Sound im Auto: Darauf kommt es bei der Audio-Anlage an
Ein Upgrade der Sound-Anlage gehört zu den meist georderten Extras beim Autokauf. Auf diese Dinge kommt es bei der Audio-Ausstattung künftig an.
Eine glänzende Metallic-Lackierung und 18-Zoll-Alufelgen gehören zu den üblichen Extras, die Neuwagen-Käufer mitbestellen. Noch vor Sportfahrwerk und Assistenz-Systemen rangiert allerdings ein Feature in der Beliebtheit vorne, das allein dem Entertainment dient: Das Upgrade der standardmäßigen Audio-Anlage.
Sound im Auto: Darauf kommt es bei der Audio-Anlage an
In der Aufpreisliste locken für vierstellige Summen klangvolle Audio-Marken, die Käufer aus ihrem Wohnzimmer kennen. Doch nicht immer bekommen sie das, was sie erwarten. So ist der Streamingbox-Experte Sonos lediglich über gemeinsame Zuliefer-Teile an dem System beteiligt, das im Audi Q4 e-tron seinen Namen trägt. Und Bowers & Wilkins verbaut bei BMW nicht die legendäre britische High-End-Schmiede, sondern Ausrüster Harman.

Sound im Auto: Hinter B&O steckt Samsung
Der zum Samsung-Konzern gehörende Audio-Spezialist nutzt auch andere bekannte Sound-Marken wie JBL, Infinity, Bang & Olufsen oder Mark Levinson in Lizenz. Sein Know-How im akustisch schwierigen Auto-Innenraum hilft ihm dabei, die vom Kunden erwartete Klang-Charakteristik zu treffen. Unter anderem in Garching bei München passt seine Entwicklungsabteilung die Audio-Anlagen an verschiedene Fahrzeugmodelle an. Das Ergebnis findet der Käufer dann später in der Aufpreisliste.
Und das sind die Trends bei Sound-Anlagen im Auto:
- MP3 wird aufgebohrt: Wer sparsam und mit niedriger Datenrate über sein Smartphone streamt, muss nicht mehr unbedingt Klang-Einbußen befürchten. Ein spezieller, von Harman entwickelter Algorithmus fügt stark komprimierten Dateien die fehlenden Informationen wieder zu, der Klang wird voller und weniger nervig.
- Eine hohe Watt-Zahl ist kein Qualitäts-Kriterium mehr: Die stärkste Anlage in der Aufpreisliste muss nicht die beste sein. Gut abgestimmte Digitalverstärker haben im Auto die schweren Analog-Geräte weitestgehend ersetzt, sie liefern auch mit niedrigen Wattzahlen vollen (und bei Bedarf lauten) Sound. Denn vor allem in Elektro-Autos geht es um jedes Kilo.
- Dicke Boxen braucht’s nicht mehr: Auch die Lautsprecher werden bei vergleichbarer Sound-Ausbeute kleiner und leichter. Wo früher ein fetter Subwoofer saß, sorgen heute Akkus für mehr Reichweite. Audio-Spezialist Sennheiser und Zulieferer Continental arbeiten sogar daran, dass Türverkleidungen oder Karosserieteile mit gezielten Schwingungen quasi selbst zur Box werden. Volumen und Gewicht der Sound-Technik sollen um bis zu 90 Prozent abspecken.
- Surround-Technik ersetzt den Equalizer: Loudness-Schalter rein, dazu noch ordentlich an Höhen und am Bass gedreht? Das war einmal. Heute vermessen die Akustiker die Schallentwicklung in berühmtesten Konzertsälen – und stellen das Klangerlebnis über die Edel-Anlagen im Auto nach. Ob das tatsächliche Hörerlebnis im Auto den Aufpreis für eine solche Technik wert ist, bleibt allerdings Geschmackssache.
- Jedem Insassen sein Programm: Die eigene Musik oder Film-Ton aus ohrnahen Lautsprechern etwa in den Kopfstützen könnte für Beifahrer und Fond-Passagiere bald den Kopfhörer ersetzen. Bose etwa verwendet ein derartiges System schon bei Nissan, HiFi-Konkurrent Meridian im Range Rover.
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Grundsätzlich gilt für Neuwagenkäufer: Wem eine gute Audio-Beschallung einen deutlichen Aufpreis wert ist, sollte beim Händler verschiedenen Ausstattungs-Stufen einfach mal zur Probe hören. Denn die klangvollen Namen, Wattzahlen und High-Tech-Fachbegriffe im Auto-Prospekt verraten noch nichts darüber, wie es im Fahrzeug wirklich klingt. (Mit Material von SP-X).