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Tempomat: Funktion, Kosten und Nachrüstung einer Geschwindigkeitsregelanlage

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Eine Grafik zum Thema Tempomat beziehungsweise Adaptive Cruise Control (ACC): Zwei Autos fahren auf der Autobahn hintereinander.
Die Adaptive Cruise Control (ACC) hält mittels Sensoren automatisch den Abstand zum Vordermann. © VW

Ein Tempomat ist ein Fahrerassistenzsystem, das die Geschwindigkeit regeln kann. Neuere Systeme halten auch automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.

Fahrerassistenzsysteme unterstützen den Fahrer heutzutage in vielen Bereichen. Eines dieser Systeme ist der sogenannte Tempomat, wie es von der Daimler AG bezeichnet wird. Andere Hersteller nennen es Geschwindigkeitsregelanlage oder Speedostat, von Porsche hat es den Namen Tempostat bekommen. Mit Hilfe des Systems kann die Fahrzeuggeschwindigkeit reguliert werden.

Die Geschichte des Assistenzsystems geht auf den blinden Ingenieur Ralph Teetor (91, † 1982) zurück, der aus Hagerstown im US-amerikanischen Bundesstaat Indiana stammte. Er war eines Tages mit einem Anwalt unterwegs, der sich kaum auf den Verkehr, sondern mehr auf die Unterhaltung mit Teetor konzentrierte. Während der Fahrt erhöhte der Anwalt sehr häufig die Geschwindigkeit und bremste dann wieder scharf ab. Die Fahrt hinterließ bei Ralph Teetor einen starken Eindruck. Er begann an einer Technologie zu feilen, mit der man die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs steuern konnte. 1945 meldete der Erfinder ein Patent auf seinen Geschwindigkeitsbegrenzer an, der zunächst „Cruise Control“ genannt wurde.

Das erste Auto, das über einen Tempomaten verfügte, war der Chrysler Imperial aus dem Jahr 1958. In Deutschland führte Mercedes-Benz den Tempomaten dann im Jahr 1962 ein.

Wie ein Tempomat funktioniert und was eine Nachrüstung kostet

Tempomaten findet man sehr häufig in Fahrzeugen, die über eine elektronische Gasregelung beziehungsweise ein Automatikgetriebe verfügen. Die Funktionsweise ist dabei relativ einfach zu erklären: Wird der elektrische Regler am Lenkrad eingestellt, so kann der Tempomat das Drehmoment des Autos regulieren und dadurch für eine gleichmäßige Fahrzeuggeschwindigkeit sorgen.

Die Vorteile der Geschwindigkeitsregelanlage bestehen darin, dass der Autolenker das Gaspedal nicht ständig betätigen muss und dass der Spritverbrauch sinkt. Das System führt dem Motor nämlich automatisch die richtige Kraftstoffmenge zu und hält sie dadurch konstant.

Normalerweise ist die Nachrüstung eines Tempomaten problemlos möglich, sofern das Fahrzeug über ein elektronisches Gaspedal verfügt. Die Kosten dafür liegen bei etwa 100 Euro. Teurer wird der Einbau, wenn das Auto kein elektronisches Gaspedal hat. Dann muss man mit Nachrüstungskosten zwischen 400 und 500 Euro rechnen. Grundsätzlich geht man bei einer Nachrüstung folgendermaßen vor:

Distanz zum Vordermann: So funktioniert der Abstandsregeltempomat

Seit Mitte der 1990er-Jahre verbauen Hersteller serienmäßig auch den sogenannten Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control oder ACC). Die Funktionsweise eines ACC-Systems basiert auf dem sogenannten Dopplereffekt (Frequenzänderung). Mit Hilfe dieses Systems kann der Abstand zu Autos, die vorausfahren, durch einen Sensor gemessen werden. Damit er konstant gleich bleibt, gibt der Abstandsregeltempomat ein Tonsignal von sich, wenn sich die Geschwindigkeit der anderen Fahrzeuge ändert. Neuere Systeme können dann sogar eine Not- oder Vollbremsung einleiten.

Wie ein aktueller Abstandsregeltempomat funktioniert, zeigt der Ingolstädter Autobauer Audi in einem Video.

Abstandregeltempomaten sind also nicht nur komfortabel, sondern tragen auch zur Verkehrssicherheit bei. Viele Verkehrsunfälle sind nämlich auf einen zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Auto zurückzuführen. Grundsätzlich ist auch eine Nachrüstung eines Abstandsregeltempomaten möglich, die aber viel technisches Geschick erfordert. Die Kosten dafür sind je nach Fahrzeugmodell unterschiedlich.

Übrigens: In Belgien darf ein Tempomat beziehungsweise eine Geschwindigkeitsregelanlage in Großstadtnähe, wie zum Beispiel in Antwerpen, nicht verwendet werden. Erkennbar ist das durch ein durchgestrichenes „Cruise Control“-Symbol, das auf einigen Autobahnabschnitten zu finden ist. Fraglich ist allerdings, wie dieses Verbot von der belgischen Polizei überprüft werden kann.

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