Gefesselter klaut Polizeiwagen und rast mit Vollgas davon – Beamte haben Verdacht
Die Polizei staunt nicht schlecht, als ein Dieb nicht nur einen Streifenwagen klaut – sondern es auch noch schafft, mit angelegten Handschellen zu flüchten.
Goodland (Kansas) – Verkehrspolizisten haben schon viel gesehen, doch was einem von ihnen jetzt im US-Bundesstaat Kansas passiert ist, wird ihnen wohl noch für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Ein Beamter der örtlichen Autobahnpolizei sollte eigentlich nur einen Gefangenen zu einer anderen Haftanstalt bringen. Dieser junge Delinquent namens Joshua D. Swartwout war zuvor schon wegen Autodiebstahls verurteilt worden. Er sollte eine Überraschung auf Lager haben – und alles kam anders.
Gefesselter stiehlt Polizeiwagen und rast mit Vollgas davon – Beamte haben einen Verdacht
Auf dem Weg von einem Gefängnis zum anderen wird Swartwout, der ursprünglich aus Naples in Florida stammt, auf dem Beifahrersitz platziert. Dies geschieht, da der eingesetzte Streifenwagen laut Polizeiangaben weder über ein Netz noch einen anderen geeigneten Schutz zwischen Vorder- und Rücksitz verfügt. Diese Fahrlässigkeit wird der Polizei allerdings zum Verhängnis – denn der begleitende Polizist unterschätzt den Autogauner ganz offensichtlich. Der 23-Jährige nutzt schließlich die erstbeste Gelegenheit, um zu fliehen. (Mercedes-Raser flüchtet 120 Kilometer vor Polizei – darum ist er nicht zu stoppen)

Und die bietet sich ihm spätestens dann, als der Beamte auf einer Landstraße kurz anhält – weil sich direkt vor ihm ein Motorradunfall ereignet hat. Er steigt aus und will nach dem Motorradfahrer sehen. Da setzt sich Swartwout, der nur auf seine Gelegenheit gelauert hat, blitzschnell auf die Fahrerseite – und gibt Vollgas. Und dass, obwohl der junge Täter die ganze Fahrt über Handschellen trägt. Was das Ganze noch unglaublicher macht: Seine Arme sind ihm zudem hinter dem Rücken gefesselt. (Noch dreister klaut dieses Vater-Sohn-Duo einen Porsche-Oldtimer mit einem Trick aus einem Parkhaus.)
Gefesselter stiehlt Polizeiwagen und rast mit Vollgas davon – wie konnte er lenken?
Es beginnt eine wilde Verfolgungsjagd – bei welcher der 23-jährige Autodieb letzten Endes gefasst werden kann. Dennoch schafft er es 48 Kilometer weit zu kommen – und dabei die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zu erreichen. Erst dann wird er geschnappt. Die Festnahme verläuft weniger spektakulär als die Flucht – Swartwout lässt sich ohne weitere Zwischenfälle festnehmen. Weder er noch das Fahrzeug tragen irgendwelche Blessuren davon – trotz des irren Ausreißversuches. (Dagegen wird ein Mazda-Fahrer, der vor der Polizei flieht, an einem Bahnübergang beinahe von der Schranke aufgespießt.)
Am Ende wird Swartwout dem Gefängnis von Sherman County übergeben – und muss, wie vorgesehen, wieder in den Knast. Allerdings rätselt die Autobahnpolizei von Kansas noch immer, wie der Autodieb es geschafft hat, soweit zu kommen – trotz der Handschellen. Polizeisprecher Tod Hileman, der selbst seit 20 Jahren Fahrtraining bei Höchstgeschwindigkeiten lehrt, glaubt im US-Fernsehsender ABC News, dass der Autodieb „seine Knie benutzt“ haben müsse, um den entwendeten Streifenwagen zu steuern. Auch wenn das bei diesem Tempo wahrlich unglaublich klingt. (Auch dieser Autodieb ist vor der Polizei geflüchtet, allerdings hat er sich nicht so geschickt angestellt – stattdessen ist seine Fahrt eher widerlich ausgegangen).