Spritpreise in den USA: Tankstelle nimmt nur 11 Cent pro Liter
An einer Shell-Tankstelle in Chattanooga konnten Autofahrer über Stunden für umgerechnet 11 Cent tanken. Bis ein Kunde den Fehler ansprach.
Chattanooga – Den Besuch an der Tankstelle überlegt sich der ein oder andere Autofahrer zurzeit wohl immer noch zweimal. Denn auch wenn die Rekordpreise nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs inzwischen der Vergangenheit angehören, sind Benzin und Diesel noch immer deutlich teuer als vorher. Wer sparen will, kann das jedoch mit bestimmten Apps tun. Oder man hat Glück, wie einige Autofahrer in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee.
Dort verkaufte eine Shell-Tankstelle Mitte April den Liter Premium-Benzin zeitweise für umgerechnet 11 Cent. Normalerweise liegt der Preis für die Gallone (3,78 Liter) in den USA bei etwa vier US-Dollar (etwa 3,79 Euro), für Premium-Sprit werden sogar 4,60 US-Dollar (4,36 Euro) fällig. Erst vor kurzem wurde eine Tankstelle in den USA sogar verklagt, weil der Sprit dort zu günstig war.

Spritpreise in den USA: Tankstelle nimmt nur 11 Cent pro Liter
Der Tankstellen-Betreiber wurde erst durch Henry DeHart auf den Fehler aufmerksam. „Ich hielt an einer der Zapfsäulen an und tankte Premium für das Auto meiner Frau. Ich habe nicht einmal wirklich auf den Preis geachtet, weil ich das nicht wollte“, sagte dieser dem Lokalsender „KKTV 11 News“. „Als ich den Zapfhahn wieder aufhängen wollte, stellte ich fest, dass ich 12 Gallonen getankt hatte und mir nur 5 Dollar berechnet wurden.“
Die Ursache für die günstige Tank-Rechnung war ein technischer Fehler, der für sorgte, dass das Dezimalkomma an der falschen Stelle war. Der Fehler blieb laut DeHart etwa „fünf bis sechs Stunden“ unbemerkt. Schon ein bis zwei Stunden könnten den Besitzer demnach rund 2.000 US-Dollar (ca. 1.897 Euro) kosten.
Spritpreise in den USA: Tankstelle verkauft Benzin für 11 Cent – Kunde begleicht Differenz
Bei einem Preis von 0,45 US-Dollar (0,43 Euro) pro Gallone reichen die Einnahmen grade einmal, um Bundes- und Staatssteuern zu bleichen, erklärt DeHart. Der Tankstellenbetreiber hat das Benzin somit praktisch um sonst abgegeben – und das über mehrere Stunden.
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Daher machte DeHart den Betreiber der Shell-Station nicht nur auf den Fehler aufmerksam, sondern zahlte auch den regulären Preis. Zudem erklärte er: „Ja, für die großen Ölkonzerne ist das in Ordnung. Aber wissen Sie, dieser Mann lebt in dieser Gegend, besitzt ein Geschäft hier in Chattanooga oder East Ridge, er ist also ein Einheimischer.“ Tatsächlich nutzten die Mineralölunternehmen den Krieg in der Ukraine, um ihre Margen zu erhöhen und Krisenprofite zu erwirtschaften. DeHart hofft nun, dass auch andere Autofahrer, die dort getankt haben, die Differenz begleichen.