Kritik an Touchscreens in Autos: Ex-Apple-Chefdesigner fordert mehr „physische Bedienelemente“
Nahezu jeder Neuwagen kommt inzwischen mit einem Touchscreen – Ex-Apple-Chefdesigner Jony Ive plädiert nun wieder für mehr „physische Bedienelemente“.
Wer heute einen Blick in ein modernes Auto wirft, der kann sich kaum noch vorstellen, dass hier einst einmal alles analog war: der Tacho, die Klimasteuerung, die Bedienung des Radios. Vor allem in 1990er- und 2000er-Jahren war der Funktionsumfang von Autos nach und nach deutlich gewachsen – und damit auch die Anzahl der Bedienelemente. Manche Fahrzeuge waren irgendwann derart überfrachtet, dass gar vom „Krieg der Knöpfe“ die Rede war. Mit dem Einzug von Bildschirmen begann man, Funktionen zusammenzufassen – Vorreiter war hier BMW mit der Einführung von iDrive Anfang der 2000er-Jahre. Heute finden sich kaum noch physische Knöpfe und Schalter in den Fahrzeugen – die meisten Funktionen werden über Touchscreens gesteuert. Nun hat der ehemalige Apple-Chefdesigner Jony Ive (55) die Technik infrage gestellt.

Kritik an Touchscreens in Autos: Ex-Apple-Chefdesigner fordert mehr „physische Bedienelemente“
Vorreiter der Touchscreen-Technik in Automobilen war Tesla – viele andere Hersteller sträubten sich lange dagegen und setzten zumeist weiter auf den sogenannten Dreh-Drücksteller. Inzwischen ist aber nahezu jeder Autobauer umgeschwenkt – und setzt ebenfalls auch Touchscreens als zentrales Bedien- und Anzeigeelement. Je nachdem, wie clever die entsprechende Software gestaltet ist, kann die ein- oder andere Funktion mit der Technik aber ziemlich umständlich aufzurufen sein – und das wiederum kann möglicherweise zu gefährlichen Ablenkungen des Fahrers führen. Der ehemalige Apple-Designchef Jony Ive jedenfalls ist offensichtlich kein großer Fan von Touchscreens in Autos, wie er laut „The Verge“ nun auf einer Podiumsdiskussion bekannt gab – zumindest, wenn die Autobauer es mit der Technik übertreiben – und etwa zu stark auf Multitouch setzen.
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Kritik an Touchscreens in Autos: Technik laut Ex-Apple-Chefdesigner „überstrapaziert“
Gerade in Fahrzeugen sei die Technik überstrapaziert worden, erklärte Ive. Es könne an der Zeit sein, wieder stärker zu physischen Bedienelementen überzugehen. „Möglicherweise schwingt das Pendel ein wenig aus, um Schnittstellen und Produkte zu haben, die taktiler und physisch ansprechender sind“, so der ehemalige Apple-Designer.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Die Aussagen von Jony Ive sind vor allem auch vor dem Hintergrund interessant, dass schon seit vielen Jahren über ein Auto von Apple spekuliert wird – viele Fans der Marke zeigen starkes Interesse an einem „iCar“. Ob und wann es tatsächlich kommt, steht dagegen in noch immer in den Sternen. Kein Geheimnis ist, dass sich Apple mit CarPlay bereits lange mit Technik für das Auto beschäftigt – auch wenn es zuletzt etwas Ärger darum gab. Und auch die Apple Watch bekommt nun einen Unfall-Sensor spendiert, mit der die Uhr Crashs erkennen und im Notfall Hilfe rufen soll.