Elon Musk (Tesla): Jetzt werden doch Batterien in der deutschen Gigafactory produziert
Im Gegensatz zu anderen Autoherstellern baut Tesla seine Batterien selbst. Nun hat Star-Unternehmen Elon Musk verkündet, dass auch am Standort bei Berlin eine lokale Zellproduktion geplant ist, was bisher nicht geplant war.
- Neben der Elektroauto-Fertigung soll es auch eine Batterie-Produktion geben
- Tesla beantragt für seine Gigafactory das Bauen mit Pfählen
- Witschaftsminister: Rohbau soll im Herbst schon teilweise zu sehen sein
Update vom 24. Juli 2020: Der US-Elektroautohersteller Tesla will für seine geplante Fabrik in Deutschland die benötigten Batterien selbst am Ort herstellen. „Es wird eine lokale Zellproduktion geben, die den Bedürfnissen der Berliner Fabrik gerecht wird“, sagte Tesla-Chef Elon Musk (48) nach Angaben des Unternehmens vom Freitag bei einer Online-Konferenz zu den Zahlen des zweiten Quartals. Das ist neu, denn ursprünglich war keine Batterie-Produktion für die deutsche Gigafactory geplant. (Tesla-Gigafactory in Grünheide: Erste Rohbau-Arbeiten können beginnen)
Grünheide – In den neuen Unterlagen, die Tesla vorgelegt habe, beantrage das Unternehmen für das Gelände in Grünheide nahe Berlin das Bauen mit Pfählen, teilte das Umweltministerium am Mittwoch in Potsdam mit. Außerdem sei der Wasserverbrauch im Vergleich zum ersten Antrag um ein Drittel geringer, da die Lackierung von Plastikbauteilen ausgelagert werden soll. Tesla hat bisher schon Pfahlbohrungen unternommen. Mit Blick auf die anfänglichen Pfahltests ohne Genehmigung räumte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (64, SPD) ein: „Da kriegen sie jetzt ein entsprechendes Ordnungsverfahren an den Hals und müssen da auch ein Bußgeld an der Stelle zahlen.“ Desweiteren zeigte sich Steinbach optimistisch, dass der Rohbau schon im Herbst teilweise zu sehen sein würde. Er hielt es am Mittwoch in Potsdam für möglich, dass der Bau in Grünheide nahe Berlin über weitere vorläufige Genehmigungen bis dahin voranschreitet, obwohl das komplette grüne Licht für das Umweltrecht noch aussteht. (Tesla auf Überholspur, Audi zerknirscht: „Sicher zwei Jahre ...“)
Das Land will den Antrag im Internet veröffentlichen, für die Änderungen gibt es erneut das Recht auf Einwände. Bisher waren mehr als 370 Einwände gegen das Projekt beim Land eingetroffen. Der Termin für die Diskussion darüber war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Er soll laut Ministerium im September nachgeholt werden – wenn die Corona-Regeln das zulassen. Dann sollen alle Einwendungen gemeinsam erörtert werden. Tesla hatte die Bauarbeiten bisher auf eigenes Risiko vorangetrieben, weil die komplette umweltrechtliche Genehmigung aussteht. Das Unternehmen plant, in Grünheide ab dem nächsten Jahr rund 500.000 Elektroautos pro Jahr zu produzieren. (Netz rätselt: Elon Musk postet auf Deutsch – meint er die Gigafactory bei uns?)
Über den Baufortschritt hält seit Februar 2020 ein 13-Jähriger die Internetgemeinde auf dem Laufenden. Silas Heineken lässt regelmäßig seine Drohne über das Gebiet fliegen und macht dabei Video-Aufnahmen, die er dann auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht. Der in der Nähe von Grünheide lebende Teenager hatte im April sogar die Erlaubnis von Elon Musk (48) selbst erhalten – per Twitter-Nachricht hatte der Star-Unternehmer sein okay gegeben. (Tesla Gigafactory in Grünheide: Wie Elon Musk seine deutsche Großfabrik nennt ...) (Mit Material der dpa)