Illegale Tesla-Supercharger – müssen die Ladestationen weg?
Die Ladestationen von Tesla entsprechen nicht dem deutschen Recht. Es handelt sich um ein Problem, das dem einen oder anderen Elektroauto-Fahrer schon länger bekannt ist.
Berlin – Tesla gilt als Vorreiter von Elektromobilität. Jedoch erhält das Unternehmen von US-Pionier Elon Musk zunehmend Gegenwind in Deutschland. Zum einen ist da die deutsche Konkurrenz, welche der kalifornischen Autoschmiede Marktanteile abgräbt. Nun gibt es für Tesla auch noch Probleme mit der deutschen Gesetzgebung.
Dabei handelt es sich um eine Problematik, die manchen Fans der Elektroauto-Marke schon länger ein Dorn im Auge ist: Die Supercharger-Säulen der Ladestationen des Anbieters haben keinen richtigen Stromzähler, der die geladene Strommenge und die dafür berechneten Kosten darstellt, wie Merkur.de berichtet.
Tesla-Kunden wissen gar nicht, wie viel Strom sie an der Ladestation erhalten
Das bedeutet, dass viele Tesla-Kunden letztlich nicht wissen, wie viel Strom beim Laden ihres Fahrzeuges eigentlich abgerechnet wird. Genau solch ein Zähler wird vom deutschen Recht jedoch vorgeschrieben, um sich darauf verlassen zu können, dass die korrekte Strommenge in Rechnung gestellt wird.
So entsprechen viele der über 1800 Ladestationen hierzulande einer Untersuchung des Förderprojekts "IKT für Elektromobilität" sowie Herstellerangaben zufolge nicht dem Eichrecht. Jedoch betrifft das Problem angeblich nicht nur Tesla, dem Bericht zufolge sind weitere Anbieter in Deutschland von der Thematik um die Kilowattstunden (kWh) betroffen.
Dabei erleben auch Elektroauto-Fahrer derzeit ohnehin einen Kostenschock, aufgrund der Energiekrise.

Was für Auswirkungen hat das für Tesla beziehungsweise die zahlreichen E-Auto-Fahrer in der Bundesrepublik? Zunächst mal gar keine, laut offizieller Stellungnahme. "Es ist zu erwarten, dass sich der Nachrüstungsprozess von Schnellladeinfrastruktur noch bis zum Ende des Jahres 2023 hinziehen wird", zitiert das Blatt Katharina Boesche vom IKT.
Tesla-Elektroautos: Behörden nehmen Stellung zu Problem mit den Ladestationen
Und was sagen die deutschen Behörden zu den illegalen Ladestationen von Tesla? Das Problem ist bereits bekannt - und offenbar geduldet, wie das Handelsblatt schildert: „Der gesetzeswidrige Betrieb wird nicht behindert und nicht sanktioniert“, erklärte Thomas Weberpals, Leiter des Bayerischen Landesamts für Maß und Gewicht, dem Blatt.
Das für Teslas Nachrüstung zuständige Landesamt für Mess- und Eichwesen in Berlin-Brandenburg erklärte auf Anfrage: „Es wird auf einen rechtmäßigen Zustand hingewirkt.“ Die Kulanz könnte darauf basieren, dass das entsprechende Eichrecht offenbar erst eingeführt wurde, als die ersten Ladesäulen von Tesla bereits standen. Der Autohersteller könnte das Problem womöglich anhand eines Software-Updates lösen, an den Ladestationen sowie der entsprechenden App.
Derweil verkauft Elon Musk so viele Tesla-Aktien wie noch nie. Auslöser ist der Twitter-Streit.