Stellantis-Chef setzt auf Elektroauto – übt aber auch Kritik
Wie die meisten Hersteller setzt auch Stellantis auf das Elektroauto. Konzern-Chef Carlos Tavares hat jedoch einen Kritikpunkt.
Hoofddrop (Niederlande) – Der Verbrenner scheint – zumindest in Europa – längst ein Produkt mit Ablaufdatum zu sein. Geht es nach der EU-Kommission, sollen schon mitten des kommenden Jahrzehnts keine Autos mehr mit Diesel und Benzinern verkauft werden. Ein Vorhaben, das in Deutschland nicht auf Gegenliebe stößt, obwohl auch hierzulande viele Hersteller längst auf die Elektromobilität setzten.
Ähnlich sieht es auch bei dem Autokonzern Stellantis, zu dem unter anderem Renault, Fiat, Opel und Peugeot gehören, aus: Zwar führt Carlos Tavares den Konzern in Richtung Elektromobilität, übt aber auch immer wieder Kritik. So würde die Politik die Hersteller zu einem schnellen Umbruch zwingen, was zu den teilweise hohen Preisen führt.
Stellantis-Chef setzt auf Elektroauto – übt aber auch Kritik
Doch die Politik ist für den Stellantis-Chef nicht allein verantwortlich, wie er in einem Investoren-Gespräch betonte. Auch die Zulieferer müssten seiner Meinung nach ihren Teil dazu beitragen, damit die Kosten für die Elektroautos möglichst niedrig gehalten werden können. Die Kosten für die Stromer bezeichnete er dabei als „den Gorilla im Raum“.

Demnach würde die „Elektrifizierung zusätzliche Produktionskosten von etwa 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen“ verursachen. Diese zusätzlichen Gesamtproduktionskosten könne man unmöglich an die Kunden weiter geben.
Stellantis-Chef setzt auf Elektroauto – Zulieferer müssen „wesentlichen Beitrag leisten“
Tavares betonte, dass es für Stellantis kaum möglich sein werde, die aktuellen Preise für die Elektroautos beizubehalten, da „wir in die roten Zahlen kommen und das Unternehmen umstrukturieren müssen. Die einzige Möglichkeit, voranzukommen, besteht also darin, diese 50 Prozent zusätzlichen Kosten aufzufangen.“
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Dennoch wolle er alles Mögliche tun, um die Kosten niedrig zu halten. Doch das allein reiche nicht aus, da ein Großteil der Teile für die Autos von Zulieferern stamme. „Wir brauchen den Beitrag unserer Zulieferer. Wenn man 50 Prozent der zusätzlichen Kosten, die durch die Elektrifizierung entstehen, auffangen muss, ist es keine Überraschung, dass die Zulieferer einen wesentlichen Beitrag zu dieser zusätzlichen Produktivität leisten müssen“, betont der Stellantis-Chef.