Tesla in Brandenburg: Doch keine Akku-Fertigung – wegen Joe Biden?
Außer dem Tesla Model Y sollen in Brandenburg eigentlich auch Akkus für die Elektroautos entstehen. Darum sind diese Pläne nun angeblich gefährdet.
Deutschland gehört weltweit nicht gerade zu den Top-Standorten, wenn es um die Errichtung neuer Autowerke geht. Vor allem ausländische (aber auch einheimische) Hersteller schauen sich lieber in Regionen um, in denen die Löhne niedriger und die staatlichen Subventionen höher sind, und in denen weniger Auflagen Betrieb und Bau bremsen. Also besonders bemerkenswert galt daher die Entscheidung des texanischen Elektroauto-Pioniers Tesla, im brandenburgischen Grünheide eine Gigafactory zu errichten – in der, trotz mancher Probleme, mittlerweile auch fleißig Elektroautos des Typs Model 3 gefertigt werden.

Tesla in Brandenburg: Doch keine Akku-Fertigung – wegen Joe Biden?
Allerdings sollten in der Nähe von Berlin nach ursprünglicher Planung nicht nur Pkw montiert werden, sondern auch Akkuzellen produziert. Entwicklung und Produktion der Energiespeicher gelten mittlerweile als wichtige Kern-Kompetenz im Automobilbau, die früher oder später über den weiteren Erfolg von Deutschland als Industrie- und Autonation entscheiden wird. Der Nachholbedarf vor allem gegenüber Asien ist auf diesem Gebiet allerdings gewaltig, weshalb Teslas Akku-Pläne als besonders begrüßenswert eingestuft wurden.
Doch nun bahnt sich offenbar eine Enttäuschung an: In Brandenburg sollen wohl doch keine Akkus entstehen. Der Bau der entsprechenden Fabrik wurde gestoppt, wie das Wall Street Journal berichtet. Stattdessen favorisiert Tesla-CEO Elon Musk angeblich eine Fertigung in den USA.
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Tesla in Brandenburg: US-Regierung zahlt nur für US-Produkte
Grund dafür liefert die US-Regierung unter Präsident Joe Biden: Sie plant Steuergutschriften in Höhe 7500 Dollar für Amerikaner, die ein neues Elektroauto kaufen – die gibt es allerdings nur dann, wenn das Fahrzeug im Inland gefertigt wurde, und auch die Batterie aus US-Produktion stammt. Da die Akkus aus Brandenburg in US-Modelle hätten eingebaut werden sollen (denn nur dann würde sich der Bau und der Betrieb einer Fabrik lohnen), müssten die dortigen Kunden auf die Subvention verzichten.
Sollte sich die angebliche Änderung der Produktionspläne bestätigen, hätte diese Art des Protektionismus sein Ziel erreicht. Tesla selbst hat sich zu dem Bericht noch nicht geäußert.