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Jeep-Besitzer schwärzt Suzuki-Fahrer an – weil er bei Gelb über die Kreuzung fährt?

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Von: Jasmin Farah

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Ein Mann fährt über eine gelbe Ampel, das verärgert den Fahrer hinter ihm. Der bedrängt und verfolgt ihn. Am Ende muss sich der Verfolgte vor der Polizei verantworten.

Woodland Park (Colorado) – Eigentlich will Jake Turnbull nur zur Kfz-Zulassungsstelle fahren, weil er ein neues Kennzeichen für seinen gerade erstandenen Suzuki Sidekick braucht. Doch dabei verärgert er einen hinter ihm fahrenden Jeep-Besitzer so sehr, dass er schließlich sogar vor Gericht muss. Und alles nur, weil er noch schnell bei Gelb über eine Kreuzung gefahren ist. Doch die Geschichte dahinter klingt einfach unglaublich – könnte sie auch hierzulande passieren?. (Tesla-Dashcam: Video-Beweis rettet vermeintlichen Raser – vor sächsischem Polizeichef)

Jeep-Besitzer schwärzt Suzuki-Fahrer an – weil er bei Gelb über die Kreuzung fährt?

Das Überfahren der Kreuzung bei Gelb stört den Jeep-Fahrer so sehr, dass er mehrmals hupt, um dem jungen Mann, dessen Verlobte mitsamt dem gemeinsamen Hund mit im Suzuki sitzt, seinen Unmut darüber zu zeigen. Später heißt es im Polizeibericht sogar, dass Jack Turnbull dem Jeep-Besitzer den Mittelfinger gezeigt habe. Das ist anscheinend zu viel für Letzteren: Er verfolgt den 28-Jährigen daraufhin wutentbrannt bis zum Parkplatz der Zulassungsstelle in Woodland Park, im US-Bundesstaat Colorado. (Raser-Polizisten: Autorennen im Streifenwagen – Bodycam nimmt alles auf)

Ein Auto steht an einer gelben Ampel. (Symbolbild)
War die Ampel noch gelb oder schon rot? Das wird im Streit zweier Autofahrer ein Gericht entscheiden. (Symbolbild) © Steinach/Imago

Jack Turnbull will eigentlich nur schnell das neue Kennzeichen abholen und dann in den Bergen mit seiner Verlobten wandern gehen. Daher merkt er nicht, dass der Jeep-Fahrer die Polizei ruft, als er in das Gebäude geht. Als der junge Mann, von Beruf OP-Assistent in einem Kinderkrankenhaus, nach etwa 30 Minuten zu seinem Wagen zurückkehrt, stehen dort bereits zwei Polizisten und warten auf ihn. (Autofahrer mit Corvette rollt an Ampel nach hinten auf Yamaha-Motorrad: „Dummer, alter Mann“)

Jeep-Besitzer schwärzt Suzuki-Fahrer an – dann heißt es: Bußgeld oder Gericht

Zwar seien die Beamten freundlich zu ihm gewesen, erinnert er sich gegenüber dem US-Newsportal Colorado Sun, aber sie hätten ihm dennoch unmissverständlich klar gemacht, dass er entweder ein Bußgeld bezahlen müsse, weil er angeblich nach Aussagen des Zeugen noch bei Rot über die Ampel gefahren sei – oder die Sache mit dem Jeep-Besitzer vor Gericht ausfechten könne. Und das alles, obwohl kein Polizist weit und breit zu sehen war, als er mit seinem Suzuki die Kreuzung überquerte. Zumindest nicht ganz. (Biker-Gang rast bei Dunkelrot über Kreuzung: „Idioten fühlen sich einfach vom Motorrad angezogen“)

Denn es stellt sich heraus, dass der Jeep-Fahrer namens William Sipes ein Ex-Navy-Offizier und obendrein ehemaliger stellvertretender Sheriff in der Gegend ist. Hat er Jack Turnbull aus Rache bei seinen einstigen Kollegen angeschwärzt? Die Geschichte klingt wie aus dem wilden Westen. Die Polizisten glauben dem Jeep-Besitzer, ohne die Sache groß zu überprüfen –stattdessen verhängen sie sogleich eine Geldstrafe. Im Zweifel für den Ankläger, nicht den Angeklagten, so scheint es zumindest. Der Suzuki-Fahrer muss seine Unschuld also vor Gericht beweisen. (Handy am Steuer: Frau muss 300 Euro Strafe zahlen – sie sagt, es war ein Eis)

Jeep-Besitzer schwärzt Suzuki-Fahrer an – es steht Aussage gegen Aussage

Eines ist sicher: Diese Spritztour hat sich ja für den jungen Mann und seine Verlobte nicht wirklich gelohnt Eigentlich stammen sie aus der Stadt Colorado Springs und sind nur nach Woodland Park gefahren, weil man bei der dortigen Zulassungsstelle sofort und ohne Termin an die Reihe kommt. Das Pärchen ist regelrecht schockiert über den Vorfall – dennoch weigert sich Jack Turnbull am Ende aus Prinzip, das Bußgeld zu bezahlen. „Auch wenn ich nur einen Dollar bezahlen müsste, gehe ich lieber vor Gericht“, erklärt er gegenüber der Colorado Sun: „Das ist wie in einer dystopischen Stadt, wo du rund um die Uhr beobachtest wirst. Es ist gefährlich, wirklich.“ (Knöllchen aus dem Ausland keinesfalls ignorieren – diese Strafen drohen)

Schließlich fügt er hinzu, dass man dann ja auch alleine schon deshalb bei der Polizei angeschwärzt werden könne, weil man „verdächtig“ aussehe: Etwa wegen seiner Hautfarbe oder wegen seiner Tattoos. Ankläger William Sipes hingegen will sich auf Anfrage der Colorado Sun nicht zu dem Vorfall äußern. Gegenüber der Polizei beharrt er darauf, dass Jack Turnbull bei Rot über die Ampel gefahren sei und ihm zudem den Stinkefinger gezeigt habe. Er wolle zum Gerichtstermin erscheinen – wo es wohl zu Aussage gegen Aussage kommen wird.

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