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Tesla in Grünheide: Steht Gigafactory auf der Kippe? Diese Einwände bringen die Gegner

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Von: Jan Schmidt

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Straßenschild „Tesla Straße“ links im Vordergrund, dahinter die Baustelle der Gigafactory
Gigafactory: Die Bauarbeiten in Grünheide sind in vollem Gange. © Patrick Pleul/dpa

Das Bauvorhaben im brandenburgischen Umland von Berlin geht zügig voran. Doch die endgültigen Genehmigungen stehen noch aus. Bald werden die Einwendungen erörtert.

Grünheide (Berlin) – Vor wenigen Wochen hat der Tesla-Chef Elon Musk (49) die Baustelle besucht und Richtfest gefeiert. Elon Musk lobte den Fortschritt der Bauarbeiten. Allerdings steht die komplette umweltrechtliche Genehmigung durch das Land Brandenburg nach wie vor aus, Tesla baut über vorläufige Genehmigungen auf eigenes Risiko. (Tesla-Chef Elon Musk: Wird er der reichste Mensch der Welt?)

Tesla in Grünheide: Steht Gigafactory auf der Kippe? Diese Einwände bringen die Gegner

Am 23. September findet in der Stadthalle Erkner der sogenannte Erörterungstermin für die rund 400 Einwendungen gegen den Bau der Fabrik statt. Laut der Bürgerinitiative Grünheide liegt die Hälfte des Areals in einem Wasserschutzgebiet. Eine Wildpassage verlaufe direkt durch das Areal. Die Landschaftsschutzgebiete Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet lägen in unmittelbarer Nähe. Der zu rodende Wald sei mit bis zu hundert Jahre alten Laubbäumen bepflanzt. Zudem sei durch den hohen Wasserverbrauch des Werkes die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gefährdet. Eine Arbeitsgruppe des Umweltministeriums soll die Wasserversorgung erörtern. (Gigafactory Berlin: Elon Musk kommt in Zimmermanns-Kluft – und macht Ankündigung)

Tesla in Grünheide: Umweltrechtliche Genehmigung im Dezember?

Auf dem Gelände wurde bereits ein 92 Hektar großes Waldstück gerodet. Den Bebauungsantrag änderte Tesla zuletzt im Juni, das Unternehmen will unter anderem die Anlage unterpfählen und den Wasserverbrauch der Fabrik reduzieren. Die ursprünglich geplante Batterie- und Kunststoffproduktion soll entfallen. (Elon Musk: Tesla-Chef gibt Stellenanzeige per Twitter auf – „Bitte arbeiten Sie ...“)

Die endgültige umweltrechtliche Genehmigung für die Fabrik von US-Elektroautohersteller Tesla in Grünheide könnte nach Ansicht von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) noch vor Jahresende kommen. „Wann die Genehmigung für das Gesamtprojekt kommt, hängt eng mit dem Bebauungsplanverfahren zusammen. Beides sollte Mitte Dezember unter Dach und Fach sein“, sagte Steinbach. (Tesla: Neue Mega-Maschine für Produktion – doch eine Frage beschäftigt das Netz)

Für das Land Brandenburg ist die Gigafactory von Tesla ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Auf 300 Hektar will Tesla ab Juli 2021 in Grünheide Elektrofahrzeuge herstellen – bis zu 500.000 jährlich. Das Unternehmen möchte unter anderem eine Gießerei, einen Karosseriebau, eine Lackiererei und die Endmontage von Elektrofahrzeugen errichten. Die Anlage soll laut Brandenburger Staatskanzlei bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter Frischwasser pro Jahr verbrauchen. Insgesamt sollen 194 Hektar Nutzwald gefällt werden. (Tesla Gigafactory in Grünheide: Wie Elon Musk seine deutsche Großfabrik nennt ...)

Tesla in Grünheide: Perspektivisch bis zu 40.000 Arbeitsplätze

Der Minister hält es für möglich, dass die Fabrik perspektivisch für die nächsten zehn Jahre je nach Marktsituation bis zu 40.000
Mitarbeiter haben könnte. Tesla plant zunächst mit rund 12.000 Mitarbeitern in Produktion und Verwaltung. Für die ersten 6.000
Stellen liegen laut Landesregierung die Anforderungsprofile vor. „Wir werden den Fachkräftebedarf nicht allein aus Brandenburg decken können“, sagte Steinbach. Brandenburg könne vom Stellenabbau der Autoindustrie in anderen Ländern profitieren. Allerdings hängt der Erfolg an einem seidenen Faden, denn die endgültige Genehmigung zum Bau der Fabrik steht eben noch aus. (Mit Material von AFP und dpa)

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