Ukrainer baut eigenen Cybertruck – doch die Tesla-Kopie fährt gar nicht mit Strom
Bis der Cybertruck von Tesla auf den Markt kommt, wird es noch ein wenig dauern. Einem Ukrainer war die Wartezeit bis 2021 zu lang – er hat sich seinen eigenen Cybertruck gebaut.
- Ein Ukrainer namens Ilya Kramer hat den Cybertruck von Tesla nachgebaut
- Basis für den Nachbau ist ein 33 Jahre alter Kleinbus
- Der ukrainische Cybertruck tankt allerdings gar keinen Strom
Poltawa – Bei der Präsentation des Cybertrucks von Tesla lachte sich das Internet schlapp: zum einen über das skurrile Design des Elektro-Pick-ups, zum anderen darüber, dass die „Panzerglas“-Scheiben kaputtgingen, als Designchef Franz von Holzhausen (52) eine Metallkugel dagegen warf. Doch das gewöhnungsbedürftige Gefährt von Tesla-CEO Elon Musk (49) ist mittlerweile fast schon Kult, um das Auto hat sich bereits eine große Fangemeinde gebildet – obwohl es noch gar nicht auf dem Markt ist. Zu den Fans gehört auch ein Mann namens Ilya Kramer aus der ukrainischen Stadt Poltawa: Er konnte den Verkaufsstart 2021 nicht mehr abwarten – und hat sich aus einem alten Kleinbus einfach seinen eigenen Cybertruck gebaut.
Ukrainischer Cybertruck-Nachbau: Basis ist ein 33 Jahre alter Kleinbus
Die Basis für den ukrainischen Cybertruck ist ein 33 Jahre alter Kleinbus, vermutlich russischer Bauart. Das Gefährt zerlegte Ilya Kramer komplett und schnitt das meiste davon weg, wie er gegenüber dem ukrainischen Fernsehsender Nazionalna Suspilna Teleradiokompanija Ukrajiny erklärt – das Video davon ist auch auf YouTube zu sehen. Übrig blieben im Prinzip nur das Fahrwerk, Motor und Lenkrad. Bei den Abmessungen hat sich der Ukrainer ziemlich genau an das Vorbild von Tesla (Tesla Model 3 verliert dieses Bauteil in Pfütze – „wie ein riesiger Fallschirm“) gehalten: Sein Gefährt ist knapp sechs Meter lang und fast zwei Meter hoch. Auf die Idee für sein Projekt kam Ilya Kramer, als er die Präsentation des Cybertrucks im Internet sah. Und kurz darauf, im Dezember 2019, begann er auch schon mit den ersten Arbeiten.
Ukrainischer Cybertruck-Nachbau: Die flache Windschutzscheibe sorgte beim Umbau für Probleme
Die Türen des Tesla-Nachbaus lassen sich per Fernbedienung – nicht nur entriegeln – sondern auch gleich öffnen. Stolz ist Ilya Kramer aber auch auf die Heckklappe seines Gefährts. „Die ist so stabil, dass sie eine Person aushält“, sagt er in dem YouTube-Video (Video-Hit: Schwarzbär will Mercedes E-Klasse entern – dann passiert DAS) und stellt sich zur Demonstration gleich selbst darauf. Auf der mit Holz ausgekleideten Ladefläche ist jede Menge Platz. „Wenn die Oma sagt: ,Ich hab Kartoffeln für dich‘, kann ich alles einladen.“ Schwierigkeiten beim Umbau des Kleinbusses bereitete ihm die Lenkrad-Position: Weil die Windschutzscheibe des Cybertrucks extrem flach gebaut ist, musste es bei der Kopie weit nach unten versetzt werden.
Ukrainischer Cybertruck-Nachbau: Dieser „Tesla“ tankt keinen Strom
Doch der ukrainische Cybertruck hat auch ein paar Schwachstellen: Im Sommer wird es extrem heiß im Tesla-Nachbau. „Die Fenster lassen sich nicht öffnen, und es gibt keine Klimaanlage“, sagt Ilya Kramer. „Es ist wie in der Sauna.“ Und auch mit einer Ladesäule kann die Kopie nichts anfangen: Ilya Kramer muss mit seinem Gefährt zu einer ganz normalen Tankstelle. Unter der Haube seines „Teslas“ werkelt nämlich ein 2,5-Liter-Dieselmotor – in dem YouTube-Video ist der Selbstzünder nicht zu überhören (Mann tauscht brandneuen Tesla gegen gebrauchten Golf – „Billigauto mit netter Technik“).

Die Preise für den echten Tesla Cybertruck sollen bei rund 40.000 US-Dollar beginnen – mit etwas Ausstattung wird der elektrische Pick-up aber vermutlich deutlich teurer. Ilya Kramer ist da deutlich günstiger weggekommen: Sein Nachbau hat rund 8.000 US-Dollar gekostet. Zwar hat sein Gefährt ein Kennzeichen, wie in dem YouTube-Video zu sehen ist – doch auf dem steht nur der Name seines Erbauers: „Kramer“. Zugelassen ist der Cybertruck Marke Eigenbau nicht. Noch nicht. Denn wie der Ukrainer erklärt, möchte er mit seinem Tesla-Nachbau auch auf bald öffentlichen Straßen unterwegs sein. Verwunderte Blicke von Passanten sind ihm dann auf jeden Fall sicher.