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Dieter Zetsche: Ausgerechnet dieses BMW-Video machte den Ex-Daimler-Boss legendär

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Das Dieter-Zetsche-Double braust in einem BMW i8 aus der Garage.
Dieses BMW-Video mit einem Dieter-Zetsche-Double machte das Original legendär. © YouTube (BMW)

Eigentlich war geplant, dass Dieter Zetsche (67) neuer Aufsichtsratschef der Daimler AG wird – aber das klappt jetzt doch nicht. Ein Abschiedsvideo von BMW machte ihn zur Legende.

Stuttgart – Diese Personalie galt als gesetzt: Der langjährige Daimler-Chef Dieter Zetsche sollte im kommenden Jahr die Spitze des Aufsichtsrats erklimmen. Doch daraus wird jetzt doch nichts. Der Top-Manager hat einen Rückzieher gemacht. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ begründete der inzwischen 67-Jährige die Entscheidung damit, dass er von einigen Investoren „nicht als Hoffnungsträger, sondern als Belastung“ gesehen würde. Dieter Zetsche hatte den schwäbischen Autobauer von Januar 2006 bis Mai 2019 als Vorstandschef geleitet – dann übergab er an seinen Nachfolger Ola Källenius (51). Den meisten ist Dieter Zetsche zum einen wegen seiner launigen Auftritte und seines markanten Schnauzbarts in Erinnerung – vielen aber auch wegen eines humorvollen Videos, mit dem ihn Konkurrent BMW vom Chefposten bei Daimler verabschiedete. (BMW mit unerwartetem Post zur neuen Mercedes-Benz S-Klasse – „gute Arbeit“)

Dieter Zetsche: Ausgerechnet ein BMW-Video machte den Ex-Daimler-Chef zur Legende

Normalerweise äußern sich die deutschen Autobauer eher selten zueinander – man will es sich ja nicht mit dem anderen verscherzen. Deswegen ist das BMW-Video über Dieter Zetsche auch etwas Besonderes. Natürlich ist das Filmchen, das von der Werbeagentur Jung von Matt umgesetzt wurde, keine Kritik an „Dr. Z“, sondern eine sehr nett gemeinte Parodie. Mehr als 5,3 Millionen Menschen haben inzwischen das knapp einmütige YouTube-Video mit dem Titel „Retirement is about exploring your wide open future“ – „Der Ruhestand ist dazu da, die vielen Möglichkeiten der Zukunft zu erkunden“ – angeschaut, das im Mai 2019 hochgeladen wurde.

Dieter Zetsche: „Danke, Dieter Zetsche, für so viele Jahre inspirierenden Wettbewerbs“

Das Video beginnt mit melancholischer Klaviermusik, man sieht einen leeren Bürostuhl, der Schriftzug „The last day.“ („Der letzte Tag.“) wird eingeblendet. Anschließend zeigt die Kamera, wie ein Dieter-Zetsche-Double unter dem Applaus der Kollegen verabschiedet wird, mit Kollegen noch ein letztes Selfie macht – und anschließend das Daimler-Gebäude verlässt. Der Manager steigt in eine Mercedes-Benz S-Klasse und wird nach Hause chauffiert, am Straßenrand winken die Menschen. (Video-Hit: Schwarzbär will Mercedes E-Klasse entern – dann passiert DAS)

Dieter Zetsche hinter einem Rednerpult.
Dieter Zetsche wird nun doch nicht Daimler-Aufsichtsratschef. © Michael Kappeler/dpa

An einer Villa angekommen, verabschiedet sich der falsche „Dr. Z“ mit Handschlag von dem Chauffeur, schließlich blickt er etwas wehmütig der davonrollenden schwarzen Mercedes S-Klasse hinterher. Dann öffnet sich das Garagentor. „Free at last.“ („Endlich frei“) wird eingeblendet. Man sieht einen Mercedes-Oldtimer, doch dann die überraschende Pointe: Dieter Zetsche bzw. sein Doppelgänger braust in einem orangefarbenen BMW i8 Roadster davon. Zum Schluss erscheint die Einblendung: „Danke, Dieter Zetsche, für so viele Jahre inspirierenden Wettbewerbs.“ Bei kaum einem anderen Vorstandsvorsitzen wäre ein solches Video wohl denkbar gewesen. Ex-VW-Chef Martin Winterkorn (73) hätte so etwas wohl kaum witzig gefunden. Und bei BMW wäre wahrscheinlich ohnehin niemand auf die Idee gekommen, ein derartiges Video über ihn zu drehen. (Neue Mercedes S-Klasse kopiert Tesla: Diese Technik gibt’s bei Elon Musk schon lange)

Dieter Zetsche: Selbstironie mit Weihnachtsmann-Video

Dieter Zetsche dagegen dürfte über das BMW-Video vermutlich herzlich gelacht haben. Schließlich hat er auch mal zu Weihnachten ein nicht ganz ernst gemeintes Filmchen über sich selbst gedreht:

Auch wenn Dieter Zetsche nun nicht an die Spitze des Daimler-Aufsichtsrat aufrückt – der finanzielle Ruin droht ihm deshalb wohl nicht: Mindestens 1,05 Millionen Euro jährliches Ruhegehalt stehen dem 67-Jährigen laut Daimler-Geschäftsbericht 2017 zu. Zudem dürften sein Aufsichtsratsposten bei der TUI und sein Job als Beiratsmitglied von Aldi Süd das Einkommen des ehemaligen Daimler-Lenkers zusätzlich aufbessern.

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