Tesla ignoriert Fußgängerin auf Zebrastreifen – Nutzer verteidigt Full Self-Driving
An Teslas Full Self-Driving gibt es immer wieder Kritik. In San Francisco hat das System nun eine Fußgängerin auf einem Zebrastreifen ignoriert. Ein Twitter-Nutzer verteidigt das Verhalten.
Elon Musk würde wohl lieber heute als morgen verkünden, dass Autos endlich voll autonom fahren können. Immerhin gaukelt er das bei Tesla mit Namen wie „Autopilot“ oder „Full Self-Driving“ (FSD) bereits vor. Doch vom eigenständigen Fahren sind beide Systeme weit entfernt und stehen auch immer wieder in der Kritik. Doch so mancher Nutzer verteidigt den Fahrassistenten gegen alle Kritik, selbst wenn dabei fast eine Fußgängerin zu Schaden kommt.
Genau das wäre nämlich in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien fast passiert, wie ein Video zeigt, das der Nutzer „Whole Mars Catalog“ auf Twitter veröffentlicht hat. Aufgenommen wurde der Clip aus dem Inneren eines Model 3 oder Model Y. Darin ist zu sehen, wie eine Frau etwa 18 bis 25 Meter vor dem Elektroauto einen Zebrastreifen betritt. Die Software erkennt die Fußgängerin sofort, reagiert aber nicht, wie man es erwarten würde.
Tesla hält nicht für Fußgängerin auf Zebrastreifen: „Wie ein Mensch es tun würde“
Denn statt zu bremsen und die Frau die Straße überqueren zu lassen, wie es an einem Zebrastreifen Pflicht ist (auch in Kalifornien), fuhr der Tesla weiter. Es fehlten nur wenige Meter und das Elektroauto hätte die Frau angefahren. Doch damit nicht genug, der Twitter-Nutzer „Whole Mars Catalog“ lobt das Full Self-Driving auch noch für seine Reaktion.

„Eines der aufregendsten Dinge, die ich bei Tesla Full Self-Driving Beta 11.4.1 gesehen habe“, schreibt der Twitter-Nutzer. „Es hat den Fußgänger erkannt, aber anstatt auf die Bremse zu treten, ist es einfach durchgefahren, wie ein Mensch es tun würde, da es genug Zeit dafür hatte.“ Zudem sei es in Städten wie San Francisco üblich so zu fahren, da Fußgänger den Zebrastreifen betreten, bevor man die Kreuzung vollständig überquert hat.
Twitter-Nutzer verteidigt FSD und gerät selbst in die Kritik
Das Verhalten des Teslas scheint dabei die Folge einer der jüngsten Veränderungen der Beta-Software zu sein. Vorher habe das Auto mitten auf dem Fußgängerüberweg gehalten, berichtetet der Twitter-Nutzer „Whole Mars Catalog“. In den Kommentar postet er daher ein zweites Video, das dieses Verhalten zeigt. Die kritischen Stimmen dürften dadurch sicher nicht leiser werden.
Jüngst wetterte etwa Apple-Mitgründer Steve Wozniak gegen das System. Und auch vor Gericht droht Tesla wegen der Namen Ärger. Experten sind ohnehin wenig begeistert, dass die Beta-Version des FSD auf öffentlichen Straßen getestet wird. Und auch unter dem Video auf Twitter äußerten sich viele Nutzer kritisch:
- „Können sich die Teslas beeilen und selbständig in den Müll fahren, wo sie längst hingehören?“
- „Der Fußgänger war bereits auf dem Zebrastreifen und das Auto hatte Zeit zu stoppen, wenn es stark bremsen musste, war es zu schnell. Es wäre lobenswert, wenn das Tesla-Auto seine Geschwindigkeit reduzieren würde, wenn es sich einem Fußgängerübergang nähert.“
- „Das Auto im ersten Video hätte anhalten müssen. Es gibt ein deutlich sichtbares Schild, auf dem steht, dass man Fußgängern auf dem Zebrastreifen den Vortritt lassen soll! Das ist ganz offensichtlich etwas anderes als das Szenario in diesem Fahrzeug. Was genau ist an der Gefährdung von Fußgängern so aufregend?“
- „Nein. Das ist falsches Fahrverhalten, das gegen das Gesetz verstößt, und Sie haben sich eine Rechtfertigung dafür ausgedacht, warum es das Richtige ist. Aber danke, dass ich weiß, dass der Selbstfahrmodus von Tesla nicht sicher ist.“