Ford „Project P1“: Virtueller Renner für die Gamescom soll in echt gebaut werden
Extrem flach, extrem breit: Der Autobauer Ford hat ein virtuelles Rennfahrzeug für ein Computerspiel entwickelt – doch den „Project P1“ soll es auch in echt geben.
- Der Autobauer Ford hat ein eigenes E-Sports-Team namens „Fordzilla“
- Für die Gaming-Community hat Ford ein eigenes Fahrzeug namens „Project P1“ designt
- Das von Ford-Designer Arturo Ariño gestaltete Renn-Fahrzeug soll aber nicht nur virtuell bleiben
Köln – Die Messe Gamescom in Köln ist seit vielen Jahren das Mekka der Computerspiel-Szene. Doch in diesem Jahr fällt die „reale“ Veranstaltung wegen der Corona-Krise aus – stattdessen wird es eine rein virtuelle Messe geben (27. bis 30. August). Auch der Autobauer Ford ist mit seiner deutschen Tochtergesellschaft dort vertreten, inzwischen zum vierten Mal. Für alle Rennsport-Fans hat der Hersteller aus Köln nun extra ein virtuelles Fahrzeug designt: „Project P1“ nennt sich der futuristisch anmutende Renner.
Ford „Project P1“: Die Gamer durften aus zwei Entwürfen auswählen
Ursprünglich gab es zwei Entwürfe für den virtuellen Ford-Boliden. Der Hersteller ließ seine Fans per Twitter abstimmen, 250.000 Teilnehmer äußerten ihre Meinung – und die war ziemlich deutlich: Fast 84 Prozent der User stimmten für den Entwurf von Ford-Designer Arturo Ariño. Laut dem Autobauer ist die Gestaltung vom legendären Modell Ford GT inspiriert. Bei der virtuellen Entwicklung kamen modernste Animationsverfahren zum Einsatz – bei der Karosseriegestaltung etwa sogenanntes Morphing.

Ford „Project P1“: Der virtuelle Bolide soll in einem „beliebten Rennspiel“ an den Start gehen
Wann Gamer den virtuellen Ford-Boliden selbst steuern dürfen, ist noch nicht klar. Und auch das Spiel, in dem der „Project P1“ über die Strecken brausen soll, steht noch nicht fest. Laut Ford stehe man aktuell in Gesprächen mit einem „großen Spielehersteller“, der das Ford-Rennauto 2021 in einem „beliebten Rennspiel“ einführen soll. Wie der Autobauer mitteilt, sei es eine „Weltneuheit“, dass Designer eines Herstellers die Gaming-Community über die sozialen Medien in den Entstehungsprozess miteinbeziehen. (Bugatti made in China: Video vom Bau einer Kopie wird Social-Media-Hit)

Ford „Project P1“: Das virtuelle Fahrzeug soll es auch in der realen Welt geben
Doch der „Project P1“ soll kein rein virtuelles Fahrzeug bleiben. Ford (Autofahrerin wird mit über 700 (!) km/h geblitzt – ausgerechnet im Ford Focus) hat bereits angekündigt, ein „lebensgroßes Modell“ des Fahrzeugs zu bauen. In den Designstudios in Köln werden schon daran gearbeitet. Man wolle damit die Parallelen zwischen der virtuellen und der realen Welt erkunden. Ob das „echte“ Auto dann auch fahren kann, verrät Ford bisher nicht. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass ein Hersteller ein Computerspiel-Fahrzeug in die „reale“ Welt überträgt. Das hatte bereits Audi beziehungsweise die Performance-Tochter Audi Sport mit dem Audi e-tron Vision Gran Turismo gemacht. Der Ingolstädter Bolide hatte seinen Ursprung im Playstation-Rennspiel Gran Turismo – und der 815 PS starke Elektro-Renner ließ sich tatsächlich über „echte“ Rennstrecken jagen.
Ford „Project P1“: „Hat mich an den Anfang meiner Karriere erinnert“
„Das Project P1 hat mich an den Anfang meiner Karriere erinnert. Der Grund, warum ich Automobil-Designer wurde, war die Möglichkeit, Grenzen zu überschreiten und wirklich neue Dinge zu entwerfen“, sagt Ford-Designer Arturo Ariño. „Dieses virtuelle Rennauto wird Computerspieler mit seinem atemberaubenden Design und mit seinen Fahreigenschaften begeistern.“ Für Ford ist es bereits die vierte Teilnahme an der Gamescom (über das Event berichtet ingame.de im Liveticker)* – das E-Sports-Team „Fordzilla“ wurde aber erst im vergangenen Jahr gegründet. Zu der Mannschaft zählen insgesamt 40 Gamer-Talente aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. (GTA-Twitch-Streamer Blue622 stirbt nur zwei Tage nach Reckful – so ehrt ihn die Community)
Unter anderem bereitet sich die Zocker-Truppe aus dem Hause Ford nun auf die Teilnahme an einem neuen E-Sport Racing-Wettbewerb vor: Die V 10-R League, die von Gfinity und dem Abu Dhabi Motorsport Management (ADMM) ausgerichtet wird, und nun erstmals in der Saison 2020/21 stattfindet. Teilnehmen werden dort unter anderem auch die Teams „Williams Esports“, „Racing Point“ und „JAESA Team Suzuki“. Die Wettbewerbe basieren auf der realitätsnahen Rennsimulation „Assetto Corsa“. Gefahren werden pro Spiel drei Rennen – jeweils ein Duell zwischen zwei Autos. *ingame.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks