Tempolimit: Auto-Club startet Crowdfunding gegen „Schikanen“ von Grünen & Co.
Ein Automobilclub aus München will kein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen: Deshalb hat er nun eine Crowdfunding-Initiative dagegen gestartet.
München – „Wir brauchen keine Grünen, DUH oder Linke, die uns dieses Stück Freiheit nehmen wollen. Daher werden wir alles tun, ein drohendes Tempolimit zu unterbinden“: Der Münchner Automobilclub „Mobil in Deutschland e. V.“ ist fest entschlossen. Deutschlands Autobahnen zählten zu den sichersten der Welt, ein Tempolimit komme für die Mitglieder daher gar nicht infrage.
Stattdessen hat der Autoclub nun ein Crowdfunding-Projekt gegen ein mögliches Tempolimit gestartet. Dieses soll noch bis zur Bundestagswahl 2021 laufen.
Tempolimit: Auto-Club startet Crowdfunding „gegen Schikanen“ von Grünen & Co.
Mit der Initiative will „Mobil in Deutschland e. V.“ vor allem Pendler, Vielfahrer und Autoliebhaber ansprechen, die besonders betroffen wären. Generell hat sich der Automobilclub den „Erhalt der automobilen Mobilität in Deutschland mit der Positionierung gegen ein Tempolimit auf Autobahnen, die Euro-7-Norm, Pop-up-Radwege und gegen Fahrverbote in Städten“ zum Ziel gemacht.
Und da offenbar die Angst groß ist, dass Parteien wie die Grünen, eine Trendwende herbeiführen könnten, will sich der Club mit seinen Unterstützern „gegen solche Schikanen“ und gegen ein Tempolimit stellen. Denn zwar gilt auf Deutschlands Autobahnen seit den 1970er-Jahren ein Tempo von 130 km/h, allerdings nicht als überwachtes Limit, sondern als Richtgeschwindigkeit. Doch das reicht einigen nicht aus – für ein Limit sind unter anderem die Grünen, die SPD und die Linke.

Der Münchner Automobilclub argumentiert, dass es eine Gegenposition zu Parteien und Organisationen brauche, die ein Tempolimit fordern. Dennoch gibt das Umweltbundesamt auf seiner Webseite an, dass ein Tempolimit wiederum die Treibhausemissionen verringern und damit zum Klimaschutz beitragen könne. Dagegen hält der Verein allerdings, dass dies im Vergleich zu den jährlichen Gesamt-Emissionen nur ein geringer Teil sei und einem „Null-Effekt“ gleichkomme. (Tempo 30 auf vielen Straßen – verhindert es zahlreiche Unfälle?)
Tempolimit: Crowdfunding des Auto-Clubs läuft bis zur Bundestagswahl
Um den Automobilclub zu unterstützen, können Fürsprecher auf einer entsprechenden Webseite einen Geldbetrag überweisen oder diesen in Form von Merchandise spenden. Je nach Summe gibt’s zum Beispiel mehrere „Kein Tempolimit“-Aufkleber (50 Euro), ein T-Shirt mit dem Aufdruck „#KeinTempolimit“ (100 Euro), eine Premium-Mitgliedschaft gratis für ein Jahr (200 Euro), ein Zoom-Meeting mit dem gesamten Team des Clubs (500 Euro) oder sogar mit dem Präsidenten Dr. Michael Haberland (1.000 Euro) oder einen Wochenend-Trip nach München plus 3-Gänge-Menü mit dem Team von „Mobil in Deutschland e. V.“ (5.000 Euro). (Fridays-Aktivistin Luisa Neubauer will billiges Benzin – was ist denn nun los?)
Und der Verein hat sich ein sportliches Ziel gesetzt: Er will bis zur Bundestagswahl insgesamt 100.000 Euro für seine Kampagne einsammeln, um damit gegen ein drohendes Tempolimit zu kämpfen. Doch bis jetzt (27. August, 14:50 Uhr) sind es knapp 12.000 Euro, die er zusammenbekommen hat, aber nur noch wenige Tage Zeit, um das Ziel zu erreichen. Da muss sich der Automobilclub auf der Zielgeraden noch mächtig ins Zeug legen.
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