Tödlicher Tesla-Crash: Behörde findet keine Beweise für „Autopilot“-Schuld
In Texas waren im Jahr 2021 bei einem Unfall mit einem Tesla zwei Männer ums Leben gekommen. Nun liegt der Abschlussbericht vor: Den „Autopilot“ trifft offenbar keine Schuld.
Der „Autopilot“ von Tesla sorgt in regelmäßigen Abständen für Negativ-Schlagzeilen. Erst kürzlich musste ein leitender Entwickler vor Gericht eingestehen, dass man für ein Werbevideo getrickst hatte – und es beim Dreh sogar zu einem Unfall gekommen war. In einem Test von TV-Journalisten fiel ein Model Y mit dem System komplett durch – und in Videos zeigen Besitzer immer wieder eklatante Schwächen des „Autopilot“ auf, wie etwa die der FSD-Beta auf Schnee. Doch: Nicht bei jedem Tesla-Crash ist auch wirklich die Technik Schuld – zumindest ist es in manchen Fällen zweifelhaft, wie kürzlich bei einem Tesla-Unfall in einem Tunnel. In einem schon etwas länger zurückliegenden Fall mit Todesopfern fand eine US-Behörde nun jedenfalls keinerlei Beweise für eine Schuld des „Autopilot“.
Tödlicher Tesla-Crash: Behörde findet keine Beweise für „Autopilot“-Schuld
Der Unfall mit einem Tesla Model S P 100D ereignete sich bereits im April 2021. Der Wagen war gegen einen Baum gerast – das Elektroauto brannte daraufhin komplett aus. Zwei Männer im Alter von 59 und 69 Jahren kamen dabei ums Leben. Als Ursache geriet der „Autopilot“ in den Verdacht, weil der Fahrersitz von den Rettern leer vorgefunden wurde und der 59-jährige Fahrer sich auf der Rückbank befand. Allerdings wurde bei dem Crash die Speichertechnik des Tesla schwer beschädigt – sodass die Behörden zunächst Zweifel hatten, ob man diese noch auswerten könne. Nun jedenfalls liegt ein Ergebnis vor.

Tödlicher Tesla-Crash: Fahrer hatte offenbar Alkohol getrunken und Medikamente eingenomen
In dem abschließenden Bericht der US-Verkehrsbehörde NTSB (National Transportation Safety Board) wird als „wahrscheinliche Ursache“ des Unfalls überhöhte Geschwindigkeit und ein Kontrollverlust über das Fahrzeug genannt – dies stünde wohl in Zusammenhang mit Alkoholkonsum und Medikamenteneinnahme des Fahrers. Der Tesla war auf der Privatstraße, auf der sich der Unfall ereignete, mit bis zu 67 Meilen pro Stunde (rund 108 km/h) unterwegs gewesen. Erlaubt sind dort nur 30 Meilen pro Stunde (rund 48 km/h).
Bei einem durchgeführten Versuch auf der Unfallstraße hätten sich die Angaben von Tesla mit dem eigenen Ergebnis gedeckt: Aufgrund fehlender Fahrbahnmarkierungen habe sich der „Autopilot“ auf dem betreffenden Abschnitt nicht aktivieren lassen. Auch die adaptive Geschwindigkeitsregelung war dem Bericht zufolge während der Unfallfahrt höchstwahrscheinlich nicht aktiv. Die Untersuchungen legen auch nahe, dass der Fahrer zum Unfallzeitpunkt auf dem Fahrersitz gesessen habe. Ob der Mann durch den Aufprall auf die Rückbank geschleudert wurde – oder noch aus eigener Kraft dorthin kam, erklärt der Bericht nicht.