Elektroautos: So planen die Hersteller ihre Stromer-Zukunft
Elektroautos gehört die Zukunft. Doch nicht alle Hersteller sind dafür gleich gut gerüstet. Hier ist der Stand, welche Marken wann die Kurve kriegen.
Rechtlich ist die Angelegenheit durch: Ab 2035 werden in der EU fast nur noch Elektroautos – ob mit Akkus oder Wasserstoff – zugelassen, möglicherweise bleibt eine Nische für E-Fuel-Fahrzeuge. Schon vor diesem Stichtag aber schwenken viele Autohersteller wie Audi auf Stromer um, manche junge Marke bietet erst gar keine Verbrenner an.
Elektroautos: So planen die Hersteller ihre Stromer-Zukunft
Andere sind ähnlich schnell, wieder andere bremsen eher. Der ADAC hat nun ermittelt, wie weit die verschiedenen Automarken bei dem Umstieg auf die Antriebsart der Zukunft sind. Sportwagen-Hersteller wie Ferrari und Lamborghini, die so lange wie möglich am Verbrenner festhalten, wurden nicht berücksichtigt.
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So weit sind die Autohersteller beim Thema Elektromobilität
- Audi: Mit dem e-tron und dem e-tron GT hat die Volkswagen-Tochter zwei Stromer im Programm, plus viele Hybrid-Varianten. Ab 2026 bringt Audi nur noch elektrifizierte Neuwagen, die Produktion von Verbrennern läuft 2033 aus. Bis 2025 sollen mehr als 20 reine vollelektrische Modelle wie der Audi A6 e-tron vorgestellt werden.
- BMW: Erst zehn Jahre nach dem (mittlerweile eingestellten) City-Stromer i3 brachte BMW mit dem iX3 das zweite BEV („Batterie Electric Vehicle“). Heute gibt es dazu den BMW i4, den neuen i7, sowie die iX – als derzeit einziges Modell, das ausschließlich für E-Antrieb konzipiert wurde. Grundsätzlich fahren die Münchner die Strategie, Autos mit verschiedenen Antrieben anzubieten: weiterhin als Hybrid, aber eben auch nur per Strom aus Akkus oder Wasserstoff. 2023 soll so in jeder Fahrzeugklasse mindestens eine elektrische Alternative zur Verfügung stehen, bis 2030 könnten sie etwa die Hälfte des weltweiten Absatzes beisteuern. Der Luxus-Ableger Rolls-Royce soll zur rein elektrischen Marke werden.
- Citroën: Die Stellantis-Marke hat viele elektrische ë-Modelle im Programm: ë-C4, ë-Berlingo, Citroën ë-Jumpy und ë-Spacetourer. Der Edel-Ableger DS wird ab 2024 ausschließlich BEV neu auf den Markt bringen, etwa den DS 3 und DS 4.
- Cupra: Langsam aber sicher verdrängt Cupra die spanische Volkswagen-Marke Seat, aus der sie mal hervorgegangen ist. Der kompakte Born ist der sportliche Technik-Bruder des VW ID.3 und wird wie dieser in Zwickau produziert. Das Performance-SUV Tavascan. wird der nächste Stromer. Auf lange Sicht soll Cupra zur reinen Elektromarke ausgebaut werden und Seat ablösen, weshalb von dort auch keine E-Modelle mehr kommen.
- Fiat: Bislang gibt es nur den elektrischen Fiat 500 und den e-Doblo, für das nächste Jahr planen die Italiener einen batteriebetriebenen Panda. Bis 2030 soll die Stellantis-Marke zum reinen Elektro-Anbieter werden. Für Alfa Romeo soll das schon 2027 gelten – obwohl die Sport-Marke bislang zwar einen Plug-in-Hybrid, aber kein BEV anbietet.
- Ford: Aktuell bieten die Amerikaner nur den Mustang Mach-E an, 2023 soll ihn ein elektrischer Puma ergänzen. Ab 2026 soll jede Pkw-Baureihen in Europa mindestens eine Plug-in-Hybrid- oder eine batterieelektrische Variante bieten. 2030 soll mit Verbrennern Schluss sein.
- Honda: Der Kleinwagen Honda-e ist mit seinem Retro-Design ein origineller, aber bislang auch der einzige Beitrag der Japnaer zur E-Mobilität. Das wird sich erst 2024 ändern. Der komplette Verbrennerausstieg ist für 2040 geplant.
- Hyundai: Mit dem Ioniq Elektro, den Elektro-Kona, dem Ioniq 5 und bald dem Ioniq 6 haben die Koreaner vier Stromer im Programm. Die 800-Volt-Technologie für besonders schnelle Ladevorgänge bieten auch die technischen Ableger der Edelmarke Genesis. Die will kurzfristig rein elektrisch werden, Hyundai selbst plant das für 2035.
- Jaguar: Mit dem i-Pace gehört die Marke des indischen Tata-Konzerns zu den Elektro-Pionieren. Ab 2025 will sie nur noch Elektroautos neu auf den Markt bringen.
- Jeep: Stellantis´ Off-Road-Marke hat besonders viele Verbrenner-Fans unter ihren Kunden. Bis 2025 bringt sie aber vier Stromer auf den Markt. Bis zum Jahr 2030 sollen alle in Europa verkauften Fahrzeuge und 50 Prozent der US-amerikanischen vollelektrisch sein.
- Kia: Hyundais Schwestermarke stellt ihre Modellpalette konsequent auf Hybrid- und Elektroantrieb um, drei reine E-Autos gibt es im Progamm. Bis 2030 sollen rund 50 Prozent des Umsatzes auf elektrifizierte Fahrzeuge entfallen, davon über die Hälfte als BEV. Das Portfolio bis 2027 Stromer erweitert werden.
- Mazda: Der MX-30 ist das bislang einzige batterieelektrische Fahrzeug im Programm. Ab 2025 folgen weitere rein elektrische Modelle auf Basis einer neuen Elektroplattform eingeführt. 2030 sollen rund 40 Prozent der verkauften Mazda-Modelle in Europa rein elektrisch fahren, Verbrennungsmotoren aber weiter eine wichtige Rolle spielen.
- Mercedes-Benz: Mit EQA, EQB, EQC, EQE, EQS, EQV haben die Stuttgarter schon sechs Stromer im Programm. Bald werden noch ein EQE SUV und ein elektrisches Maybach-SUV dazukommen. 2030 sollen zumindest in der EU keine neuen Verbrenner mehr im Angebot sein.
- MG: Die ehemals britische, jetzt zum chinesischen SAIC-Konzern gehörenden Marke bietet mit dem ZS EV und dem Marvel R Electric sowie dem Kombi MG5 Electric drei Vollzeit-Stromer an, ein vierter folgt demnächst
- Mini: Die Kleinwagenmarke von BMW verkauft mit dem Cooper SE einen knackigen Elektro-Flitzer, der Nachfolger wird, inklusive Akku Cabrio, in China produziert. Bis 2030 soll sich Mini zur vollelektrischen Marke wandeln.
- Nio: Die chinesische, rein elektrische Marke startet in Europa gerade mit der Luxus-Limousine ET7, der SUV-Ableger EL7 folgt demnächste – ebenso wie der etwas kleinere ET5. Besonderheit ist die Möglichkeit, an speziellen Stationen die Akkus in wenigen Minuten automatisiert tauschen zu lassen.
- Nissan: Der frühere E-Pionier schwächelt, der City-Stromer Leaf wird erst jetzt durch den elektrischen Crossover Ariya ergänzt. Dazu gibt es den Minivan e-NV200 Evalia.
- Opel: Die deutsche Marke im Stellantis-Konzern hatte noch unter GM-Ägide mit der Elektrifizierung begonnen. Aktuell sind der Corsa-e und der Mokka-e zu haben, 2023 folgt der elektrische Astra. Ab 2024 wird jede Baureihe mindestens ein elektrifiziertes Modell bieten, ab 2028 setzt Opel komplett auf batterieelektrische Fahrzeuge wie den neuen Manta.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
- Porsche: Den elektrischen Taycan gibt es als Cross Turismo auch in Kombi-Form. mehr Bodenfreiheit, 2023 folgt das vollelektrische SUV Macan. Bis 2030 sollen 80 Prozent aller neuen Autos ein reines Elektromodell oder ein Plug-in-Hybrid sein. Verbrenner, vor allem der 911 mit seinem Boxermotor sollen klimaneutral mit E-Fuels betrieben werden.
- Peugeot: Die ebenfalls zu Stellantis gehörenden Franzosen stehen voll unter Strom, bieten schon BEV-Versionen von sieben Modellreihen an, etwa den e-208.
- Polestar: Der ehemalige Volvo-Tuner gehört heute zum chinesischen Geely-Konzern, bietet aber E-Technik aus Schweden. Der Polestar 2 ist, nach dem Hybrid Polestar 1, sein erstes vollelektrisches Auto. Mit dem Polestar 3 kommt 2022 ein E-SUV auf den Markt kommen, mit dem Polestar 6 ein Cabrio. Nummer 4 und 5 komplettieren die Ausrichtung als rein elektrische Marke.
- Renault: Das Halb-Auto Twizy und der Kleinwagen Zoe waren frühe E-Mobile, heute gibt es dazu den Renault Mégane E-Tech und einige Nutzfahrzeuge. Bis 2025 sollen mindestens sechs Stromer hinzukommen, darunter die Neuauflage des Renault 5 und ein zum SUV gewachsener R4.
- Škoda: Der Enyaq ist nach dem Auslaufen des kleinen Citygo das einzige Elektromodell der VW-Tochter. Die Elektrifizierung soll weitergeführt werden, ein konkretes End-Datum für Verbrenner nennt Škoda nicht.
- Tesla: Klare Sache – Verbrenner oder Hybride gab es nie, und wird es in Elon Musks Firma nie geben. Heute sind das Model S, das Model X, das Model 3 und das Model Y im Progamm. Cybertruck und Roadster sind für 2023 avisiert, können sich aber weiter verspäten.
- Toyota: Der einstige Hybrid-Pionier schwächelt bei E-Mobilen, und überarbeitet gerade seine Aufhol-Strategie. Das einzige Elektroauto der Marke (neben dem Lexus UX 300e), der bZ4X, musste wegen lockerer Radnabenbolzen zurückgerufen werden. Nach wie vor setzt Toyota auch auf Wasserstoff und Verbrennungsmotoren.
- VW: Aktuell gibt es mit VW ID.3, ID.4, ID.5 und ID. Buzz vier rein elektrische Modelle. 2025 steht der Nachfolger des beliebten e-up auf dem Plan, ein Jahr später die High-Tech-Limousine unter dem Projektnamen Trinity. Ab 2026 möchte die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns nur noch reine E-Autos entwickeln, bis 2030 soll ihr Anteil in Europa auf mindestens 70 Prozent des Absatzes wachsen. 2033 soll mit Verbrennern Schluss sein.
- Volvo: Die Tochter des chinesischen Geely-Konzerns gehörte zu den ersten Automarken, die ihre komplette Elektrifizierung verkündete. Unter dem Beinamen „Recharge“ verkauft Volvo sowohl Plug-in-Hybride als auch reine Stromer-Varianten, wie jene des C40 und dessen SUV-Variante XC40. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen fünf weitere BEV folgen, bis 2030 will Volvo eine reine Elektromarke sein.