Elektroauto: Umweltbonus auch ohne Auto – der Fahrzeugbrief reicht aus
Vor dem Antrag auf E-Auto-Prämie muss das betreffende Fahrzeug zugelassen werden. Dafür muss es aber nicht zwingend schon beim Händler oder Endkunden sein.
Der sogenannte „Umweltbonus“ ist ein schlagkräftiges Argument für den Kauf eines Elektroautos. In diesem Jahr gibt es bis zu einem Nettolistenpreis des Fahrzeugs von bis zu 40.000 Euro noch eine Prämie in Höhe von 6.000 Euro für den Kunden, bei einem Nettolistenpreis von bis zu 65.000 Euro immerhin noch 5.000 Euro. Allerdings dürfen Autohändler in ihrer Werbung diesen Bonus nicht schon abziehen – wie jüngst das Landgericht Leipzig in einem Urteil (Az. 05 O 555/22) entschied. Den Antrag auf den Umweltbonus können Käufer im Prinzip erst nach dem Erhalt des Fahrzeugs (und der anschließenden Zulassung) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Doch es gibt noch einen schnelleren Weg.
Elektroauto: Umweltbonus auch ohne Auto – der Fahrzeugbrief reicht aus
Der Antrag auf E-Autoprämie – die ab dem nächsten Jahr deutlich weniger wird – kann nämlich auch schon vor der Auslieferung des Fahrzeugs gestellt werden. Wie die Fachzeitschrift „kfz-betrieb“ unter Bezug auf den Kfz-Gewerbeverband ZDK berichtet, reicht den Zulassungsbehörden in der Regel die Vorlage des Fahrzeugbriefs, amtlich „Fahrzeugzulassungsbescheinigung, Teil II“. Der ist per Post häufig deutlich schneller beim Händler als das Fahrzeug selbst. Lediglich bei Zweifeln an der Identität von Fahrzeug und Dokument kann die Behörde eine Prüfung ansetzen.

Elektroauto: Umweltbonus auch ohne Auto – es fehlen die Transportkapazitäten
Hintergrund ist die angespannte Liefersituation für Neuwagen. Zwar laufen die Werke der Hersteller wieder mehr oder weniger im Normalbetrieb, nun fehlen aber Transportkapazitäten – auch weil viele Berufskraftfahrer aktuell im Ukraine-Krieg kämpfen. Für die Beantragung des Umweltbonus ist allerdings eine Zulassung (inzwischen auch online möglich) vor Jahresende notwendig. Wird ein E-Auto oder ein Plug-in-Hybrid erst 2023 zugelassen, gibt es weniger beziehungsweise gar kein Geld vom Staat.
Der Trick mit dem Fahrzeugbrief soll dem Handel nun bei der zügigen Zulassung und Beantragung helfen und somit unzufriedene Kunden vermeiden. Verschärfend zur angespannten Liefersituation gesellt sich die angespannte Personallage in den Zulassungsbehörden. Zahlreiche Ämter wollen in diesem Jahr früher in die Weihnachtsferien gehen. (Mit Material von SP-X)