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Tesla-Autopilot: Durch Unfälle im Visier der Verkehrsbehörde – was jetzt droht

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Von: Sebastian Oppenheimer

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E-Auto-Hersteller Tesla hat Ärger: Die US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht nach erneuten Unfällen das Assistenzsystem „Autopilot“ – Konsequenzen drohen.

Palo Alto – Es ist eigentlich nur ein Fahrerassistenzsystem, doch Tesla-Boss Elon Musk nennt es vollmundig „Autopilot“. Der Name verspricht also deutlich mehr, als die Tesla-Technik halten kann. Das gilt erst recht für die Ausbaustufe „Full Self-Driving“ (FSD), die ebenfalls im Grunde nur ein Assistenzsystem ist und aus einem Tesla kein selbstfahrendes Auto macht. Immer wieder kommt es damit zu Zwischenfällen, wie kürzlich, als die FSD-Software den Mond mit einer Ampel verwechselte. Auch die Beta-Tests der FSD-Software auf öffentlichen Straßen werden scharf kritisiert. Nun wird das „Autopilot“-System von Tesla nach einer Reihe von Auffahrunfällen zum wiederholten Male von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) untersucht.

Tesla-Autopilot: Durch Unfälle im Visier der Verkehrsbehörde – was jetzt droht

Wie die Behörde laut Medienberichten mitteilt, geht es in der Untersuchung um elf Unfälle im Zeitraum zwischen Januar 2018 und Juli 2021. Dabei fuhren Teslas auf am Straßenrand parkende Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr auf. Bei den Crashs habe es 17 Verletzte und einen Toten gegeben. In jedem der Fälle soll das Tesla-Assistenzsystem aktiv gewesen sein. Die Mehrzahl der Unfälle soll sich in der Dunkelheit ereignet haben. (Fünf Tesla-Unfälle auf derselben Straße – ist Fehler im Autopilot schuld?)

Ein verunfalltes Tesla Model S neben einem Polizeifahrzeug
In Kalifornien fuhr 2018 ein Tesla Model S mit eingeschaltetem „Autopilot“ auf ein Polizeifahrzeug auf. © Laguna Beach Police Department/dpa

Dabei wird der Tesla „Autopilot“ nicht zum ersten Mal von der NHTSA untersucht: Bereits nach einem tödlichen Unfall im Jahr 2016 war die Technik in das Visier der US-Verkehrssicherheitsbehörde geraten. Damals kam ein Tesla-Fahrer ums Leben, nachdem sein Fahrzeug in die Seite eines Lkw gerast war. Die Untersuchung lieferte das Ergebnis, dass das System damals korrekt funktioniert und den Fahrer gewarnt hatte – jedoch habe dieser nicht darauf reagiert. („Autopilot“ weiterhin nicht vollautonom: Tesla-Mitarbeiter kassiert Aussagen von Elon Musk)

Tesla-Autopilot: Durch Unfälle im Visier der Verkehrsbehörde – leicht auszutricksen

Auf seiner Website weist Tesla zwar darauf hin, dass der Fahrer die Technik jederzeit überwachen muss: „Die gegenwärtigen Autopilot-Funktionen verlangen aktive Überwachung durch den Fahrer – ein autonomer Betrieb des Fahrzeugs ist damit nicht möglich.“ Dennoch passieren oft Unfälle mit dem System, weil die Kunden dem „Autopilot“ mehr zutrauen, als er tatsächlich kann. Zwar soll die „Autopilot“-Technik eigentlich verhindern, dass das Fahrzeug ohne einen Fahrer hinter dem Lenkrad unterwegs ist – jedoch lässt sich das System mit relativ einfachen Mitteln austricksen, wie Experten eines Verbrauchermagazins zeigten. Nach dem Test auf einer abgesperrten Strecke kamen die Experten der Organisation zu dem Schluss, dass Tesla offenbar seine Kunden als Entwicklungsingenieure nutze.

Untersucht werden soll nun das gesamte Portfolio des US-Herstellers: Model Y, Model, X, Model S und Model 3 ab dem Baujahr 2014. Insgesamt handelt es sich dabei um 765.000 Fahrzeuge, die in den USA verkauft wurden. „Die NHTSA weist die Öffentlichkeit darauf hin, dass kein handelsübliches Kraftfahrzeug heute in der Lage ist, selbst zu fahren“, so die Behörde in einer Erklärung. Im äußersten Fall könnte die Untersuchung zu einem Rückruf oder anderen Maßnahmen seitens der NHTSA führen.

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