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Spritpreise in Deutschland: Diesel teilweise teurer als Super – daran liegt‘s

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Von: Simon Mones

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Der Krieg in der Ukraine treibt die Spritpreise in Deutschland in die Höhe. Für Dieselfahrer gab es jetzt erneut einen Preisschock.

Berlin – Seit dem Jahreswechsel steigen die Spritpreise in Deutschland immer weiter an. Dabei stellen Benzin und Diesel immer wieder neue Rekorde auf. So stiegen die Preise für Super E10 und Diesel alleine in der vergangenen Woche um 8,6 beziehungsweise 10,1 Cent.

Der Grund: Durch den Krieg in der Ukraine stiegen die Rohölpreise drastisch an. Sowohl die Nordseesorte Brent als auch das US-Öl WTI liegen deutlich über 100 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). Dennoch dürften sich einige Autofahrer am Freitag (4. März) vor Verwunderung die Augen gerieben haben. Denn an einigen Tankstellen war Diesel plötzlich teurer als Superbenzin.

Spritpreise in Deutschland: Preisschock für Diesel-Fahrer

So zum Beispiel an einer Shell-Tankstelle in Buchholz (Nordheide), wie die „Bild“ berichtet. Dort kostete der Liter Diesel am Freitagmorgen 1,999 Euro. Für Super E5 zeigte die Preistafel 1,969 Euro. Noch deutlicher war der Unterschied im Vergleich mit E10-Benzin, hier lag der Liter bei 1,909 Euro. (Explodierende Spritpreise: So viel Benzin und Diesel darf an Bord)

Tankstellen-Preistafel mit dem einmontierten Wort „TEUER“ (Montage)
Diesel war am Freitag teurer als Super. (Montage) © IlluPics/Imago

Und auch im Bundesschnitt war Diesel am Freitag teurer als Super E10, wie eine Auswertung des Vergleichsportals „Clever-Tanken“ zeigt. In den frühen Morgenstunden hatte Benzin noch die Nase vorne, im Laufe des Tages änderte sich das dann aber.

Spritpreise in Deutschland: 30 Prozent des Dieselbedarfs aus Russland importiert

Doch warum ist Diesel plötzlich teurer als Benzin? „Neben Rohöl werden ebenfalls Ölprodukte aus Russland nach Deutschland importiert. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Diesel und zum deutlich geringeren Teil um leichtes Heizöl, das Verhältnis liegt bei rund 9:1. Insgesamt werden etwa 30 Prozent des Dieselbedarfs in Deutschland durch Importe aus Russland gedeckt“, erklärte Dr. Hans Wenck, Geschäftsführer des Außenhandelsverbands für Mineralöl und Energie (AFM+E) der „Bild“.

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Aufgrund des Ukraine-Kriegs hätten sich nun aber viele Händler und Abnehmer aus Solidarität von russischen Produkten abgewendet. Ein Embargo gibt es jedoch nicht. Entsprechend ist der aus Russland importierte Diesel kaum verkäuflich. „Dementsprechend ist das Angebot von Diesel derzeit niedriger als vor der Ukraine-Krise und der Preis ist in die Höhe geschossen, sodass er teilweise über dem von Benzin rangiert“, betont Wenck. Doch wie geht es mit den Preisen weiter? Der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) wollte auf Anfrage der „Bild“ keine Prognose abgeben. Allerdings sagte Pressesprecher Alexander von Gersdorff: „Die Lage an den Märkten dürfte in nächster Zeit voraussichtlich angespannt bleiben.“ Billiger dürfte es so schnell also nicht werden.

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