Geschwindigkeitsüberschreitung kann das Bußgeld maßgeblich teurer sein als die Ausgaben für ein Gerät oder eine App, welche das Verkehrsdelikt verhindert hätte.

Es gibt jedoch große Unterschiede in der Qualität der Systeme. Die Zuverlässigkeit kann unter Umständen im Dunkeln oder in Tunneln eingeschränkt sein. Außerdem ist es möglich, dass Aufhebungen von Geschwindigkeitsbegrenzungen in manchen Situationen nicht erkannt werden. Vor dem Kauf dieses Fahrassistenzsystems ist es deshalb ratsam, die Funktion in einer ausführlichen Probefahrt zu testen.

In einem Video erklärt der Autohersteller Volkswagen die Funktionsweise der Verkehrszeichenerkennung:

Hier kann sich der interessierte Autofahrer vorab über die möglichen Einstellungen des Systems informieren. Bei unzureichender Zuverlässigkeit sollte man die Software zunächst deaktivieren. Grundsätzlich stellt dieses Fahrassistenzsystem lediglich eine Hilfe für den Fahrer und keinesfalls eine Garantie für eine absolut sichere Funktionsweise dar.

Auch interessant

Kommentare