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Österreicher statten Tesla mit Verbrenner aus – und das soll der Umwelt helfen

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Teslas sind Null-Emissions-Fahrzeuge, die wegen ihrer großer Akkus allerdings einen mächtigen CO2-Rucksack mit sich rumschleppen. Ausgerechnet ein Verbrennungsmotor soll diesen verkleinern.

Lustenau (Österreich) – Damit Elektroautos alltagstauglich sind, brauchen sie nach Meinung vieler Autofahrer große Akkus für große Reichweiten. Im Hinblick auf Ökobilanz, Gewicht, Effizienz und Kosten haben riesige Batterien allerdings auch Nachteile. Einen Alternativ-Vorschlag unterbreitet die österreichische Firma Obrist mit ihrem Zero Vibration Generator (ZVG). Dabei handelt es sich um einen Ottomotor, der in ein Tesla Model 3 implantiert wurde, um dieses umweltfreundlicher zu machen. Trotz drastisch verkleinerter Batterie hat der zum „HyperHybrid“ umgetaufte Tesla eine große Reichweite und bleibt trotz Verbrenner laut Anbieter dabei klimatechnisch neutral. (Elektroauto zum Falten: Mit diesem Trick will der City Transformer verblüffen)

Ein von Obrist umgerüstetes Tesla Model 3
Die österreichische Firma Obrist hat ein Tesla Model 3 auf Hybridantrieb umgerüstet. © Obrist

Österreicher statten Tesla mit Verbrenner aus – und das soll der Umwelt helfen

Im Kern handelt es sich bei der Obrist-Lösung um einen seriellen Hybridantrieb. Für den Vortrieb ist ein 100 kW/136 PS starker E-Motor im Heck verantwortlich, der Strom aus einer 17,3 kWh großen Traktionsbatterie bezieht. Die fällt deutlich kleiner als die von Tesla eingesetzten 52-kWh- oder 82-kWh-Akkus aus. Wo sich im Tesla der Frunk (vorderer Kofferraum) befindet, hat Obrist einen stark gekapselten Einliter-Zweizylinder-Ottomotor eingebaut. Der ist nicht physisch mit dem Antrieb verbunden, sondern treibt einen Generator an, der wiederum elektrischen Strom an den E-Antrieb liefert. (Tesla nass gemacht: Das passiert, wenn ein Elektroauto unter Wasser gerät)

Dank Ausgleichsmasse und Kapselung soll der Zweizylinder für die Insassen akustisch nicht wahrnehmbar sein. Im Heck des Tesla befindet sich ein 30 Liter großer Tank. Der Vorrat reicht angeblich für lange Touren, denn der Spritkonsum soll sich zwischen 2,5 und 4,5 Liter auf 100 Kilometer bewegen. (Neuwagenqualität: Deutsche Automarke Vorletzter – noch hinter Tesla)

Blick unter die Haube des Obrist HyperHybrid
Der im vorderen Kofferraum untergebrachte Zweizylinder hat keine mechanische Verbindung zum eigentlichen Antrieb. © Obrist

Neben einem 40-kW-Generator für Benzinbetrieb hat Obrist auch ein 45 kW leistendes Pendant für E-Fuels wie Methanol entwickelt. Der Öko-Sprit für die neue Variante könnte aus klimaneutral hergestelltem Wasserstoff gewonnen werden, womit die Klimabilanz ebenfalls neutral wäre. Grundsätzlich soll das hybride Antriebssystem trotz Verbrenner-Einheit sogar die Grenzwerte der kommenden Euro-7-Abgasnorm erfüllen.

Österreicher statten Tesla mit Verbrenner aus – auch Kaufpreis wäre niedriger

Wichtiger jedoch: Der CO2-Rucksack des E-Antriebs würde dank Rightsizing-Akku kleiner ausfallen, das Fahrzeuggewicht zudem deutlich unter dem des Serien-Model-3 liegen. Zudem wären mit der ZVG-Lösung (Zero Vibration Generator) dank kleiner Batterie deutlich niedrigere Anschaffungskosten möglich. Laut Obrist würde ein entsprechendes Serienfahrzeug in etwa so viel wie ein konventionelles Benzinermodell kosten. Ob allerdings die Obrist-Lösung in einem Serienmodell zum Einsatz kommen wird, bleibt abzuwarten. 2025 könnte es so weit sein. (Von Mario Hommen/SP-X)

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