Strom-Drosselung für E-Fahrzeuge aus Angst vor Blackout: Autoindustrie läuft Sturm dagegen
Aus Angst vor einem Blackout plant die Bundesnetzagentur unter anderem Lade-Beschränkungen für E-Autos – die Branche läuft dagegen Sturm.
Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen wächst und wächst – und damit ganz offensichtlich auch die Angst der Netzbetreiber vor einem Blackout. In Großbritannien beispielsweise gibt es schon seit langem Pläne, bei einer hohen Belastung der Infrastruktur das Laden von E-Fahrzeugen einzuschränken. Auch in der Schweiz fürchtet man die Energieknappheit – die Eidgenossen haben ebenfalls Maßnahmen in Planung. Und inzwischen geht auch in Deutschland die Angst um – die Bundesnetzagentur fordert Ladebeschränkungen für E-Autos und auch die Versorgung von Wärmepumpen soll gedrosselt werden können. Keine guten Nachrichten natürlich für Firmen, die Elektroautos verkaufen wollen – die Autoindustrie und weitere Verbände machen gegen den Vorstoß mobil.
Strom-Drosselung für E-Fahrzeuge aus Angst vor Blackout: Autoindustrie läuft Sturm dagegen
Produkte, die viel Strom verbrauchen – wie beispielsweise Elektroautos – verkaufen sich nicht besser, wenn die Gefahr besteht, dass man ihnen die Stromzufuhr beschränken kann. Wie groß die Angst davor ist, zeigt nun ein offener Brief, mit dem sich der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) sowie der Bundesverband der Verbraucherzentralen an die Bundesnetzagentur wenden. Darin ist unter anderem zu lesen, man sehe noch „erheblichen Änderungsbedarf an den bislang von der Bundesnetzagentur vorgelegten Eckpunkten“.

Strom-Drosselung für E-Fahrzeuge: VDA wünscht sich lieber präventive Maßnahmen
Man könne nicht nachvollziehen, weshalb ausschließlich eine „kurative Steuerung“ der Verbrauchseinrichtungen eingeführt werden solle – noch dazu ohne eine zeitliche Begrenzung der Leistungs-Drosselung. Zwar sei ein solcher Eingriff „im Ausnahmefall erforderlich“, dennoch wollte man diese Art der Steuerung der Energienetze „unbedingt“ durch präventive Elemente ergänzen. Durch Maßnahmen wie zeitvariable Netzentgelte könne man Einschränkungen durch Anreize ersetzen.
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Für die deutschen Autobauer sind die Pläne einer Stromdrosselung ein riesiges Problem – speziell für Autobauer wie Audi, die in Zukunft nur noch Elektroautos verkaufen wollen. Denn der hiesige Markt ist für die deutschen Hersteller aktuell besonders wichtig – denn auf dem bislang extrem umsatzträchtigen Markt in China tun sich Mercedes & Co. aktuell ziemlich schwer mit ihren Elektroautos. Im Reich der Mitte – wo sie rund ein Drittel ihrer gesamten Produktion verkaufen – fahren sie bei den Verkaufszahlen beispielsweise dem einheimischen Konkurrenten BYD, aber auch der US-Marke Tesla bei den E-Fahrzeugen gnadenlos hinterher.