Toyota: Überraschendes Elektroauto-Patent – Zukunft für Handschalter?
Immer mehr Hersteller schmeißen die Handschaltung aus dem Programm. Toyota will sie jedoch auch bei Elektroautos zum Einsatz bringen.
Toyota (Japan) – Die Tage der Handschaltung scheinen gezählt. Mercedes-Benz hat sie längst aus seinen Autos verbannt. Und auch Volkswagen will seine Autos in Zukunft nur noch mit Automatikgetrieben ausliefern. Und das, obwohl das Schalten für viele Deutsche zum Autofahren dazugehört.
Doch mit dem Umstieg auf die Elektromobilität ist die Handschaltung schlicht nicht mehr notwendig. Es dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis alle Hersteller die Handschaltung in die Mottenkiste packen und ins Archiv verbannen. Wäre da nicht Toyota. Die Japaner, die einst Vorreiter bei Hybrid-Autos waren, wollen nun offenbar nicht nur den Verbrennungsmotor retten, sondern auch gleich die Handschaltung – und zwar für Elektroautos.
Toyota: Überraschendes Elektroauto-Patent – Zukunft für Handschalter?
Entsprechende Patente hatte Toyota im Sommer 2021 eingereicht. Diese decken verschiedene Technologien ab, darunter ein simuliertes Kupplungspedal, eine simulierte Gangschaltung und eine Methode zur Unterbrechung des Drehmomentflusses, um das Fahrgefühl eines Fahrzeugs mit traditionellem Schaltgetriebe und Verbrennungsmotor zu imitieren. Die Patente waren zunächst in einigen BZ-Foren aufgetaucht.

In einem der Patente heißt es: "Das Elektrofahrzeug umfasst einen Schalthebel und ein Kupplungspedal zur Pseudo-Realisierung des manuellen Gangwechsels des MT-Fahrzeugs. (...) Der Schalthebel wird vom Fahrer betätigt, um einen beliebigen virtuellen Gangstufenmodus aus einer Vielzahl von virtuellen Gangstufenmodi auszuwählen. (...) Das Steuergerät berechnet die virtuelle Motordrehzahl des virtuellen Motors (...) und zeigt die virtuelle Motordrehzahl auf dem Display an."
Toyota: Simulierte Handschaltung – drei Modin geplant
Aus den Patenten geht hervor, dass Toyota offenbar drei verschiedene Modi für das System plant. In einem Modus können die Kunden der Japaner ihr Elektroauto so fahren, wie sie es von einem Diesel oder Benzinern gewohnt sind. Sie müssen also kuppeln und schalten. Im zweiten Modus muss nur noch der Schalthebel betätigt werden, das soll laut Toyota insbesondere im Stau, beim Einparken oder Rückwärtsfahren hilfreich sein.
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Im dritten und letzten Modus muss der Fahrer dann weder schalten noch kuppeln. Die Patente legen nahe, dass die Funktionen dann automatisch ausgeführt werden und sich das Elektroauto dann wie ein Verbrenner mit Automatikgetriebe verhält. Toyota hat sich zudem noch etwas einfallen lassen, wie ein Bild in den Patenten zeigt: So soll es eine „Drehzahlmesser“ geben. Die Gangschaltung könnte somit auch bei Sportwagen wie dem Supra zum Einsatz kommen. Unklar ist jedoch, wann die simulierte Handschaltung für Elektroautos in Serie geht und ob sie wirklich das Fahrgefühl eines Verbrenners erzeugen kann. Bis es so weit ist, kann es jedoch noch dauern, wie ein Toyota-Sprecher der Kreiszeitung erklärte. *kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA