Autodieb stiehlt Pärchen Lamborghini und Mercedes-AMG: Die Reaktionen fallen anders aus als erwartet
Ein junges Paar macht sich mit der Autovermietung von Luxuskarossen selbstständig. Nun sind ein Lamborghini und ein Mercedes-AMG weg – und es steht vor dem finanziellen Abgrund.
Biel/Bienne (Schweiz) – Viele Unternehmer haben es in Coronazeiten nicht leicht: Das Geschäft läuft schleppend, die Einnahmen bleiben aus. Einige stehen vor dem finanziellen Bankrott und müssen sich die grundsätzliche Frage stellen, wie es nun weiter geht. Das muss jetzt auch ein junges Pärchen aus Biel im Schweizer Kanton Bern – allerdings aus einem ganz anderen Grund. Es wurde bestohlen: Entwendet wurden zwei sündhaft teure Sportwagen – ein Lamborghini und ein Mercedes-AMG.
Gauner stiehlt jungem Pärchen Lamborghini und Mercedes AMG – doch Netz reagiert anders als erwartet
Fünf Jahre haben Michael Facchinetti und seine Freundin Deborah Fracasso hart gearbeitet und jeden Euro zur Seite gelegt, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Und tatsächlich: Am Ende haben es der 25-Jährige und seine 24-jährige Partnerin geschafft. Gemeinsam haben sie einen Vermietungsservice für Luxusautos namens „DM Prestige Cars“ auf die Beine gestellt. Doch nach nur etwas mehr als einem Jahr ist ihr großer Traum im Begriff, zu platzen.
Das Paar kann nach eigenen Angaben auf seinem Instagram-Account „seit einem Monat nicht mehr schlafen“, es leide sogar unter „Depressionen wegen so bösartigen Menschen“. Den Grund dafür liefern die Schweizer gleich mit: „Unsere Fahrzeuge wurden uns gestohlen!“ In einem Instagram-Post erklären sie weiter, was vorgefallen ist. Ein Geschäftsmann aus Genf soll bereits zweimal zwei Luxusautos des Vermietungsservice gemietet haben, einen Lamborghini Huracan und einen Mercedes-AMG G63 im Wert von 272.000 Euro. (Illegales Autorennen nicht genug? Lamborghini-Raser versucht Betrug mit falschem Führerschein)

Beide Male brachte der Mann die Nobelkarossen wieder zurück, doch beim dritten Mal dann nicht mehr. Nun sind die Autos weg, vermutlich vom Kunden gestohlen. Zwar hat das Paar die Daten des Kunden und ihn sogar mehrmals kontaktiert, doch dieser vertröstet es immer nur. „ Es ist 2 Monate her, dass die Person sie irgendwo aufbewahrt hat – und wir wissen nicht, wo sie sind.“ Zudem scheint der angebliche Geschäftsmann ein falsches Spiel zu spielen. (Das hat auch ein Vater-Sohn-Duo getan, als es einem Porsche-Oldtimer in ein Parkhaus gefolgt – und dann mit zwei Autos wieder verschwunden ist)
Gauner stiehlt jungem Pärchen Lamborghini und Mercedes AMG – „sehr, sehr naiv“
Denn wie das Paar weiter schreibt, hat der Mann die beiden Fahrzeuge außerdem beim Straßenverkehrsamt abgemeldet. Und es wird noch dreister: „Unsere Autos stehen auf Facebook und Anibis (Anm. d. Red.: Schweizer Kleinanzeigenplattform) zum Verkauf!“
Hilfe von den Behörden scheint auf sich warten zu lassen: „Die juristischen Verfahren sind langwierig!“ Und auch finanziell sieht es für das Paar schlecht aus: „Die Versicherung erstattet nicht!“ Schließlich sind Facchinetti und Fracasso „schockiert, dass so etwas passieren konnte.“ (Das ist auch dieser Autohändler, nachdem er mit einem Kunden eine Probefahrt machen will – und am Ende auf der Motorhaube um sein Leben fürchten muss)
Mit ihrem Post wollen sie andere Unternehmer vor dieser Art Betrugsmasche warnen und hoffen auch auf diese Weise, den Betrüger dazu zu bewegen, die Autos zurückzugeben. Und während manche Instagram-User Mitleid zeigen und dem Paar noch viel Glück wünschen, gibt es andere, die hart mit den Schweizern ins Gericht gehen. Ähnlich ergeht es auch dieser jungen Frau als sie aus finanzieller Not ihr Auto verkaufen möchte – und dieses ihr dann während der Probefahrt geklaut wird.
So schreibt beispielsweise einer. „Ganz ehrlich, wer solche Autos vermietet und die originalen Dokumente/Fahrzeugpapiere im Wagen lässt, ist sehr, sehr naiv! Das erste was ich immer mache, ist eine Kopie der Papiere – damit mir niemand das Fahrzeug umschreiben kann.“ Ein weiterer gibt schließlich den gutgemeinten Rat: „Ihr müsst die Autos chippen. Das machen auch große Firmen, um zu sehen, wo ihre Autos stehen, nur so für die Zukunft.“ Ob das dem finanziell bereits jetzt ruinierten Paar noch hilft, steht in den Sternen.