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Twitter-Boykott: Auch VW, Audi und Co. stoppen Werbung – Elon Musk dreht durch

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Von: Marcus Efler, Sebastian Oppenheimer

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Nach General Motors stoppt auch der VW-Konzern seine bezahlten Anzeigen auf Twitter. Elon Musk reagiert mit unsouveränen Drohungen.

Update vom 6. November 2022, 9:10 Uhr: Nach General Motors stoppt auch der Volkswagen-Konzern vorerst seine Anzeigen auf Twitter. Europas größer Autokonzern empfiehlt allen seinen Marken, die „bezahlten Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren“. Die zehn Hersteller von Audi über Porsche (ist auch nach dem Börsengang noch in den Konzern integriert) bis VW selber werden also wohl vorerst kein Geld mehr an den verschuldeten Nachrichtendienst von Elon Musk überweisen.

Der Tesla-Chef reagierte dünnhäutig und alles andere als souverän auf die verständliche Reaktion seiner Konkurrenten – und die anderer Firmen, die ebenfalls erst mal die weitere Entwicklung von Twitter abwarten. Er griff den Post eines Twitter-Users auf, der einen Boykott der betreffenden Marken vorgeschlagen hatte:  „Ein thermonukleares Benennen und Bloßstellen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört“, drohte Musk.

Twitter-Boykott: Auch VW, Audi und Co. stoppen Werbung – Elon Musk dreht durch

Bemerkenswert daran ist, dass der Chef dann eigentlich auch Tesla „bloßstellen“ müsste. Denn der Elektroauto-Pionier gibt grundsätzlich kein Geld für Reklame aus, und inseriert folglich auch nicht auf Twitter. Fraglich ist darüber hinaus, ob Elon Musk mit solchen Sprüchen das Vertrauensverhältnis zu den Anzeigenkunden wieder herstellen kann.

Update vom 1. November 2022, 7:53 Uhr: Der letztendlich doch vollzogene Kauf von Twitter durch Elon Musk zeigt erste Verwerfungen. So verbreitet der Tesla-CEO bereits wirre Verschwörungstheorien. Auch mancher zahlende Werbekunde ist nicht wirklich happy mit dem neuen Besitzer. Der US-Autokonzern General Motors hat nun die Konsequenzen gezogen – und wird vorerst keine Reklame mehr auf dem Kurznachrichtendienst buchen.

Man pausiere vorübergehend, so zitiert der US-Nachrichtensender CNBC den Autobauer, um abzuwarten, in welche Richtung sich Twitter und Elon Musk entwickle.  Dies sei ein übliches Vorgehen bei einer „bedeutenden Veränderung einer Medienplattform“. Die Kunden der GM-Marken will man über die üblichen Twitter-Accounts aber weiterhin betreuen. 

General Motors boykottiert Twitter – wegen Elon Musk oder Tesla?

Manche Branchenexperten vermuten indes, dass noch mehr hinter dem Anzeigen-Boykott stecken könnte. So ist der Detroiter Autokonzern, der etwa den extremen Off-Roader Hummer als Elektroauto verkauft, vor allem in den USA ein klarer Konkurrent von Tesla. Dass man dessen Chef nicht finanziell unterstützen möchte, wäre ein nachvollziehbares Argument.

Update vom 5. Oktober 2022, 09:40 Uhr: Tech-Milliardär Elon Musk will die milliardenschwere Übernahme nach monatelangem Widerstand nun doch vollziehen. Dabei erklärte er sich bereit, den von ihm ursprünglich gebotenen Preis von 54,20 US-Dollar je Aktie zu bezahlen. Seit Monaten versuchte Musk, aus dem von ihm selbst angestoßenen Deal auszusteigen – doch Twitter wollte ihn unter Verweis auf ihre Kaufvereinbarung nicht davonziehen lassen. Der Tesla-Chef bestätigte sein Nachgeben am Dienstag in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Musk habe in einem Brief vorgeschlagen, den Deal zum ursprünglich vereinbarten Kaufpreis von 54,20 US-Dollar pro Aktie durchzuführen, erklärten seine Anwälte. (Mit Material der dpa)

Update vom 9. Juli 2022, 08:45 Uhr: Für Elon Musk ist Twitter ein extrem wichtiges Kommunikationstool – mehr als 100 Millionen Follower hat der Tesla-Boss auf der Plattform. Kurzzeitig spielte der nicht unumstrittene Top-Manager mit dem Gedanken, eine eigene Social-Media-Plattform aufzuziehen. Doch schon wenig später überraschte Elon Musk mit der Aussage, Twitter kaufen zu wollen. Allerdings kamen dem schillernden Unternehmer auch dabei schnell wieder Zweifel und er legte den Deal zunächst auf Eis – jetzt ist er endgültig geplatzt.

Völlig überraschend ist die Rolle rückwärts allerdings nicht, schließlich hatte er seit Wochen Twitter kritisiert – wegen angeblich falschen Schätzungen zur Zahl von Spam- und Fake-Accounts auf der Plattform. Angeblich habe Twitter ihm nicht alle benötigten Informationen zur Überprüfung der Angaben zu den Fake-Accounts zur Verfügung gestellt – deswegen letztendlich der Rückzieher vom Kauf. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, will Twitter den Ausstieg aus dem Kaufvertrag aber nicht so einfach zulassen. Bret Taylor, der Verwaltungsratschef von Twitter, drohte Musk nun mit einer Klage.

Update vom 13. Mai 2022, 20:01 Uhr: Tesla-Chef Elon Musk hat seinen Deal zum Kauf von Twitter am Freitag für vorläufig ausgesetzt erklärt. Er wolle erst Berechnungen dazu abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachen, schrieb Musk bei Twitter.

Die Twitter-Aktie notierte nach Musks Tweets tief im Minus. Nach der Ankündigung, der Deal liege auf Eis, stürzte sie um fast ein Viertel ab und notierte bei etwa 34,50 Dollar. Später startete sie nach Musks zweitem Tweet bei gut 40 Dollar in den regulären US-Handel. Auch das ist noch weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk den Aktionären in Aussicht gestellt hatte. Schon am Donnerstag war das Papier mit 45,08 Dollar aus dem Handel gegangen – ein Zeichen der Skepsis von Investoren, dass Musk den Deal tatsächlich durchzieht. (Mit Material der dpa)

Update vom 25. April, 21:20 Uhr: Der reichste Mann der Welt, Tech-Unternehmer Elon Musk, kauft Twitter. Der Kurznachrichtendienst hat den anfänglichen Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben. Der Online-Dienst teilte am Montag mit, dass er sich mit Musk auf einen Deal verständigt hat. Musk soll knapp 44 Milliarden US-Dollar für das Unternehmen bezahlen und Twitter danach von der Börse genommen werden. (Mit Material der dpa)

Update vom 5. April, 11:30 Uhr: Für Elon Musk (50) ist Twitter ein wichtiges Kommunikationstool. So wichtig, dass der Tesla-Boss nun der größte Aktionär des Kurznachrichtendienstes geworden ist, wie aus einer nun veröffentlichten Pflichtmitteilung hervorging.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Tesla-Boss seine rund 80 Millionen Follower nicht an seinen Gedanken teilhaben lässt. Hin und wieder fragt der 50-Jährige seine Abonnenten aber auch nach ihrer Meinung. Im vergangenen Jahr ließ er beispielsweise darüber abstimmen, ob der Tesla-Aktien verkaufen solle. In seiner jüngsten Umfrage ließ Musk darüber abstimmen, ob sich Twitter an den Grundsatz der Redefreiheit halte. Dazu schrieb er: „Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein.“

Elon Musk: Tesla-Boss kauft Twitter-Aktien – nach Umfrage

Das Ergebnis: Rund 70 Prozent der Teilnehmer waren der Meinung, dass die Redefreiheit von Twitter nicht konsequent genug umgesetzt werde. Ein User wollte gar wissen, ob Musk überlege, ein eigenes soziales Netzwerk aufzubauen, so wie es der ehemalige US-Präsident Donald Trump macht. Und auch der Tesla-Chef dachte ernsthaft darüber nach.

Ob Musk diesen Gedanken wieder verworfen hat, ist unklar. Zumindest hat er sich inzwischen bei Twitter eingekauft und hält einen Anteil von 9,2 Prozent. Insgesamt hat der 50-Jährige 73,5 Millionen Twitter-Aktien erworben. Das Paket hat – basierend auf dem Aktienkurs vom Freitag – einen Wert von rund 2,9 Milliarden US-Dollar (etwa 2,64 Milliarden Euro). Der Twitter-Kurs legte daraufhin im vorbörslichen US-Handel zeitweise um mehr als ein Viertel zu.

Elon Musk: Plant Tesla-Boss eine Twitter-Übernahme?

Die Aktien hat Musk jedoch schon am 14. März erworben, also gut zwei Wochen bevor er die Umfrage auf Twitter gepostet hatte. Das geht aus einer SEC-Mitteilung hervor. Welche Pläne der Tesla-Boss als Großaktionär von Twitter ist jedoch noch unklar.

Der Analyst Dan Ives von Wedbush Securities vermutet auf „CNBC“, dass Musk versuchen wird, Twitter zu Veränderungen zu drängen. So sei beispielsweise auch eine Übernahme denkbar. Ives glaubt zumindest nicht, dass der 50-Jährige nur ein stiller Investor sein wird: „Das ist erst der Anfang.“ Auf Twitter hat sich Musk bislang noch nicht zu seinen Plänen geäußert.

Erstmeldung vom 28. März, 11:16 Uhr: Austin (USA) – Die meisten Menschen wären wohl mit der Leitung eines Elektroauto-Herstellers mehr als ausgelastet – nicht so Tesla-Chef Elon Musk (50). Er gründete „nebenbei“ noch die Tunnelbau-Firma „The Boring Company“ und ist CEO des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Doch auch das scheint noch nicht genug – der 50-Jährige überlegt, ob er nicht eine eigene Social-Media-Plattform aufzieht.

Elon Musk mit verschränkten Armen.
Tesla-Chef Elon Musk denkt über die Gründung einer eigenen Social-Media-Plattform nach. (Symbolbild) © Political-Moments/Imago

Elon Musk: Tesla-Chef erwägt Gründung eigener Social-Media-Plattform

Es gibt wohl kaum einen Unternehmenschef, dessen Social-Media-Beiträge regelmäßig so hohe Wellen schlagen wie die von Elon Musk. Auf Twitter folgen dem 50-Jährigen mehr als 79 Millionen Menschen. Ganz offensichtlich sieht der Tesla-Chef aber auf dieser Plattform die Meinungsfreiheit nicht wirklich gegeben. „Meinungsfreiheit ist für eine funktionierende Demokratie unabdingbar“, schreibt Elon Musk – und rief seine Follower zu einer Abstimmung über diese Frage auf: „Glaubt ihr, dass sich Twitter strikt an dieses Prinzip hält?“

Eigene Social-Plattform von Elon Musk? „Ich denke ernsthaft darüber nach“

„Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein“, schob der Tesla-Chef nach. „Bitte stimmt sorgfältig ab.“ Mehr als 70 Prozent stimmten mit „Nein“ ab. Ein Twitter-Nutzer fragte den Tesla-Chef daraufhin, ob er in Erwägung ziehe, eine neue Social-Media-Plattform aufzubauen. „Ich denke ernsthaft darüber nach“, antwortete Musk. Tatsächlich darf der Tesla-Chef nicht twittern, was er will – das hat aber unter anderem auch mit der US-Börsenaufsicht SEC zu tun.

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Gelegentlich lösen seine Tweets dennoch heiße Diskussionen aus, wie etwa kürzlich, als es um das Thema Reichweite von Elektroautos ging. Manchmal richten sich aber auch die Twitter-Nutzer mit Fragen oder Wünschen direkt an den Tesla-Chef – so wurde Elon Musk gerade erst aufgefordert, wegen des Ukraine-Kriegs alle Teslas und in Russland und Belarus lahmzulegen.

Eigene Social-Plattform von Elon Musk? Viele andere sind mit der Idee gescheitert

Fraglich ist allerdings, wie hoch Elon Musk die Meinungsfreiheit in seinen eigenen Unternehmen hängt. Kürzlich wurde ein Tesla-Mitarbeiter gefeuert – angeblich, weil er in YouTube-Videos Teslas „Autopilot“- beziehungsweise das FSD-System kritisiert hatte. Doch selbst für Elon Musk dürfte der Aufbau einer eigenen Social-Media-Plattform nicht leicht werden – an den etablierten Playern wie Facebook, Twitter und Instagram bislang kaum vorbeizukommen ist. Selbst der Web-Gigant Google scheiterte einst mit seinem sozialen Netzwerk Google+. *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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