Tesla: Model Y per NFC-Hack blitzschnell entsperrt und startbereit
Ein Forscher hat eine Sicherheitslücke beim Tesla Model Y aufgedeckt – die Relay-Attacke per NFC erfordert allerdings die Zusammenarbeit zweier Diebe.
Moderne Technik macht in Autos vieles bequemer – teilweise werden die Fahrzeuge aber dadurch leider auch anfälliger. Einen „echten“ physischen Schlüssel steckt bei einem Neufahrzeug heute niemand mehr ins Schloss, stattdessen setzen die Hersteller funkbasierte Keyless-Systeme ein – doch die sind sehr häufig ein gefundenes Fressen für Hacker-Angriffe. Nun hat ein US-Forscher gezeigt, wie man mit einer sogenannten Relay-Attacke per NFC (Near Field Communication) ein Tesla Model Y innerhalb von Sekunden öffnet.

Tesla: Model Y per NFC-Hack blitzschnell entsperrt und startbereit
Die Schwachstelle wurde laut The Verge von Josep Pi Rodriguez, Hauptsicherheitsberater der Firma IOActive, mit Hauptsitz in Seattle, entdeckt. Die Sicherheitslücke auszunutzen, erfordert allerdings die Zusammenarbeit zweier Diebe. Einer der Langfinger muss sich dabei in der Nähe des Elektroautos aufhalten, der andere muss dem Autobesitzer, der eine NFC-Schlüsselkarte oder ein Mobiltelefon mit einem virtuellen Tesla-Schlüssel in seiner Tasche hat, dicht auf den Pelz rücken.
Voraussetzung für ein Gelingen des Hacks ist aber, dass der eine Kriminelle ziemlich nah an die Schlüsselkarte beziehungsweise das Handy herankommen muss – etwa auf eine Entfernung von nur fünf Zentimeter. Mit etwas Geschick ist das aber natürlich nicht unmöglich. Wie so ein Angriff aussehen könnte, zeigt ein Demonstrationsvideo auf YouTube:
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Tesla: Model-Y-Hack benötigt zwei Kriminelle zur Durchführung
Natürlich ist dafür entsprechende Technik nötig: Der eine Hacker hält ein spezielles NFC-Lesegerät an die Tür des Tesla, das die Kommunikation mit dem Auto startet. Das erwartete NFC-Signal greift der zweite Komplize dann mit seinem Gerät von der Karte in der Tasche des Besitzers ab – und sendet es dann an das Lesegerät an der Tür. Schon ist das Fahrzeug offen und sogar fahrbereit. Mit einer ähnlichen Attacke hatten Autodiebe vor einiger Zeit in Großbritannien fette Beute gemacht.
Tesla: NFC-Hack bei Model Y hat einen großen Haken
Durch die begrenzte Reichweite von Bluetooth und Wlan-Technik ist diese Art des Angriffs allerdings auf eine relativ geringe Distanz beschränkt. Zudem hat der Hack laut The Verge einen großen Haken: Sobald die Diebe das Fahrzeug geparkt und den Motor abgestellt haben, lässt es sich nicht mehr starten. Dafür wäre eine zweite Attacke dieser Art notwendig. Allerdings können die Diebe das Auto natürlich an einen „sicheren“ Ort fahren, um es dann dort zu zerlegen und die Einzelteile zu verkaufen. Auf eine Anfrage des Portals zu dem NFC-Hack antwortete Tesla dem Bericht zufolge nicht.