Amazon bald in Opel und Peugeot: „Alexa, zahl die Tank-Rechnung“
Online-Händler Amazon liefert künftig Software für Autos des Stellantis-Konzerns. Verlierer des Deals ist Apple – und ein eben noch hoch gehandeltes Elektroauto-Startup.
Las Vegas (USA) – Starke Motoren, schicke Designs, luxuriöse Ausstattung: Was früher auf den klassischen Automessen zählte, interessiert immer weniger. Das zeigt schon die Tatsache, dass die weltweit wichtigste Ausstellung für High-Tech-Güter, die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, auch zu einer wichtigen Bühne für Autohersteller geworden ist. (Mercedes Vision EQXX: Elektro-Studie verspricht extreme Reichweite)
Amazon bald in Opel und Peugeot – das sind die Verlierer des Tech-Deals
Das gilt auch wieder für dieses Jahr, da die CES zumindest teilweise wieder live und vor Ort stattfindet, nachdem sie 2021 corona-bedingt nur virtuell ablief. Die echten Sensationen spielen sich allerdings abseits der glänzenden Karossen auf den Messeständen ab – wie die Ankündigung einer Partnerschaft zwischen Amazon und dem Autokonzern Stellantis.
Der Online-Händler, der auch in Sachen Künstliche Intelligenz und Cloud-Diensten ein wichtiger Player ist, wird künftig die technische Grundlage für das Infotainment-System in den Modellen des französisch-italienischen Konzerns liefern. Die 14 Automarken, zu denen auch Opel, Peugeot, Citroën, Fiat oder Jeep gehören, bekommen auf diese Weise ab 2024 nicht nur ein einheitliches Betriebssystem, sondern auch eine erstklassige Cloud-Anbindung. (Auto mit Holodeck: So wird die Frontscheibe zur riesigen AR-Brille)

Amazon bald in Opel und Peugeot: Online-Händler macht’s wie Google
So können Auto-Insassen künftig per Sprache über Alexa etwa navigieren, Musik suchen, einkaufen und auch bezahlen. Das Auto werde zum „personalisierten Lebensraum“, schwärmten die Chefs der beiden ungleichen Partner bei der Vorstellung der Kooperation.
Sie erinnert an die Strategie eines anderen Internet-Giganten, um die Herrschaft im Auto zu übernehmen: Mit Android Automotive liefert Google bereits Volvo und anderen Herstellern das Betriebssystem für Navi und Co. zu. Andere Tech-Konzerne scheinen dagegen abgehängt: So bestückte früher Microsoft mittels einer speziellen Windows-Version etwa Fiat- und Jeep-Modelle, mittlerweile hat der Software-Gigant auf dem Automotive-Sektor nicht mehr viel zu melden. (Apple iCar: Neues Gerücht um Elektroauto – steht Startdatum fest?)
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Amazon bald in Opel und Peugeot: Apple und Rivian sind die Verlierer
Auch die Strategie von Apple, über das iPhone und CarPlay mehr Funktionen im Auto zu steuern, erscheint angesichts der machtvollen Offensiven von Amazon und Google eher defensiv. Und noch einen klaren Verlierer kennt die neue Partnerschaft: Das Elektroauto-Startup Rivian, zu dessen Investoren Amazon gehört. Nach der Bekanntgabe von dessen Verbrüderung mit dem traditionellen Autobauer Stellantis rutschte der Aktienkurs des Herstellers von Akku-Pick-ups weiter ab.