Teslas Yoke-Steuerung: Sicherer als ein normales Lenkrad?
Plant Tesla doch wieder die Rückkehr zum normalen Lenkrad? Das Yoke-Steuer gefällt nicht jedem – auch wenn es offenbar mehr Sicherheit bietet.
Austin (USA) – Dass Tesla so einiges anders macht als traditioneller Autohersteller, gehört zum Image des Elektroauto-Pioniers, und wird von seinen Kunden auch geschätzt. Sei es die Bedienung fast aller Funktionen über den riesigen Touchscreen in der Mitte der Konsole oder der „Autopilot“, der sich ganz auf Kameras verlässt und keine Sensoren nutzt: Trotz mancher Widrigkeiten akzeptieren die Fans die Sonderwege der Texaner. (Tesla trickst: Dieses Teil wird nicht mehr eingebaut – Kunden ahnungslos)
Teslas Yoke-Steuerung: Sicherer als ein normales Lenkrad?
Bei einem Teil allerdings regt sich zaghafter Widerstand: Bei dem Yoke (auf Deutsch: Steuerhorn), das in Tesla Model Y und Model S das klassische Lenkrad ersetzt. Nachdem es zuerst hieß, dass den Kunden keine Alternative mehr zu der eckigen, oben offenen Bedienung nach Flugzeug-Art hätten, könnte Gerüchten zufolge nun doch wieder ein normales Lenkrad angeboten werden. Jedenfalls will ein Hacker entsprechende Hinweise in einer zukünftigen Version der Konfigurations-Software entdeckt haben. (Kurioses Lenkrad-Konzept von GM sieht aus wie Handheld-Konsole)
Teslas Yoke-Steuerung: Normales Lenkrad bald wieder lieferbar?
Dabei hat das Yoke offenbar nicht nur den von Tesla-Chef Elon Musk genannten Vorteil, die Instrumente im Armaturenbrett besser ablesen zu können, sondern dient möglicherweise sogar der Sicherheit. Das jedenfalls behauptet ein Ingenieur, der im Auftrag des bekannten Industrie-Beraters und Auto-Kritikers Sandy Munro das System unter die Lupe genommen hat.

Denn das Steuerhorn, so fand Carl Crittenden heraus, erzwingt vom Fahrer quasi eine sichere Haltung des Lenkers – nämlich die linke und rechte Hand auf mittlerer Höhe, also quasi in Viertel-vor-Drei-Stellung auf einem Uhren-Zifferblatt. Bei der Haltung etwas höher, also Zehn-vor-Zwei, wie sie bei normalen Lenkrädern beliebt ist, könnte bei einem Unfall dagegen der sich öffnende Airbag unter die Ellbogen geraten und diese brechen. (Tesla-Rückruf wegen Furz-Funktion – Elon Musk gibt Schuld der „Spaßpolizei“)
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Teslas Yoke-Steuerung: Airbag stellt wenige Risiko dar
Auch die Angewohnheit, in Kurven in das Innere des Lenkrades zu greifen, sei mit dem Yoke gebannt – und damit das Risiko von gebrochenen Fingerbrüchen bei einem sich entfaltenden Airbag. Die komplette Bewertung des Model S Plain und seines Yoke ist auf diesem Youtube-Video zu sehen.
Bemerkenswert an der Sicherheitsargumentation ist vor allem die Tatsache, dass sie davon ausgeht, dass der Fahrer das Lenkrad oder Steuerhorn überhaupt noch festhält. Schließlich sieht es Elon Musk das Yoke künftig vor allem als eigentlich entbehrliches Back-up in einem meist autonom fahrenden Pkw.