Spritpreise in Deutschland: Ukraine-Krieg sorgt für neue Rekorde
Tanken in Deutschland ist so teuer wie nie zu vor – auch wegen des Kriegs in der Ukraine. Grund dafür sind die hohen Rohölpreise.
München – Seit dem Jahreswechsel steigen die Spritpreise in Deutschland immer weiter an. Diesel und Benzin erzielen dabei immer neue Rekordwerte. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spielte dabei bereits eine wichtige Rolle, weil er den Ölpreis immer weiter hochgetrieben hat.
Und auch der russische Angriff auf die Ukraine lässt die Spritpreise in Deutschland auf neue Rekordwerte steigen. Wie der ADAC mitteilte, kostete ein Liter Super E10 am Dienstag (1. März) im Tagesdurchschnitt 1,816 Euro. Für Diesel wurden im Schnitt 1,737 Euro fällig. Damit sind die Preise seit Kriegsbeginn um sechs bis sieben Cent gestiegen.
Spritpreise in Deutschland: Ukraine-Krieg sorgt für neue Rekorde
Als Hauptgrund für den Anstieg nennt der ADAC den hohen Rohölpreis, der in den vergangenen Tagen förmlich durch die Decke geschossen ist. So lag WTI-Öl am Mittwoch (2. März) zeitweise bei 111,14 US-Dollar (99,08 Euro) und war damit so teuer wie seit neun Jahren nicht mehr. Und auch die Nordseesorte Brent legt deutlich zu und kostete 112,08 US-Dollar (100,47 Euro).

Um für Entspannung auf dem Öl-Markt zu sorgen, brachten 31 Staaten insgesamt 60 Millionen Barrel Öl aus ihren Reserven auf den Markt. Allerdings zeigte sich kein wirklicher Effekt, denn der Ölpreis zog weiter an. Die Angst, dass Russland als Reaktion auf die Sanktionen seine Öl-Lieferungen reduziert oder ganz einstellt, scheint größer. Hinzukommt, dass erste Raffinerien bereits davor zurückschrecken, russisches Öl zu kaufen, wie das Wall Street Journal berichtet. Und auch Banken weigern sich, den Kauf russischer Rohstoffe zu finanzieren. Solche Faktoren treiben den Ölpreis ebenfalls weiter nach oben. (Explodierende Spritpreise: So viel Benzin und Diesel darf an Bord)
Spritpreise in Deutschland: OPEC berät über Öl-Fördermenge
Allerdings dürfte im Laufe des Tages noch einmal Bewegung in den Ölpreis kommen. Um 13:30 Uhr will die OPEC gemeinsam mit ihren externen Partnern (OPEC+) über Fördermengen entscheiden. Zur OPEC+ gehört auch Russland, entsprechend wird die Entscheidung mit Spannung erwartet. Interessant sind dabei vor allem, ob die OPEC erklären wird, dass man die Öl-Versorgung sicherstellt, auch wenn Russland die Fördermenge reduzieren sollte. Zudem stellt sich die Frage, ob die OPEC+ die Förderung heute um mehr als die üblichen 400.000 Barrel pro Tag anhebt.
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Abgesehen vom Ölpreis gibt es auch noch andere Möglichkeiten, um die Spritpreise in Deutschland wieder zu senken. „Ein nächster Schritt wäre, die Mehrwertsteuer auf Energie von 19 Prozent ab sofort auf den ermäßigten Satz von 7 Prozent zu senken“, forderte beispielsweise der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit der Bild. Eine solche Maßnahme gab es bereits wegen der Corona-Pandemie. Und auch Polen hat die Mehrwertsteuer auf Benzin und Diesel jüngst gesenkt und damit deutsche Tankstellen in Bedrängnis gebracht.