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Tesla Supercharger: E-Golf holt sich Gratis-Strom – „neue Betrugssoftware von VW“

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Wo Tesla draufsteht, kann eigentlich auch nur ein Tesla Strom zapfen. Doch ein E-Golf-Fahrer hat sein Auto einfach mal an einem Supercharger angedockt – und holte sich Gratis-Strom. So wie kurz darauf viele andere.

Palo Alto – Für viele war es lange Zeit das ausschlaggebende Argument, einen Tesla zu kaufen: das Netzwerk an Supercharger-Ladestationen. Eine Zeit lang dürften die Kunden des von Elon Musk (49) gelenkten E-Autoherstellers dort sogar kostenlos tanken. Der ein oder andere Käufer eines Stromers von einem anderen Hersteller hat da wohl schon mal neidisch Richtung der Tesla-Besitzer geschielt. Doch nun die Überraschung: Scheinbar konnten auch E-Fahrzeuge von anderen Marken an den Tesla-Superchargern laden – zumindest an der neuesten Generation der Ladesäulen.

Gratis-Strom am Tesla-Supercharger: E-Golf lässt sich problemlos laden

Aufgeflogen ist das Ganze unter anderem, als ein YouTuber-Pärchen mit seinem Auto ein Video an einer Tesla-Supercharger-Station in Braak (Schleswig-Holstein) machen wollte. Man sieht darin, wie sich die beiden im Auto filmen – und im Hintergrund ist zu erkennen, wie ein VW E-Golf rückwärts an einen Tesla-Supercharger fährt. Die beiden YouTuber im Tesla sind erstaunt und nehmen die E-Golf-Insassen zunächst nicht für voll. „Der kann nicht laden, das geht nicht“, sagt der YouTuber. Viele hatten im Netz zuletzt über eine Kooperation von Tesla und VW spekuliert, nachdem VW-Chef Herbert Diess (61) und Tesla-CEO Elon Musk sich am Flughafen Braunschweig getroffen hatten. (Herbert Diess nach Treffen mit Elon Musk zu Gerüchten: „Nur um das klarzustellen ...“)

VW E-Golf lädt gratis am Tesla-Supercharger: „Das ist kaum zu glauben“

Doch weit gefehlt: Als der E-Golf-Fahrer sein Auto am Supercharger andockt, leuchtet das Lämpchen an der Ladebuchse des E-Autos grün. Und auch in der Tachoanzeige zeigt der Wolfsburger Stromer an, dass das Fahrzeug lädt. „Das ist kaum zu glauben“, staunt der YouTuber. Vor allem tankt der E-Golf auch noch gratis. Es handelt sich bei der Ladesäule offenbar um die neueste Generation: einen V3-Supercharger bis zu 250 kW Ladeleistung. Das Witzige: Das Pärchen im E-Golf hat das Auto gerade erst vom Händler abgeholt. In den Kommentaren zu dem YouTube-Video können ebenfalls viele nicht glauben, dass das tatsächlich klappt, einer vermutet einen PR-Gag von Tesla – ein anderer Kommentar ist eher ironisch gemeint: „Unglaublich, schon wieder eine neue Betrugssoftware von VW.“ (Hier fahren Herbert Diess und Elon Musk den VW ID.3: „Keine Renn-Maschine“)

Der E-Auto-Anbieter Nextmove hatte ebenfalls Wind davon bekommen, dass sich auch andere Fabrikate an Tesla-Superchargern laden lassen und hat es selbst ausprobiert:

Und wie sich herausgestellt hat, klappte das Laden an Teslas V3-Supercharger auch mit folgenden E-Autos:

Gratis-Laden am Tesla-Supercharger: Software-Bug offenbar behoben

Offenbar war das Gratis-Laden allerdings weder ein PR-Stunt von Tesla (Tesla Model 3 jagt Porsche Taycan – Video spaltet Autofans: „Ein Witz, oder?“) noch ein Hack von Volkswagen – sondern einfach nur ein Software-Bug bei der Authentifizierung der Fahrzeuge. Denn im Gegensatz zu den Vorgänger-Ladesäulen von Tesla (V2) funktioniert die neueste Variante nach dem CCS-Standard, den aktuell eben auch die meisten anderen E-Fahrzeuge nutzen. Doch die Freude am Gratis-Strom währte nur kurz – denn der Fehler soll inzwischen behoben worden sein – nun können wieder nur noch Teslas an den Superchargern Strom zapfen. Wie viel Strom der kalifornische E-Auto-Bauer am Ende nun verschenkt hat, ist nicht bekannt.

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