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Spritpreise in Deutschland: E10 statt Super tanken – ist das möglich?

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Von: Simon Mones

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Autofahren ist ein teures Vergnügen. Wer aber statt Super das günstigere E10 tankt, kann sparen. Doch geht das so einfach?

München – In Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind 2022 die Spritpreise in Deutschland auf neue Rekordwerte geschnellt. Es war der höchste Preisanstieg aller Krisen. Inzwischen hat sich die Lage an den Tankstellen wieder beruhigt. Dennoch können viele Autofahrer bares Geld sparen, indem sie E10 statt normalem Super tanken.

Bislang tun das nämlich nur 14 Prozent der deutschen Autofahrer, wie der ADAC im März mitteilte. Dabei könnte dieser Anteil deutlich höher liegen, doch oft wird angenommen, dass E10 dem Auto schadet. Entsprechend sieht der Geschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), Stefan Walter laut der Saarbrücker Zeitung ein anhaltendes Informationsbedürfnis.

Biosprit E10
Wer Super E10 tankt, kann bares Geld sparen. (Symbolbild) © David Ebener/dpa

Hohe Spritpreise: E10 tanken statt Super – geht das?

Seinen Namen verdankt der umstrittene Biokraftstoff dabei seinem Ethanolanteil von bis zu zehn Prozent, die restlichen mindestens 90 Prozent macht Benzin aus herkömmlichen Öl aus. Bei normalem Super liegt der Anteil indes nur bei bis zu fünf Prozent, weswegen oft auch von E5 gesprochen wird. Das verwendete Ethanol wird aus Pflanzen gewonnen. Hierfür eigenen sich beispielsweise Gerste, Roggen, Weizen, Mais, Zuckerrohr oder Zuckerrübe. Und auch aus Holz, Stroh und Bioabfällen lässt sich bei einer entsprechenden Vorbehandlung Ethanol gewinnen.

Die Verwendung eines höheren Ethanolanteils hat dabei einige Vorteile. So verbrennt dieses deutlich sauberer als einige der Bestandteile des herkömmlichen Benzins, wodurch E10 für weniger Feinstaubemissionen sorgt. Zudem wird bei der Verbrennung des Ethanols nur das CO2 ausgestoßen, dass die Pflanze vorher beim Wachstum über die Fotosynthese aufgenommen hat.

Hohe Spritpreise: E10 im Durchschnitt fünf bis sechs Cent günstiger als Super

Wer E10 tankt, muss laut ADAC jedoch mit einem Mehrverbrauch zwischen einem und eineinhalb Prozent rechnen. Der Grund: Ethanol hat rund 30 Prozent weniger Energie als normales Benzin. Dennoch geht der Autoklub davon aus, dass sich je Tankfüllung bis zu vier Euro sparen lassen, da E10 im Durchschnitt fünf bis sechs Cent günstiger ist als Super.

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Zudem können nicht alle Autos Super E10 tanken. Fahrzeuge, die ab November 2010 gebaut wurden, sollten den Biosprit jedoch in der Regel problemlos verkraften. Und viele Jung- und Oldtimer mit Ottomotoren lassen sich mit E10 betanken. Im Zweifel lässt sich auch über die Bedienungsanleitung sowie Hersteller, Händler, Werkstatt oder online bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH und dem europäischen Automobilherstellerverband ACEA herausfinden, ob der eigene Pkw E10 geeignet ist, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet.

Hohe Spritpreise: E10 kann bei ungeigneten Motoren zum Sicherheitsrisiko werden

Zudem betont der ADAC: „Die Verwendung von E10 hat keinen Einfluss auf die Funktionssicherheit, Lebensdauer und den Verschleiß.“ Auch der Wechsel zwischen E10 und E5 stellt demnach kein Problem für den Motor dar. Anders sieht das aus, wenn das Auto nicht E10 geeignet ist.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

In diesem Fall kann der Biokraftstoff zum Sicherheitsrisiko werden und neben Aluminiumbauteilen auch Dichtungen und Leitungen im Kraftstoffsystem angreifen. Sollte fälschlicherweise E10 statt E5 getankt worden sein, sollten sich Autofahrer an die Hinweise des Herstellers halten. Es kann jedoch auch schon reichen, den Tank mit einem ethanolarmen Kraftstoff – zum Beispiel Super Plus – aufzufüllen. So kann laut ADAC ein unkritisches Mischverhältnis erreicht werden. Das klappt jedoch nur, wenn nicht vollgetankt wurde. Sollte das der Fall sein, hilft nur noch Abpumpen und ein Anruf beim Hersteller.

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