Spritpreise in Deutschland: Stärkster Preisanstieg aller Krisen
Die Spritpreise in Deutschland sind gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt fiel der Anstieg deutlicher aus als während anderer Krisen.
Wiesbaden – Der Krieg in der Ukraine hatte im März immer wieder für neue Rekorde an den deutschen Zapfsäulen gesorgt. Preise von über zwei Euro waren zeitweise eher die Regel als die Ausnahme. Inzwischen sind die Preise zwar wieder etwas gesunken, allerdings immer noch deutlich über Vorkriegsniveau. Ab Anfang Juni dürfte sich das dank der Steuersenkungen der Bundesregierung wieder ändern, diese soll die Autofahrer entlasten. Wie dringend diese notwendig ist, zeigt eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes.
Demnach sind die Preise für Diesel und Benzin an den deutschen Tankstellen im März so stark gestiegen wie in keiner der anderen Krisen in der jüngeren Vergangenheit. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, kostete Superbenzin durchschnittlich 41,9 Prozent mehr und Diesel 62,6 Prozent.

Spritpreise in Deutschland: Stärkster Preisanstieg aller Krisen
Insgesamt verteuerten sich Kraftstoffe im Vergleich zum März 2021 um 47,4 Prozent. Leichtes Heizöl war laut der Auswertung sogar fast zweieinhalb Mal so teuer wie im noch im Vorjahr. „So hohe Preisanstiege für Heizöl und Kraftstoffe gab es in Deutschland selten zuvor“, heißt es in dem Bericht.
Ähnliche Entwicklungen hatte es zuletzt im Zusammenhang mit den Ölkrisen 1974 und 1980 sowie der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegeben. „Allerdings war der Anstieg der Verbraucherpreise für Kraftstoffe im Vorjahresvergleich in keiner dieser Krisen höher als im März 2022“, betonen die Experten des Statistischen Bundesamtes.
Spritpreise in Deutschland: Auch Erdgas legt deutlich zu
Während der ersten Ölkrise verteuerte sich der Kraftstoffpreis innerhalb eines Jahres auf dem Höhepunkt um 32,5 Prozent, in der zweiten Ölkrise mussten Autofahrer 28 Prozent mehr zahlen. Die Finanzkrise war derweil von deutlichen Schwankungen beim Preis geprägt, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Zunächst gab es einen Anstieg um 15 Prozent, als der Ölpreis kurz darauf deutlich einbrach, wurde der Besuch an der Zapfsäule um 25 Prozent günstiger. Der aktuelle Anstieg führte zudem dazu, dass Deutschland mit die höchsten Preise für Benzin und Diesel in Europa hat.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Doch nicht nur die Kraftstoffe wurden spürbar teurer, auch für Erdgas mussten Verbraucher im März tiefer in die Tasche greifen. Während der Ölkrisen zog dieses nach und legte in den 70er-Jahren um 116 Prozent zu, während der zweiten Ölkrise waren es in der Spitze etwa 63 Prozent. Zu Jahresbeginn waren es bereits sagenhafte 222 Prozent mehr. Ein Grund für die starken Anstiege könnten die günstigen Vorjahrespreise sein, da der Vergleich immer mit dem Vorjahresmonat gezogen wird. Doch auch im Mehrjahresvergleich ist Energie extrem teuer.