Polizei stoppt völlig maroden Peugeot – mit taufrischer TÜV-Plakette
In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei einen Kleintransporter in katastrophalem Zustand gestoppt – kurioserweise mit taufrischer TÜV-Plakette.
Immer wieder zieht die Polizei nicht verkehrssichere Fahrzeuge aus dem Verkehr – besonders oft tauchen in den entsprechenden Meldungen Kleinlaster auf. Diese Art von Fahrzeug wird im Alltag als Liefer- oder Transportwagen zumeist hart rangenommen – und dazu wenig gepflegt. So stoppte die Polizei in Köln einen „schrottreifen“ VW Crafter mit 27 Mängeln – unter anderem waren die Bremsen kaputt. Ein Mercedes-Pritschenwagen mit 44 teils haarsträubenden Mängeln ging den Beamten bei Gymnich ins Netz. Jetzt hat die Polizei erneut einen extrem maroden Transporter gestoppt – kurioserweise mit taufrischer TÜV-Bescheinigung.

Polizei stoppt völlig maroden Peugeot – mit taufrischer TÜV-Plakette
Wie die Polizei berichtet, fiel einer Streife im Raum Velbert (Nordrhein-Westfalen) ein weißer Peugeot Boxer auf. Schon beim ersten Anblick sei ein „schlechter Allgemeinzustand“ erkennbar gewesen. Bereits eine erste, oberflächliche Kontroller brachte zahlreiche Mängel zum Vorschein – unter anderem abgefahrene Reifen, eine defekte Feststellbremse, Beleuchtungsmängel sowie eine deutliche Durchrostung.
Polizei stoppt völlig maroden Peugeot – „absolut verkehrsuntauglich“
Eine detaillierte Untersuchung einer TÜV-Prüfstelle förderte dann das ganze Ausmaß zutage: Satte 35 Mängel bescheinigte ein Prüfer dem desolaten Peugeot. Fazit: Absolut verkehrsuntauglich – speziell wegen der erheblichen Korrosion am Unterboden, im Bereich der Achsaufnahmen und den Schwellern. Eine sofortige Stilllegung wurde angeordnet.
Durchgerosteter Peugeot mit frischem TÜV – Plakettenfälscher droht hohe Strafe
Überraschenderweise konnte der 37-jährige Fahrer einen Prüfbericht von der bestandenen Hauptuntersuchung präsentieren – von Ende Juni 2022. Nun ermittelt die Polizei wegen der offensichtlich gefälschten Bescheinigung. Dem Aussteller des gefälschten Prüfberichts droht eine Strafanzeige wegen Falschbeurkundung im Amt (§348 StGB) – ihm droht eine Geldstrafe und im schlimmsten Fall sogar eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Vor nicht allzu langer Zeit hatte es einen ähnlichen Fall mit einem Ford Transit gegeben.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Was passiert nun in so einem Fall bei einem Unfall? Laut ADAC sind selbst bei abgelaufener HU-Frist die Ansprüche für den Unfallgegner durch die Kfz-Haftpflichtversicherung gedeckt. Aber Vorsicht: Führt ein Mangel, der bei der HU zu beanstanden gewesen wäre, zum Unfall, ist nicht auszuschließen, dass die Versicherung zumindest einen Teil des Geldes (maximal 5.000 Euro) zurückverlangt.