Vom Verbrenner zum Elektroauto: Oma baut alten Honda um
Rosemary Penwarden hat aus einem 29-Jahre alten Honda City ein Elektroauto gemacht. Der Umbau hat sie knapp 14.500 Euro gekostet.
Dunedin (Neuseeland) – Wer sich ein Elektroauto zulegen will, hat inzwischen die Qual der Wahl. Das einstige Nischenprodukt hat sich inzwischen auf dem Markt etabliert. Doch einen neuen Stromer zu bekommen ist nicht immer ganz so einfach, da die Modelle teilweise schlicht vergriffen sind. Was also machen, wenn man trotzdem umsteigen, aber nicht ewig warten will? Einfach selbst bauen. Das hat zumindest die Klimaaktivistin Rosemary Penwarden (63) gemacht.
Für ihr Projekt kaufte Penwarden bei einem Schrotthändler einen Honda City aus dem Jahr 1993 und baute den Verbrennungsmotor aus. Gemeinsam mit einem befreundeten Ingenieur begann der achtmonatige Umbau des Oldtimers. Neben einem Elektromotor bekam der 29-Jahre alte Honda auch ein neues Getriebe.

Vom Verbrenner zum Elektroauto: Oma baut alten Honda um
Die Batterien fanden sowohl unter der Motorhaube (24 Stücke) als auch im Kofferraum (56) ihren Platz und liefern genug Energie für eine Reichweite von 120 Kilometern, wie „Stuff“ berichtet. Das entspricht etwa der Reichweite der ersten Generation des Nissan Leaf. „Man muss schon ein bisschen verrückt sein“, sagte die Neuseeländerin der britischen Zeitung „The Guardian“. „Ich möchte den Ölunternehmen für die Motivation danken.“
Insgesamt kostete das Projekt – einschließlich der Arbeitskosten – 24.000 Neuseeland-Dollar (14.578 Euro). Das Auto ist vollständig abgenommen und mit einer Garantie versehen. Penwarden ist sich indes bewusst, dass ein solcher Umbau nicht für alle Besitzer eines Verbrenners möglich kommt, da viel Geld und Zeit in den Umbau fließt. Ohne die entsprechende Unterstützung wäre es der Neuseeländerin auch nicht gelungen, daher sei sie in „einer sehr privilegierten Lage“.
Vom Verbrenner zum Elektroauto: Honda City wird mit Solarstrom geladen
Für den maximalen Effekt lädt die 63-Jährige den Honda City – der auf den Spitznamen „Frida“ hört – zu Hause mit klimafreundlichem Solarstrom auf. Penwarden ist sich zudem sicher, dass sich der Umbau amortisieren wird, da sie früher teilweise jede Woche bis zu 100 Neuseeland-Dollar für Benzin ausgegeben hat.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Die Klimaaktivistin betont jedoch, dass es sich nicht um eine Sparmaßnahme handelt, viel mehr wollte sie „zeigen, dass es möglich ist“. Daher fordert sie auch die neuseeländische Regierung auf, die Umrüstung von Verbrennern zu Elektroautos zu unterstützen. „Das Wichtigste ist, die größten Umweltverschmutzer so schnell wie möglich zu stoppen - und ich glaube, dass nichts, was wir als Einzelne tun können, so wichtig ist wie das“, erklärt die 63-Jährige. Doch Penwarden und ihre Partner, die bereits zahlreiche Autos umgerüstet haben, sind nicht alleine. In Kalifornien gibt es eine Werkstatt, die sich ebenfalls auf den Umbau von Oldtimer spezialisiert hat. Und auch Mini bietet die Möglichkeit, ältere Fahrzeuge in Stromer zu verwandeln.