Tesla knickt ein: Autopilot bald wieder mit Radar für mehr Sicherheit
Für das autonome Fahren setzt Tesla derzeit nur auf Kameras und spart sich Radar-Sensoren. Die scheinen aber bald wieder an Bord zu sein.
Der texanische Autohersteller Tesla steht vor allem für zwei Technologien, die er vorantreibt – und mit der er auch die Konkurrenz vor sich hertreibt: den Elektroantrieb und das autonome Fahren. Letzteres wird von Tesla selbst als „Full Self Driving“ (FSD) bezeichnet oder als „Autopilot“.
Doch genau das ist dieses aufpreispflichtige Extra nicht wirklich. Denn nach wie vor liegt bei aktiviertem „Autopilot“ die Verantwortung beim Fahrer. Er muss aufmerksam bleiben, was eine Innenraumkamera überwacht, darf das Lenkrad nicht für einen längeren Zeitraum loslassen, und trägt bei einem Crash die Verantwortung. Trotzdem ignorieren viele Tesla-Fahrer diese Vorgaben, und vertrauen ganz dem System – was immer wieder zu Unfällen führt.

Tesla knickt ein: Autopilot bald mit Radar für mehr Sicherheit
Mercedes ist das schon weiter. Sein Drive Pilot für die S-Klasse und den elektrische EQS funktioniert nach Level 3, der Fahrer darf sich also offiziell ausklinken und haftet nicht bei Unfällen, die das Fahrzeug eventuell verursacht. BMW, deren neuer 7er mit Level 2+ in den USA ebenfalls autonom (aber noch Fahrer überwacht) fährt, plant Ähnliches. Dieser sogenannte Staupilot funktioniert zwar nur bis Tempo 60, aber die UNO hat bereits eine Anhebung auf 130 km/h empfohlen.
Möglich machen es aufwendige Sicherheits- und Assistenzsysteme mit vielen Kameras und Sensoren am Auto. Und genau hier hakt es derzeit bei Tesla: Dessen Chef Elon Musk ist nämlich überzeugt, dass Cams ausreichen. Aktuelle Modelle verzichten daher auf Lidar und Co, die früher an Bord waren – obwohl sogar die eigenen Entwicklungsingenieure vor dieser Vereinfachung gewarnt hatten.
Tesla knickt ein: Radar-Zulassung bei US-Behörde beantragt
Doch nun scheint der Elektroauto-Pionier wieder zurückzuschwenken. Jedenfalls hat Tesla bei US-Fernmeldebehörde FCC einen Antrag auf den Einbau von Radarsensoren gestellt, wie der Blog Electrek berichtet. Möglicherweise sieht Elon Musk ein, dass seine Autos sonst keine Chance auf eine Zulassung für Autonomie-Level 3 hat und die deutschen Hersteller technologisch weiter enteilen würde.
Wann Sensoren tatsächlich wieder eingebaut werden, und wann Tesla den Rückstand zur Konkurrenz mit echtem Autopiloten aufholt und ebenfalls Level 3 anbietet, ist noch nicht bekannt.