Unfall mit Autopilot: Tesla-Fahrer wegen Totschlags angeklagt
Nach einem tödlichen Unfall mit eingeschaltetem „Autopilot“ ist ein Tesla-Fahrer wegen Totschlags angeklagt worden. Es ist wohl der erste Fall dieser Art.
Los Angeles – Tesla und der „Autopilot“: Kaum eine Woche vergeht, in der nicht Medienberichte zu diesem Thema auftauchen. Hochproblematisch ist allein schon der Name des Systems – weil er den Nutzern im Prinzip vorgaukelt, ihr Auto könne autonom fahren. Natürlich ist das mitnichten der Fall: Es handelt sich um ein Assistenzsystem, das vom Fahrer ständig überwacht werden muss. Zwar weist auch Tesla auf seiner Website darauf hin – dennoch trauen immer wieder Tesla-Kunden ihrem Stromer viel mehr zu, als er eigentlich kann. Gelegentlich treiben manche sogar lebensgefährliche Späße mit dem System. Die Folge sind Unfälle – teils auch sehr schwere. Auch die Technik selbst scheint immer wieder Schwächen zu zeigen, weswegen Tesla zum wiederholten Mal in den Fokus der US-Behörden geriet. Nun muss sich in den USA ein Tesla-Fahrer nach einem Unfall mit eingeschaltetem „Autopilot“ vor Gericht verantworten.
Unfall mit Autopilot: Tesla-Fahrer wegen Totschlags angeklagt
Es geht um einen tödlichen Unfall, der bereits einige Zeit zurückliegt: Im Dezember 2019 hatte ein 27-jähriger Tesla-Fahrer in Gardena, einem Vorort von Los Angeles, mit aktiviertem „Autopilot“ eine rote Ampel überfahren und einen Honda Civic gerammt, wie die „New York Post“ berichtet. Die beiden Insassen des Hondas kamen dabei ums Leben. Gegen den 27-Jährigen wurde nun Anklage wegen Totschlags erhoben. (Tesla „Full Self-Driving“: Elon Musks Autopilot hält Mond für gelbe Ampel)

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Tesla-Fahrer wegen Totschlags angeklagt: Offenbar der erste Fall dieser Art
Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles hatte gegen den 27-Jährigen bereits im Oktober vergangenen Jahres Anklage erhoben, doch erst jetzt wurde der Fall öffentlich bekannt. Zumindest in den USA scheint es der erste Fall zu sein, in dem eine Person wegen eines tödlichen Unfalls im Zusammenhang mit einem teilautonomen Fahrsystem angeklagt wird. (Nach schwerem Tesla-Unfall: Taxi-Unternehmen legt Model-3-Flotte still)
Teslas Autopilot-Technik ist extrem umstritten: Zum einen, weil sie sich relativ leicht austricksen lässt, wie ein US-Verbrauchermagazin im vergangenen Jahr demonstrierte. Große Kritik gibt es von Experten auch an den Tests von Beta-Software des „Full Self-Driving“-Systems (FSD) auf öffentlichen Straßen. Bei FSD handelt es sich um eine weitere Ausbaustufe des „Autopilot“, die größere Funktionsumfänge beherrschen soll als die Standardversion.