Tankstelle wird zur Ladestation – dank technologischem Kniff
Tankstellen lassen sich dank dem batteriegepufferten Laden einfach in Ladestationen verwandeln. Esso geht an 60 Standorten in deutschen Städten voran.
Die Elektromobilität setzt sich immer weiter durch und könnte schon 2035 rund 80 Prozent Marktanteil haben. Nach einer passenden Ladesäule sucht man jedoch oftmals vergebens – zumindest abseits der Autobahnen. Demgegenüber stehen 14.458 Tankstellen (Stand 2021), an denen Autofahrer in wenigen Minuten den Tank auffüllen können. Doch nur die wenigsten bieten die Möglichkeit, ein Elektroauto zu laden. Dabei wäre eine Umrüstung sinnvoll und technisch machbar.
„Eines ist klar: Tankstellen müssen ultraschnelle - schneller als L3 - Ladetechnologie anbieten. Alles andere würde bedeuten, dass die Kunden eine Stunde oder mehr an der Tankstelle verbringen müssen“, erklärte John Tuccillo, Vizepräsident von ADS-TEC Energy im Interview mit Electrek.

Tankstelle wird zur Ladestation – dank technologischem Kniff
Das Problem: „Die bestehende Infrastruktur an den meisten aktuellen Tankstellenstandorten erfordert eine umfassende elektrische Überholung, um ultraschnelles Laden von E-Fahrzeugen zu ermöglichen“, sagte Tuccillo. Dazu brauche es aber entsprechende Genehmigungen und ein hoher Arbeitsaufwand notwendig. Das koste jedoch viel Geld und sei entsprechend wenig attraktiv, da der normale Betrieb so gestört würde.
„Es gibt jedoch eine kostengünstigere Alternative, die es ermöglicht, ultraschnelle Ladegeräte auf der vorhandenen Fläche einer Tankstelle zu installieren: die batteriegepufferte Technologie“, betont Tuccillo. Diese Technologie kombiniert Energiespeicher mit Ladegeräten für Elektroautos, dadurch wird die Ladeleistung des vorhandenen Stromnetzes deutlich gesteigert.
Tankstelle wird zur Ladestation – Esso rüstet 60 Stationen aus
„Mit der Pufferung kann eine 110-Kilowatt-Einspeisung aus dem Netz in eine Leistung von bis zu 320 kW umgewandelt werden“, sagte Tucccillo. So lassen sich Elektroautos wie der Porsche Taycan oder das Tesla Model 3 am bestehenden Stromnetz „ohne zusätzliche Aufrüstung der Infrastruktur“ aufladen.
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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
„Selbst Netze mit geringerer Leistung (50 kW) können auf eine Leistung von bis zu 320 kW aufgerüstet werden.“ Noch in diesem Jahr sollen 120 ultraschnelle Ladegeräte von ADS-TEC Energy zusammen mit Jolt an 60 ESSO (ExxonMobil)-Tankstellen in wichtigen deutschen Städten installiert werden. Der Ladevorgang vom Elektroauto könnte so demnächst ähnlich kurz und unkompliziert werden, wie man es vom Verbrenner kennt.