US-Qualitätsstudie zu Neuwagen: Tesla landet auf dem letzten Platz
Was die Technik von Elektroautos angeht, gilt Tesla als Vorreiter – doch bei der Qualität sieht es offenbar ganz anders aus. Bei einer US-Studie zur Neuwagen-Qualität landete der Hersteller auf dem letzten Platz.
- Bei einer Studie der US-Verbraucherschutzorganisation J.D. Power landete Tesla auf dem letzten Platz
- Tesla war offenbar mit der Befragung seiner Kunden zur Neuwagenqualität nicht einverstanden
- Auch die deutschen Premium-Marken schnitten in der Studie alles andere als gut ab
Palo Alto – Für Tesla-Chef Elon Musk sind es keine guten Nachrichten: Bei einer Studie des US-Verbraucherschutzorganisation J.D. Power zur Neuwagenqualität landete der von ihm geleitete Elektroautobauer auf dem letzten Platz. Bei der jährlichen sogenannten Initial Quality Study (IQS) – die nun bereits zum 34. Mal erschien – werden die Besitzer von Neuwagen zu ihren Erfahrungen innerhalb der ersten 90 Tage mit ihrem Fahrzeug befragt.
Tesla in US-Studie auf dem letzten Platz: Weniger Daten als bei anderen Herstellern
Es ist das erste Mal, dass Tesla (Für 1,4 Millionen Euro: Deutscher bestellt aus Versehen 27 Tesla Model 3) in der J.D.-Power-Befragung berücksichtigt wird – und scheinbar war das Unternehmen nicht besonders glücklich darüber. Offenbar ist in 15 US-Bundesstaaten die Einwilligung des Herstellers erforderlich, um die Kunden zu befragen – doch wie die Macher der IQS-Studie mitteilen, habe Tesla dem nicht zugestimmt. Aber: „Wir waren es jedoch in der Lage, eine ausreichend große Stichprobe von Umfragen von Eigentümern in den anderen 35 Staaten zu sammeln und auf dieser Basis haben wir Teslas Punktzahl berechnet“, erklärte Dave Sargent, Vice President of Automotive Quality von J.D. Power.

Die Tatsache, dass nicht alle befragt werden konnten, ist auch der Grund dafür, dass Tesla (Video: Tesla Model 3 verliert dieses Bauteil in Pfütze – „wie ein riesiger Fallschirm“) in dem Ranking nicht „offiziell" eingestuft wird.
Probleme bei Tesla: Berichte über Qualitätsmängel beim Model Y traten zuletzt gehäuft auf
Das schlechte Abschneiden des Elektroautoherstellers aus Kalifornien ist keine ganz große Überraschung, viele Tesla-Kunden schauen gerne über kleine Mängel hinweg. Allerdings waren zuletzt häufig Berichte von Käufern im Internet aufgetaucht, die sich über grobe Fertigungsfehler bei Teslas Model Y beschweren (Qualitätsprobleme beim Model Y: Worüber sich Tesla-Kunden massiv beschweren).
Die Marke Tesla | |
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Hauptsitz | Palo Alto |
Gründungsjahr | 2003 |
Chef | Elon Musk |
Bekannteste Modelle | Tesla Model 3, Tesla Model S, Tesla Model X |
Ausgelieferte Fahrzeuge 2019 | 367.500 |
Das Resultat der Studie, für die 87.828 Käufer und Leasingnehmer befragt wurden, ist deutlich: Mit 250 Problemen pro 100 Fahrzeuge („PP100“) landete Tesla (Tesla trotzt Krise: Bald einer von nur noch 10 Autoherstellern auf der Welt?) ganz hinten. Die durchschnittliche Fehlerquote lag bei 166 Problemen pro 100 Fahrzeuge.

US-Studie von J.D. Powers: Auch Porsche, Mercedes und Audi weit hinten
Allerdings sieht es in der Umfrage auch für die deutschen Premium-Hersteller ziemlich düster aus: Porsche (186 PP100), Mercedes-Benz (202 PP100) und Audi (225 PP100) landeten im unteren Drittel der Marken. Auch der Konkurrent BMW schnitt mit 176 PP100 unterdurchschnittlich ab. Volkswagen landete mit 152 PP100 im vorderen Drittel der Tabelle.
Auf dem ersten Platz der J.D.-Power-Umfrage landete übrigens die US-Marke Dodge (136 PP100), gefolgt vom koreanischen Autobauer Kia (136 PP100). Den dritten Rang belegte der US-Hersteller Chevrolet (141 PP100).
Die meisten Fehler wurden in der Kategorie Infotainment beanstandet. Fast ein Viertel aller genannten Probleme bezog sich darauf. Am häufigsten beschwerten sich die Kunden über die integrierte Spracherkennung, die Android Auto und Apple CarPlay-Konnektivität, Touchscreens, eingebaute Navigationssysteme sowie Bluetooth-Konnektivität.