Tesla Model 3: Fertigungs-Experte Sandy Munro entsetzt – „Nicht akzeptabel“
Fertigungs-Experte Sandy Munro inspiziert ein fabrikneues Tesla Model 3. In seiner schonungslosen Video-Kritik zeigt er fatale Mängel auf – die für ihn „nicht akzeptabel“ sind.
Palo Alto – Viele große Autobauer haben Tesla einst verlacht – inzwischen gilt der kalifornische Elektroautohersteller als wertvollster Autobauer der Welt. Ob das auch wirklich gerechtfertigt ist, ist heiß umstritten. Zum einen wegen der vergleichsweise geringen Produktionszahlen: 2020 waren es gerade einmal rund 500.000 Fahrzeuge, allein die VW-Tochter Audi lieferte im vergangenen Jahr knapp 1,7 Millionen Autos aus. Zum anderen wegen immer wieder auftauchenden Berichten über Qualitätsprobleme – davon besonders betroffen ist das Tesla Model Y. Ein niederländisches Taxiunternehmen will wegen des dauernden Ärgers mit seiner Tesla-Flotte sogar gegen den Autobauer vor Gericht ziehen. Doch auch beim Tesla Model 3 passt nicht alles. Nun hat ein Experte auf YouTube ein brandneues Model-3-Exemplar unter die Lupe genommen.
Tesla Model 3: Fertigungs-Experte Sandy Munro entsetzt – „Das ist nicht akzeptabel“
Der Mann in besagtem YouTube-Video heißt Sandy Munro und ist ein auf Fertigung spezialisierter Automobilingenieur und Inhaber der Beratungsfirma Munro & Associates. Bereits 2018 hatte er ein frühes Tesla-Model-3-Exemplar analysiert und war davon schockiert. Damals habe er sich „beinahe übergeben“ müssen angesichts der katastrophalen Mängel, berichtet er. Das seien Fehler gewesen, wie man sie vielleicht in den 1990er-Jahren bei einem Kia erwartet habe. Nun aber hat er sich ein fabrikneues Model 3 besorgt. „Wollen wir mal sehen, ob die Jungs bei Tesla auf die Ratschläge gehört haben, die wir ihnen gegeben haben“, hofft Sandy Munro. (Dank Tesla in acht Jahren zum Multi-Millionär: Anleger kündigt seinen Job – er ist jetzt reich)

Zunächst einmal gibt es Lob für den Tesla. „Den Typen, der für die Lackiererei verantwortlich war, haben sie wohl gefeuert“, sagt Sandy Munro. „Die Lackierung ist die hervorragendste, die ich bislang an einen Tesla gesehen habe.“ Doch dann geht schon los mit den Mängeln ...
Fertigungs-Experte nimmt Tesla Model 3 unter die Lupe: „Was ist denn hier los?“
„Was ist denn hier los?“, wundert sich der Ingenieur und zeigt auf den Spalt zwischen der Beifahrertür und dem Kotflügel. Das Spaltmaß am oberen Ende betrage nicht einmal einen Millimeter – am unteren Ende der Tür liege der Abstand dagegen bei satten fünf Millimetern. Auch der Video-Zuschauer sieht mit bloßem Auge, dass hier was nicht stimmt. „Ich verstehe nicht, warum es immer noch solche Fertigungsfehler gibt“, echauffiert sich der Mann im weißen Kittel. „Das ist nicht akzeptabel.“ Auch die Spaltmaße an der hinteren Tür auf der Beifahrerseite seien zu groß, das gehe höchstens bei einem Offroad-Fahrzeug in Ordnung. „Mein Jeep hat solche Zwischenräume – damit das Schmutzwasser abfließen kann, wenn man ihn wäscht.“ (Neuestes Tesla-Update erlaubt Furzgeräusch statt Hupton – „kein verdammtes Spielzeug“)

Fertigungs-Experte nimmt Tesla Model 3 unter die Lupe: „Hier ist eine ganz schön große Lücke“
Auch mit den Übergängen am Dach des Fahrzeugs ist er nicht zufrieden. Und die durch die Heckklappe getrennten Heckleuchten seien auf der rechten Seite des Fahrzeugs nicht bündig: „Hier ist eine ganz schön große Lücke.“ Auch dieser Mangel ist im Video gut zu erkennen. Links dagegen passt es halbwegs.
Auf der Fahrerseite dagegen seien die Spaltmaße „perfekt“. Klar, sehe der Besitzer diese Seite vermutlich öfter, sagt Sandy Munro, doch er wundert sich: Wieso klappe es auf der einen Seite und auf der anderen nicht? Immerhin: Im Rückblick auf den ersten Model-3-Test sei das aktuelle Tesla Model 3 trotz aller Mängel eine echte Steigerung: „Am Ende des Tages ist das eine gigantische Verbesserung im Vergleich zum damaligen Modell.“