Tesla: Software-Update bringt vor allem diese überfällige Funktion
Tesla rollt in in den USA ein Software-Update aus, das eine wirklich wichtige Funktion enthält. Andere Autohersteller haben dieses Assistenzsystem allerdings schon seit Jahren.
Palo Alto (Kalifornien) – In vielen Dingen war und ist Tesla Vorreiter, aber bei einem wirklich wichtigen Assistenzsystem, da war es der Autohersteller aus Palo Alto in Kalifornien bisher nicht. Das soll sich jetzt ändern und so wird der teilautonome Autopilot nun dank eines Over-the-Air-Updates aufgerüstet.
In den USA hat Tesla bereits mit dem Aufspielen des Updates begonnen, das damit eine große Lücke beim Autopiloten schließt. Bisher verließ sich das Tesla-System auf oft veraltete Daten zu geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nach dem Update auf Version „2020.36“ der Software gibt es endlich die Verkehrszeichenerkennung, sodass die Tesla-Fahrzeuge die jeweils geltende Höchstgeschwindigkeit direkt von den Straßenschildern ablesen, anstatt sich auf Datenbanken zu verlassen. Zur Ehrenrettung Teslas sei gesagt: Im Autopilot 1 (Bauzeitraum bis Oktober 2016) existierte diese Funktion bereits, aber eben nicht in den aktuellen Autopilot-Versionen. Bereits im Frühjahr gab es einige funktionale Updates, darunter der automatische Spurwechsel sowie die Erkennung von roten Ampeln und Stoppschildern. Das Auto wird bei Letzteren jedoch nicht automatisch angehalten. Der Fahrer wird lediglich gewarnt und muss selbst eingreifen. (Hier fahren Herbert Diess und Elon Musk den VW ID.3 Probe: „Keine Renn-Maschine“)
Tesla | |
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Sitz | Palo Alto, Kalifornien (USA) |
Gründung | 2003 |
CEO | Elon Musk |
Modelle | Model S, Model 3, Model X, Model Y |
Verkaufte Fahrzeuge 2019 | 368.000 |
Tesla: Software-Update bringt vor allem diese längst überfällige Funktion
Tesla-Kunden beschwerten sich, dass der Autopilot zu oft von der tatsächlich erlaubten Geschwindigkeit abwich. (Tesla Model 3 jagt Porsche Taycan: Video spaltet die Autofans – „Wessen Oma ...?“) Somit waren Tesla-Fahrer häufig dazu gezwungen, die Geschwindigkeit selbst zu korrigieren. Es war für Tesla also allerhöchste Zeit, die Erkennung per Kamera, die es bei Fahrzeugen anderer Hersteller schon seit 2009 (!) gibt, nachzuliefern. Weitere im Update hinzugefügte Verbesserungen sind ein Signalton, der abgespielt wird, wenn eine Ampel, an der man wartet, auf Grün springt. Steht der Tesla hinter einem anderen Auto, ertönt der Ton, wenn der Vorausfahrende losfährt. („Kurzzeitiger Systemfehler“: Deutscher bestellt versehentlich 27 Tesla Model 3)
Tesla Software-Update: Kommt es auch für den europäischen Markt?
Teslas KI-Chef Andrej Karpathy hat in der Vergangenheit bereits mehrfach erklärt, dass es nicht leicht ist, per Kamera und künstlicher Intelligenz zuverlässig Verkehrsschilder weltweit in ihren vielen Variationen und verschiedensten Zusatzzeichen zu erkennen. Die Neuerungen gelten also vorerst nur für die Kunden in Nordamerika. Doch auch in Europa könnte die automatische Erkennung per Kamera bald folgen. Tesla-Chef Elon Musk hatte Anfang Juli neue Autopilot-Funktionen „in zwei bis vier Monaten“ angekündigt. Außerdem entdeckte ein Hacker ebenfalls bereits im Juni neue Symbole für Tempolimit-Schilder im Tesla-System. Neben den eckigen US-amerikanischen waren dort auch die runden europäischen Versionen mit dem roten Rand zu sehen.